Die Umsatzrentabilität ist eine der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, mit der das Verhältnis des Jahresüberschusses nach Steuern zum Umsatz in einem Unternehmen angegeben wird. Die Angabe erfolgt in Prozent. Andere Bezeichnungen für Umsatzrentabilität sind Umsatzrendite, Nettomarge oder Umsatzmarge. Im Englischen wird diese Kennzahl als Return On Sales, abgekürzt ROS bezeichnet.
Die Umsatzrendite eines Unternehmens wird berechnet, indem der in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ausgewiesene Jahresüberschuss nach der Steuer durch den Umsatz im gleichen Zeitraum dividiert wird. Für die Angabe in Prozent wird das Ergebnis mit 100 % multipliziert. Die Formel zur Berechnung der Umsatzrentabilität lautet:
Umsatzrentabilität = Gewinn / Umsatz x 100 %
Bei der Berechnung der Umsatzrentabilität über die dargestellte Formel wird in der Regel das ordentliche Betriebsergebnis verwendet, dadurch soll eine Verfälschung des Ergebnisses durch außerordentliche Erträge und Aufwendungen, Steuern oder Zinserträge ausgeschlossen werden. Beim Umsatz werden die in der Gewinn- und Verlust-Rechnung ausgewiesenen Umsätze berücksichtigt.
Ein Beispiel für die Berechnung
Ein Fahrradhersteller konnte im Jahr 2019 durch den Verkauf von 10.000 Fahrrädern einen Umsatz in Höhe von 6,5 Millionen Euro erzielen. Der Jahresüberschuss nach Steuerabzug betrug im gleichen Jahr 1,2 Millionen Euro. Die Umsatzrentabilität ist:
1.200.000 Euro / 6.500.000 Euro x 100 % = 18,46 %
Die Höhe der Umsatzrentabilität ist von Branche zu Branche und meist auch von Unternehmen zu Unternehmen innerhalb der gleichen Branche sehr unterschiedlich. Im Allgemeinen erzielen Pharmaunternehmen, Software-Hersteller oder Handwerksbetriebe eine überdurchschnittlich hohe Umsatzrendite von 20 % oder mehr. Mit einer durchschnittlichen Umsatzrendite von 2 bis 3 % bewegt sich der Lebensmitteleinzelhandel am unteren Ende der Skala. Im Mittelfeld mit Umsatzrenditen von ca. 5 bis 15 % sind Maschinenbauunternehmen, Möbelhändler und Großhändler unterschiedlicher Branchen angesiedelt.
Wenn bei der Berechnung der Umsatzrenditet der Jahresüberschuss nach Steuern ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen gesetzt wird, wird das Ergebnis durch Ertragsteuern und das individuelle Finanzergebnis eines Unternehmens beeinflusst. Dadurch wird unter Umständen ein objektiver Vergleich der Rentabilität zu den Vorjahren verhindert. Beispielsweise wenn sich die Finanzstruktur im Unternehmen oder die Steuersätze der Ertragsteuern geändert haben.
Um eine tatsächliche Verbesserung der Umsatzrendite durch eine Verringerung des Materialaufwands, einen Reduzierung der Energiekosten oder der Personalkosten bei gleichbleibenden Umsätzen darzustellen, ist es sinnvoller, andere Kennzahlen wie beispielsweise die EBIT-Marge zu verwenden. EBIT ist die Abkürzung für Earnings Before Interest and Taxes, auf Deutsch Gewinn vor Zinsen und Steuern. Bei der Berechnung der EBIT-Marge wird das Ergebnis nicht durch Zinszahlungen oder Steuern beeinflusst, sodass die Umsatzrentabilität verschiedener Jahre objektiver miteinander verglichen werden kann.