Die US-GAAP, kurz für Generally Accepted Accounting Principles, fassen die rechtsgültigen und aktuellen Rechnungslegungsgrundsätze der Vereinigten Staaten von Amerika zusammen. Die US-GAAP gelten für Firmen vor Ort und mit Filialen in den USA als Grundlage ihrer Buchhaltung. Bis 2007 mussten auch börsennotierte ausländische Unternehmen den Grundsätzen folgen, wenn sie durch die Finanzgeschäfte und Wertpapiere in den USA vertreten sein wollten.
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Die US-GAAP basieren auf dem US-Recht und seiner Anwendung in der Buchhaltung von Unternehmen und Gesellschaften. Vereinbart und festgehalten wurden sie im ständig überarbeiteten FASB ASC, der in seiner aktuellen Version seit 2009 besteht und die Accounting Standard Codification nach US-Recht enthält. Zum ersten Mal vereinbart wurden die Rechnungsregeln des US-GAAP durch verschiedene Gremien, welche nach dem Börsencrash 1929 einberufen wurden, um das Aktiengeschäft (Vergleiche hierzu den Lexikoneintrag zu Aktie) zu regulieren. Die SEC und AICPA arbeiteten seit 1930 eng mit den beauftragten Gremien zusammen, deren Standards sie 1973 verbindlich unter dem FASB in einer Publikation zusammenfassten. Das FASB selbst ist ein unabhängiges Gremium, getragen von der Financial Accounting Foundation, welche Mitglieder aus der Wirtschaftsprüfung, Industrie und von akademischen Einrichtungen beschäftigt. Mit dem Erlass des FASB ASC zum 1. Juli 2009 verloren alle früheren Regularien ihre Gültigkeit. Das Standardwerk fasst in rund neunzig Themenbereichen heute alle wichtigen Regeln des Finanzmarktes zusammen.
Ziel der Unternehmung ist es, den US-amerikanischen Wertpapiermarkt so zu stabilisieren, dass große Finanz- und Börsencrashs in Zukunft verhindert werden können und Investoren und Aktionäre gleichermaßen in die Pflicht zu nehmen und zu schützen. Darum waren bis 2007 auch ausländische Unternehmen zur Einhaltung der US-GAAP Standards verpflichtet.
Die Rechnungslegungsmethode der US-GAAP ist heute für deutsche Unternehmen nur noch dann bindend, wenn sie in den USA ansässig sind. Eine Börsennotierung genügt nicht mehr, um den Standard durchzusetzen. Hier greifen heute neben dem in Deutschland verbindlichen HGB die IFRS (International Financial Reporting Standards). IFRS und US-GAAP dienen weitestgehend dem gleichen Zweck, nämlich der Bewertung, Realisierung und Abrechnung von Vermögenswerten und Anlagen. In der Praxis ähnelt sich die Durchsetzung der Standards in Unternehmen häufig. Die US-amerikanischen Standards sind jedoch so klar umrissen, dass sie nahezu komplett aus der Auflistung von Einzelfällen bestehen. Eine variable Auslegung wird so unmöglich.
Unternehmen, die von Deutschland aus den Regularien unterliegen, müssen ihren Jahresabschluss dem US-System angleichen. Für den Posten dieser speziellen Buchhaltung ist häufig ein Experte vonnöten, der für die Interpretation der durch das House Of GAAP gesetzten Standards ausgebildet ist. Das internationale langfristige Ziel ist es, einen globalen Standard zu finden, der die Einarbeitung in die verschiedenen Systeme ersetzt.