Eine Währungsunion ist allgemein definiert als der Zusammenschluss mehrerer Staaten, mit dem Ziel, in der Geld- und Währungspolitik auf der Basis einer gemeinsamen Währung zusammenzuarbeiten. Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) oder nur EWU für Europäische Währungsunion ist der Zusammenschluss mehrerer Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), die eine vertragliche Zusammenarbeit in der Geld- und Währungspolitik vereinbart haben.
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Gegründet wurde die Europäische Währungsunion am 7. Februar 1992 in Maastricht in den Niederlanden. Gründungsmitglieder waren von Deutschland, Frankreich, Belgien, Finnland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien. In den folgenden Jahren bis 2015 sind 8 weitere Staaten der Währungsunion beigetreten:
Insgesamt hat die europäische Währungsunion damit heute 19 Mitgliedstaaten. Die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um Mitglied der EWU zu werden, sind in den sogenannten Konvergenzkriterien festgelegt. EU-Mitgliedstaaten, die diese Kriterien erfüllen, sind grundsätzlich dazu verpflichtet, der EWU beizutreten. Nur Großbritannien und Dänemark sind von dieser Verpflichtung ausgenommen. Die Regierungen dieser beiden Länder haben eine Sonderstellung, die sogenannte „Opting-out-Klausel“ ausgehandelt und können selbst entscheiden, ob sie der EWU beitreten werden, wenn sie die Konvergenzkriterien erfüllen. Wegen des Austritts aus der EU entfällt die Option für Großbritannien.
Um Mitglied der EWU werden zu können, sind im EG-Vertrag bestimmte Kriterien vorgegeben, die von den Beitrittsländern erfüllt werden müssen. Diese Kriterien sind unter anderem
Das wichtigste Ziel der EWU ist die Stabilität des Euro. Der Euro wurde zunächst am 1. Januar 1999 als Buchgeld eingeführt. Buchgeld bedeutet, dass Unternehmen den Euro als Währung für grenzüberschreitende Geschäfte nutzen konnten. Mit der Einführung des Euro als Buchgeld wurde der Wechselkurs der Landeswährungen im Verhältnis zum Euro festgelegt. Ein Euro hatte damals einen Wert von 1,95583 D-Mark. Die Euro-Einführung war ein wichtiger Schritt, um den bereits vorher bestehenden europäischen Binnenmarkt und den freien Warenverkehr zwischen den Mitgliedstaaten zu vollenden. Bis zur Einführung des Euro bestanden bei grenzüberschreitenden Geschäften Währungsrisiken. Am 1. Januar 2002 wurde der Euro schließlich in den damaligen EWU-Mitgliedstaaten als Bargeld und offizielles Zahlungsmittel eingeführt.
Eine Währungsunion ist der Zusammenschluss mehrerer Staaten, um in der Geld- und Währungspolitik gemeinsame Ziele zu verfolgen.
Die Europäische Zentralbank ist innerhalb der EWU für die Sicherung einer unabhängigen und an den Stabilitätskriterien orientierten Geldpolitik verantwortlich. Ein weiteres Ziel der europäischen Währungsunion ist die Koordinierung und Regelung der Wirtschaftspolitik in den einzelnen Mitgliedstaaten.
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