Eine Wandelanleihe ist eine besondere Form einer Schuldverschreibung, die von Aktiengesellschaften herausgegeben wird. Kapitalanleger erhalten wie bei jeder anderen Anleihe eine feste Verzinsung und haben gegenüber der ausgegebenen Gesellschaft einen Anspruch auf die Rückzahlung des Nennwertes der Wandelanleihe. Darüber hinaus besteht bei einer Wandelanleihe ein sogenanntes Wandlungsrecht. Wandlungsrecht bedeutet, dass die Anleihe in eine bestimmte, im Vorhinein festgelegte Anzahl von Stammaktien der Aktiengesellschaft umgewandelt werden kann. Andere Bezeichnungen für Wandelanleihen sind Wandelobligation oder Convertible Bond.
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Das wesentliche Merkmal von Wandelanleihen ist das Wandlungsrecht, das das Recht, die Anleihe in eine bestimmte Anzahl von Stammaktien der Gesellschaft umzutauschen. Die sogenannten Konversionsbedingungen, die Bedienungen, im welchen Verhältnis Anleihen in Aktien getauscht werden können, liegen von vornherein fest. Gegebenenfalls muss bei der Umwandlung eine Zuzahlung für jede Aktie geleistet werden. Die Konversionsbedingungen sind die Grundlage für die Beurteilung, ab wann sich der Tausch der Anleihe in Aktien für den Anleger lohnt.
Damit eine Aktiengesellschaft Wandelanleihen herausgeben kann, muss dies gemäß § 221 I AktG (Aktiengesetz) von der Hauptversammlung mit mindestens einer 3/4-Mehrheit beschlossen werden. Die Aktionäre der Gesellschaft haben ein Bezugsrecht für die herausgegebenen Wandelschuldverschreibungen. Dieses Bezugsrecht kann durch die Hauptversammlung ausgeschlossen werden. Dazu ist wiederum ein Beschluss mit mindestens einer 3/4-Mehrheit erforderlich. Bei der Ausgabe von Wandelanleihen müssen die folgenden Angaben gemacht werden
Mit der Ausgabe von Wandelanleihen können sich Aktiengesellschaften Fremdkapital zu günstigen Bedingungen beschaffen. Der Zinssatz, den sie an die Anleger bezahlen müssen, ist in der Regel deutlich günstiger als bei anderen Anleihen. Darüber hinaus bieten Wandelanleihen steuerliche Vorteile. Wenn eine Gesellschaft den gleichen Betrag als Dividende ausschütten würde, wären die Steuern höher, als bei der Zahlung von Zinsen auf die Wandelanleihen.
Kapitalanleger erhalten für den Kauf von Wandelanleihen einen festen Zinssatz. Darüber hinaus haben Sie die Chance, an Kursgewinnen der zugrundeliegenden Aktien teilzunehmen. Zudem können Anleger zusätzliche Gewinne realisieren, wenn Sie bei steigenden Kursen das Wandlungsrecht ausüben und danach die Aktien verkaufen. Wenn die Aktienkurse zurückgehen oder stagnieren, wird das Wandlungsrecht in der Regel nicht ausgeübt. In diesem Fall erhalten Anleger zumindest die Zinszahlungen und am Ende der Laufzeit denn den Nennwert der Anleihe wieder ausbezahlt. Wann Anleger das Handelsrecht ausüben und vom Gläubiger des Unternehmens zum Miteigentümer werden, kann innerhalb der vorgegebenen Umtauschfrist selbst bestimmt werden.