Working Capital

Definition des Working Capitals

Working Capital, auf Deutsch Betriebskapital ist eine einfache Kennzahl, die im amerikanischen Rechnungswesen von Unternehmen genutzt wird, um Veränderungen der Liquidität zu messen und darzustellen. Eine andere Bezeichnung ist Net Working Capital, dass dem deutschen Begriff Nettoumlaufvermögen entspricht.

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In diesem Beitrag:

  1. Wie berechnest Du das Working Capital?
  2. Welche Bedeutung hat ein positives oder negatives Working Capital?
  3. Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, das Working Capital zu erhöhen?
 

Berechnung des Working Capital

Working Capital Working Capital ist eine im amerikanischen Rechnungswesen verwendete Kennzahl zur Messung von Liquiditätsveränderungen in Unternehmen.

Das Working Capital eines Unternehmens wird als Differenz zwischen dem Umlaufvermögen und den kurzfristigen Verbindlichkeiten berechnet:

Umlaufvermögen – kurzfristigen Verbindlichkeiten = Working Capital

Zum Umlaufvermögen eines Unternehmens zählen Forderungen gegenüber Kunden und die im Unternehmen vorhandenen Vorräte.

Kurzfristige Verbindlichkeiten sind in erster Linie Forderungen von Lieferanten für gelieferte Waren, Löhne und Gehälter sowie Forderungen des Finanzamtes.

Beispiel für die Berechnung des Working Capital:

Wenn ein Unternehmen beispielsweise über ein Umlaufvermögen in Höhe von 100.000 Euro verfügt und kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 50.000 Euro bedienen muss, ergibt sich daraus:

100.000 Euro – 50.000 Euro = 59.000 Euro = Working Capital / Betriebskapital

Das Verhältnis des Umlaufvermögens zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten eines Unternehmens wird als Working Capital Ratio oder auf Deutsch als Liquiditätskoeffizient  bezeichnet. Im Beispiel beträgt der Liquiditätskoeffizient 2 : 1.

Die Veränderungen des Betriebskapitals werden für eine leichtere Auswertung in einer sogenannten  Bewegungsbilanz dargestellt. In dieser Bewegungsbilanz wird auf der linken Seite die Zunahme des Umlaufvermögens sowie die Abnahme der Positionen der kurzfristigen Verbindlichkeiten dargestellt. Auf der rechten Seite erfolgt der Eintrag der jeweils gegenteiligen Veränderungen, also die Abnahme des Umlaufvermögens und die Zunahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten für den jeweiligen Zeitraum. Aus dem Saldo beider Seiten kann eine Zunahme, das heißt eine Verbesserung der Liquidität im Unternehmen oder eine Abnahme, das heißt eine Verschlechterung der Liquidität, abgelesen werden.

 

Welche Bedeutung hat ein positives oder negatives Working Capital?

Das Umlaufvermögen kann im Gegensatz zu anderen Vermögensgegenständen eines Unternehmens schnell in liquide Mittel umgewandelt werden. Ist das Umlaufvermögen höher als die kurzfristigen Verbindlichkeiten, ergibt sich daraus ein positives Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital). Das bedeutet, das Nettoumlaufvermögen des Unternehmens reicht aus, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu bedienen, sodass Lieferantenrechnungen sowie Löhne und Gehälter bezahlt werden können. Damit ist das Working Capital ein direktes Maß für die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Ein negatives Ergebnis der Berechnung würde bedeuten, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten den Wert des Umlaufvermögens übersteigen. Das Unternehmen gerät gegebenenfalls in Zahlungsschwierigkeiten.

 

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, das Working Capital zu erhöhen?

Unternehmen können durch verschiedene Maßnahmen das Betriebskapital erhöhen, um so die Liquidität sicherzustellen. Dazu gehören beispielsweise, falls durchsetzbar, eine Verkürzung der Zahlungsziele für Kunden. Eine weitere Möglichkeit ist die Fremdfinanzierung des Betriebskapitals durch einen Bankkredit. Allerdings bedeutet ein Bankkredit wiederum höhere Kosten für die Finanzierung. Insbesondere, wenn ein hohes Working Capital fremdfinanziert werden muss.

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