Bei den Zahlungsbedingungen handelt es sich um meist standardisierte Vereinbarungen zwischen einem Lieferanten und einem Kunden, wann die Rechnungen zu bezahlen sind und welche Abzüge bei vorzeitiger Zahlung vorgenommen werden können (Skonti etc.). Die Zahlungsbedingungen sind deshalb von Vereinbarungen zu unterscheiden, die bei jedem einzelnen Kauf neu verhandelt werden – wie beispielsweise Stückpreise und Liefertermine bei Geschäften zwischen Unternehmen.
Zahlungsbedingungen Übersicht: Was Du auf Deine Rechnung schreiben darfst und was nicht, erfährst Du in unserem Billomat Magazin.
Jede Zahlungsbedingung hat eine großer Bedeutung, da sie einen direkten Einfluss darauf hat, wie viel Eigenkapital und Fremdkapital bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gebunden ist. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel für die Rechnung immer ein Zahlungsziel von 90 Tagen vereinbart und viele Kunden erst nach 100 oder 110 Tagen bezahlen, dann sind meist immer mehr als 3 durchschnittliche Monatsumsätze offen, die vom Verkäufer zwischenfinanziert werden müssen. Dies ist insbesondere bei Existenzgründungen entweder eine große Herausforderung oder eine große Chance: Hersteller müssen einen Kredit auf dem laufenden Geschäftskonto vorhalten, der jederzeit getilgt oder erweitert werden kann. Handelsunternehmen oder Wiederverkäufer nutzen die ausgehandelten Zahlungskonditionen meist bis zum letzten Tag vor einem Mahnverfahren, um gerade bei Start ein Vielfaches an Ware zu haben und aus den Deckungsbeiträgen bzw. der Marge einen Multiplikator-Effekt „anwerfen“ zu können.
2 oder 3 % Skonto werden beispielsweise bei Zahlungen gewährt, die binnen 14 oder 21 Tagen erfolgen. Auf den Jahreszeitraum hochgerechnet ergäbe sich damit eine sehr hohe Verzinsung: Deshalb gilt die Nicht-Nutzung des Skontos bzw. die Nutzung der Zahlungsbedingungen bis zur aller letzten gewährten Frist auf der anderen Seite als vergleichsweise teure Finanzierung. Für den Verkäufer ist die Inanspruchnahme eines Skontos aber mit einem großen Plus an Planbarkeit und einem geringeren Aufwand für ein Mahnverfahren verbunden.
In vielen Branchen werden die Zahlungsbedingungen auch gerne als ein Instrument der strategischen Verhandlungsführung genutzt, um in der Konditionenpolitik weitere Schwerpunkte der Zusammenarbeit setzen zu können.
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