Eine Zentralverwaltungswirtschaft wird allgemein als Planwirtschaft bezeichnet. In dieser Wirtschaftsordnung erfolgt die Lenkung, Planung und Kontrolle aller Wirtschaftsprozesse durch eine zentrale Planungsbehörde. Damit steht eine Planwirtschaft im Gegensatz zu einer freien, nach ökonomischen Gesichtspunkten handelnden marktwirtschaftlichen Ordnung, wie sie beispielsweise die soziale Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland darstellt. Aus diesem Grund wird die Zentralverwaltungswirtschaft auch als Kommandowirtschaft bezeichnet.
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Die Planwirtschaft unterscheidet sich von einer freien Marktwirtschaft durch verschiedene wesentliche Merkmale. Dies sind:
In einer Planwirtschaft wird versucht, die von Karl Marx in seinem Buch „Das Kapital“ formulierten Prinzipien einer zentralistisch gesteuerten und dem Kollektiv gehörenden Wirtschaft umzusetzen. Das erste Land, in dem eine Zentralverwaltungswirtschaft nach dem Ende des Ersten Weltkrieges eingeführt wurde, war die Sowjetunion. Durch eine zentrale Lenkung der Wirtschaftsprozesse sollte der erheblich industrielle Rückstand des ehemaligen Zarenreiches gegenüber westlichen Industrienationen aufgeholt werden.
Das sowjetische Modell diente insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg anderen Ländern als Vorbild. In den 1940er und 50er Jahren wurden Planwirtschaften unter anderem in der DDR, den Staaten des damaligen Ostblocks sowie in China und zu einem späteren Zeitpunkt auch in Vietnam und Nordkorea eingeführt. Nach dem Zerfall des Ostblocks sind praktisch alle ehemaligen Mitgliedstaaten der UdSSR zu einer marktwirtschaftlichen Ordnung übergegangen. Auch in China, obwohl noch heute zentralistisch gesteuert, hat eine Öffnung des Marktes stattgefunden. Das einzige Land, in dem heute noch eine reine Zentralverwaltungswirtschaft vorherrscht, ist Nordkorea.
Für die Befürworter einer Zentralverwaltungswirtschaft ist die zentrale Steuerung und Planung ein Vorteil. Knappe Ressourcen könnten demnach gerecht verteilt und die Wirtschaftsentwicklung ohne nennenswerte Schwankungen gleichmäßig und stabil erfolgen.
Wie die Geschichte gezeigt hat, ergeben sich durch eine zentralistische Wirtschaftsplanung jedoch erhebliche Nachteile der Planwirtschaft. In einer Zentralverwaltungswirtschaft fehlt der Anreiz, einen Gewinn zu erzielen, da die Preise vorgegeben werden. Der Preis spielt in diesen Wirtschaftssystemen keine Rolle. Wichtig ist einzig und alleine die Erfüllung der zentralen Planvorgaben. Damit entfällt die Notwendigkeit, ein Unternehmen wirtschaftlich zu führen, neue Produkte und neue Fertigungstechnologien zu entwickeln. Dadurch ist die Produktivität in einer Planwirtschaft deutlich niedriger.
Ein bekanntes Beispiel für die technologische Rückständigkeit, die sich aus einer Zentralverwaltungswirtschaft ergeben kann, ist der PKW Trabant. Der Trabant wurde in der DDR über Jahrzehnte fast unverändert mit einer Technik, die zum Teil aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg stammte, produziert. Dennoch betrug die Wartezeit vom Kauf bis zur Auslieferung am Ende der DDR rund 12 Jahre.
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