Zinsfestschreibung

Durch die Zinsfestschreibung werden die Zinsen für ein Darlehen in einer bestimmten Höhe und für eine bestimmte Zeitspanne fixiert. Die Zinsfestschreibung kann über die gesamte Laufzeit des Darlehens erfolgen oder vor dem Ablauf der Darlehnszeit enden. Das bedeutet, wird eine Zinsfestschreibung für ein Darlehen vereinbart, dann kann der Zins entweder für die gesamte Darlehenslaufzeit oder für einen bestimmten Zeitraum nicht verändert werden. Bei der Vergabe von Verbraucherkrediten erfolgt meist eine Zinsfestlegung über die gesamte Kreditlaufzeit. Änderungen der Zinshöhe kommen in der Regel nur bei Immobilienkrediten mit einer sehr langen Laufzeit von bis zu 30 Jahren vor.

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In diesem Beitrag:

  1. Welche Gründe für eine Festschreibung der Zinsen gibt es?
  2. Was geschieht am Ende der Zinsfestschreibung?
  3. Beispiel einer Zinsfestschreibung

Welche Gründe für eine Festschreibung der Zinsen gibt es?

Durch eine Zinsfestschreibung oder Zinsbindungsfrist erhalten beide Vertragsparteien – sowohl der Darlehensgeber, in der Regel eine Bank und der Darlehensnehmer – eine Planungssicherheit für zumindest einen gewissen Zeitraum. Wie lange die Zinsfestschreibung erfolgt, ist abhängig von der Laufzeit des Darlehens. Bei Krediten und Darlehen mit einer kurzen oder einer mittleren Laufzeit von bis zu 5 Jahren erfolgt die Zinsfestschreibung in der Regel über die gesamte Laufzeit. Auf diese Weise sind die Zinsgewinne für den Darlehensgeber kalkulierbar und der Darlehensnehmer hat eine Planungsgrundlage für die Kalkulation der Zins- und Tilgungszahlungen.

Bei langfristigen Darlehen beispielsweise bei Immobilienkrediten sowohl für die private wie auch die Immobilienfinanzierung bei Unternehmen erfolgt die Zinsfestschreibung in den meisten Fällen nur für einen Teil der Darlehenslaufzeit. Die Laufzeit von Immobilienkrediten beträgt oft mehrere Jahrzehnte. Eine Fixierung der Zinsen erfolgt in der Regel für fünf bis maximal 20 Jahre. Wie lange die Zinsfestschreibung erfolgt, ist abhängig vom Zinsniveau bei Abschluss des Darlehensvertrages.

Was geschieht am Ende der Zinsfestschreibung?

Bei langfristigen Darlehen muss nach Ablauf der Zinsbindungsfrist das Darlehen weiter getilgt und verzinst werden. Mit dem Ende der Zinsbindungsfrist erhalten die Kreditnehmer von der Bank ein neues Angebot mit einem in der Regel geänderten Zinssatz. Dieses Angebot müssen Darlehensnehmer nicht annehmen. Sie können gegebenenfalls andere Darlehensangebote einholen, den Kreditgeber wechseln und das Darlehen umschulden. Während der Umschuldung wird das Darlehen zu einem aktuellen Marktzins verzinst.

Beispiel einer Zinsfestschreibung anhand eines Immobilienkredits

Für den Bau eines Hauses nimmt der Bauherr einen Immobilienkredit in Höhe von 150.000 Euro bei seiner Hausbank auf. Der Bauherr möchte diesen Kredit über 30 Jahre abbezahlen. Die Bank bietet ihm zunächst eine Zinsbindungsfrist für 10 Jahre bei einem effektiven Zinssatz von 2 % an. Nach Ablauf der 10 Jahre beträgt die Restschuld wegen der anfänglich geringen Tilgung noch 100.000 Euro. In der Zwischenzeit sind die Zinsen stark gestiegen. Die Bank macht dem Bauherrn daher ein neues Angebot mit einem effektiven Jahreszins in Höhe von 5 %. Dieser Zinssatz ist dem Bauherrn jedoch zu hoch. Er sucht sich ein anderes Angebot. Bei der Konkurrenz kann er einen neuen Darlehensvertrag über 100.000 Euro zu 4 % effektivem Jahreszins abschließen. Die neue Zinsfestschreibung erfolgt für 20 Jahre. In diesen 20 Jahren wird die Restschuld komplett bei der neuen Bank zurückgezahlt.

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