Zoll

Ein Zoll stellt eine Abgabe dar, welche Unternehmen nach dem Zollrecht beim Export von Waren in einen anderen Staat bezahlen müssen. Der jeweilige Staat oder die Zollunion erhebt den Zoll, die zuständige Zollverwaltung zieht ihn ein. Dieses Instrument hat eine lange Tradition, früher besserten Herrscher ihre Einnahmen durch die Forderung eines Wegezolls auf.

Du willst Dein Unternehmen internationalisieren, weißt aber nicht genau wie? Im Billomat Magazin verraten wir es dir.

In diesem Beitrag:

  1. Welche Bemessungsgrundlagen für den Zoll gibt es?
  2. Was ist die Funktion von Zöllen?
  3. Was leistet der Zoll in Deutschland?

Welche Bemessungsgrundlagen für den Zoll gibt es?

Es lassen sich zwei Bemessungstypen für den Zoll unterscheiden:

  • spezifische Zölle: Diese richten sich nach der Art des Zollguts. Die Höhe der Zölle basiert auf der Stückzahl, dem Volumen oder der Masse.
  • Wertzölle: Bei ihnen kommt es ausschließlich auf den Preis der Waren an. Die Staaten verlangen einen bestimmten Prozentsatz davon.

Was ist die Funktion von Zöllen?

Zölle können vielfältige Zwecke erfüllen. So generieren Staaten mit ihnen Einnahmen. Diese Funktion steht jedoch selten im Vordergrund. Häufiger ist die Schutzfunktion: Staaten verteuern Importe von ausländischen Anbietern, um die eigene Wirtschaft zu schützen. Bei der Schutzfunktion gibt es zwei Unterformen:

  • Antidumpingzölle: Diese bewahren vor ausländischen Importen, welche die Importeure zu unfairen Bedingungen produzieren. Sie erhalten insbesondere staatliche Subventionen.
  • Erziehungszölle: Diese Zölle sollen eine entstehende Industrie im eigenen Land schützen, aber nur bis zur deren Etablierung. Das Ziel des Zolls ist, damit die Entwicklung einer neuen konkurrenzfähigen Branche zu fördern. Allgemeine Schutzzölle sind dagegen auf Dauer angelegt. Sie verhindern den Marktzugang von Importeuren, um einen nicht konkurrenzfähigen, heimischen Wirtschaftszweig am Leben zu halten.

Als Besonderheit verdient der Strafzoll Erwähnung: Er soll den betroffenen Staat zu einem erwünschten Handeln drängen oder zwingen. Der Grund liegt meist in der Sicherheitspolitik, ein Staat soll beispielsweise ein besetztes Land aufgeben. Gewöhnlich kommen mit Einfuhrverboten aber schärfere Sanktionsmittel zum Einsatz. Zölle können auch inländische Anbieter und den Export betreffen: Sollte ein Gut in einem Land knapp und deswegen dringend benötigt sein, machen Strafzölle die Ausfuhr dieser Waren unattraktiv.

Zollfreier Warenverkehr

Zunehmend gehören Zölle in der globalisierten Welt der Vergangenheit an. Unterschiedliche Staaten haben Freihandelsabkommen wie CETA und NAFTA abgeschlossen. In diesen Freihandelszonen erheben die Staaten untereinander keine Zölle. Zudem gibt es Zollunionen wie die Europäische Zollunion, die ebenfalls eine Freihandelszone bildet. Darüber hinausgehend vereinbaren die Mitgliedstaaten eine einheitliche Zollpolitik gegenüber Drittstaaten.

Was leistet der Zoll als Behörde in Deutschland?

Zoll
Die Zollbehörde kümmert sich unter anderem um die Einnahme und Weiterleitung des Zolls oder die Einnahme von Bundessteuern.

Der Begriff Zoll steht auch für die zuständige Zollverwaltung. Die deutsche Bundeszollverwaltung nimmt den Zoll ein und leitet ihn zu 75 % an die Europäische Union weiter. In Deutschland übernimmt die Behörde zahlreiche weitere Aufgaben, darunter:

  • Überwachung der Zollgrenzen
  • Bekämpfung von Schwarzarbeit
  • Einnahme diverser Bundessteuern wie Kfz-Steuer

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