Zuschlagskalkulation

Die Zuschlagskalkulation ist eine Art der Kostenrechnung in der betrieblichen Kalkulation. Sie ist ein Verfahren der Vollkostenrechnung und dient dazu, einem Produkt die bei seiner Herstellung entstehenden Kosten vollständig zuzuordnen. Ausgangspunkt für die Zuordnung der einzelnen Kosten bei der Zuschlagskalkulation sind die Kostenstellen und verschiedene Verteilungsschlüssel, mit denen bestimmte Kosten auf die Kostenträger in einem Unternehmen verteilt werden. Auf dieser Grundlage kann der exakte Angebotspreis für einzelne Produkte ermittelt werden. Die Zuschlagskalkulation wird eingesetzt, wenn in einem Unternehmen verschiedene Produkte hergestellt werden, denen immer nur ein Teil der Kosten zugeschlagen werden kann. Daher der Name Zuschlagskalkulation. Die einem Produkt zuschlagbaren Kosten werden auch als Selbstkosten bezeichnet. Eine andere Bezeichnung für Zuschlagskalkulation ist daher Selbstkostenkalkulation.

Wo liegen die Unterschiede zwischen Finanzbuchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung? Das erfährst Du im Billomat-Magazin!

Vorgehen bei der Zuschlagskalkulation: Einzel- und Gemeinkosten

Bei der Zuschlagskalkulation werden zur Ermittlung der Selbstkosten für die Herstellung eines Produktes zunächst alle Einzelkosten den verschiedenen Kostenträgern zugeordnet. Bei den Einzelkosten für ein Produkt wird im Allgemeinen zwischen Material- und Fertigungseinzelkosten unterschieden. Diese Kosten können direkt einer Kostenstelle, das heißt einem Produkt zugeordnet werden. Beispielsweise der Stromverbrauch einer Maschine. Weitere Beispiele für diese direkt zuschlagbaren Einzelkosten sind Materialien wie Schrauben oder für ein bestimmtes Produkt zugekaufte Baugruppen.

Alle anderen Kosten, die nicht ohne Weiteres einer Kostenstelle oder einem Produkt zugeordnet werden können, werden in der Zuschlagskalkulation als Gemeinkosten bezeichnet.

Zu den Gemeinkosten zählen

  • Materialgemeinkosten
  • Fertigungsgemeinkosten
  • Verwaltungsgemeinkosten
  • Vertriebsgemeinkosten

Beispiele für Gemeinkosten sind Heizkosten für eine Fertigungshalle, die Kosten für das Fahrzeug des Geschäftsführers, das Gehalt des Hausmeisters oder Transportkosten. Der Zuschlag dieser Gemeinkosten zu den einzelnen Produkten erfolgt auf Grundlage eines individuellen Zuschlagssatzes, der betriebsintern in Verteilungsschlüsseln festgelegt wird.

Schon gewusst? Angebote kannst Du bequem online erstellen

Eine Online-Buchhaltungssoftware wie Billomat ermöglicht es Dir, Deine Produkte einmalig mit den entsprechenden Kosten im Programm zu hinterlegen und diese jederzeit auf Angeboten oder Rechnungen zu verwenden. Mehr dazu erfährst Du auf unserer Informationsseite!

>> Mehr zu Angeboten mit Billomat

Summarische und differenzierende Zuschlagskalkulation

  • Bei der summarischen Zuschlagskalkulation werden die Gemeinkosten anhand eines einzelnen Zuschlagssatzes den verschiedenen Kostenträgern zugerechnet. Diese Form wird daher auch als einstufige Kalkulation bezeichnet und ist relativ ungenau. Eine Kostenstellenrechnung wird nicht benötigt. Sie wird praktisch nur von Unternehmen mit geringen Gemeinkosten eingesetzt.
  • Bei der differenzierenden Zuschlagskalkulation erfolgt eine Kostenverteilung auf der Grundlage mehrerer verschiedener Zuschlagssätze für die verschiedenen Gemeinkosten, die im Betriebsabrechnungsbogen festgehalten werden. Diese Art der Kalkulation wird daher als mehrstufig bezeichnet. Die differenzierte Berechnung erlaubt eine genauere Zuordnung der Gemeinkosten zu den Kostenverursachern.

Generell verliert die Zuschlagskalkulation immer mehr an Bedeutung. An ihrer Stelle verwenden Unternehmen heute andere Verfahren wie beispielsweise den Arbeitsstunden- oder Kostenansatz, Diese Ansätze sind genauer und haben eine höhere Aussagekraft für die tatsächlichen Kosten eines Produktes.

Ähnliche Fragen: