31. Okt 2022 | Finanzen

Alles, was Du über Auslandsüberweisungen wissen musst 

In Deutschland finden täglich mehr als 19 Millionen Überweisungen statt. Das macht 7,13 Milliarden Überweisungen im Jahr (Stand 2021). Laut der Bundesbank gehen davon nur drei Prozent ins Ausland. Warum ist es aber so? Ganz einfach, wer Geld außerhalb der EU überweisen möchte, braucht Geduld und muss mit hohen Gebühren rechnen. In unserem Artikel haben wir für Dich alle wichtigen Informationen über die Dauer und die Kosten von Auslandsüberweisungen gesammelt. 

wie funktioniert eine Auslandsüberweisung?
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Wie kannst Du Geld ins Ausland überweisen?

Als Privatperson Geld ins Ausland zu überweisen, geht ganz einfach über Deine Bank. Seit der Einführung des Europäischen Zahlungsraums (SEPA) benötigst Du nichts weiter als die üblichen Angaben wie IBAN, BIC und den Namen des Empfängers. SEPA steht für “Single Euro Payments Area”, zu Deutsch europäischer Zahlungsraum. Damit sollte der Zahlungsverkehr innerhalb Europas vereinfacht und vereinheitlicht werden.

Welche Länder gehören zur SEPA?

Zu den SEPA-Ländern gehören die 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn und Zypern. Darüber hinaus gehören Island, Norwegen und Liechtenstein zum europäischen Wirtschaftsraum (kurz EWR) und sind daher ebenfalls SEPA-Länder. Das Vereinigte Königreich gehört auch nach seinem Austritt aus der EU weiter zum SEPA-Raum. Die Schweiz und Monaco gehören auch dazu. 

Auslandsüberweisung innerhalb von SEPA
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Wie lange ist die Bearbeitungsdauer und welche Überweisungen musst Du melden?

Für Überweisungen gibt es gesetzliche Ausführungsfristen, an die sich alle Banken deutschlandweit halten müssen. Die Dauer hängt mit dem Land zusammen, in dem das Geld ankommen soll. Seit Januar 2012 gelten folgende Fristen: innerhalb des EWR benötigt eine Überweisung in Euro einen Geschäftstag. Das gilt allerdings nur für den Onlinezahlungsverkehr oder die Überweisung mittels Terminals in der Bank. Für Überweisungen mittels des Überweisungsvordrucks in Papierform kann es bis zu zwei Geschäftstage dauern. Im europäischen Wirtschaftsraum in nicht-Euro Länder kann der Überweisungsvorgang bis zu vier Geschäftstage dauern. Für Länder außerhalb des europäischen Zahlungsraumes gibt es keine gesetzliche Frist und für diesen Überweisungsvorgang gibt es keine klare Dauer und kann von Land zu Land sehr unterschiedlich sein. Genau darauf solltest Du besonders achten, wenn Du oft ins nicht-europäische Ausland Geld überweist. 

Tipp: Grundsätzlich musst Du die Auslandsüberweisungen nicht melden. Nur bei einer Höhe von über 12.500 Euro beziehungsweise von dem gleichwertigen Betrag in einer Fremdwährung musst Du die Überweisung mit dem Vordruck „Zahlungsauftrag im Außenwirtschaftsverkehr” bei der Bundesbank melden. Das gilt sowohl für eingehende als auch für ausgehende Zahlungen.

Diese Kosten fallen bei Auslandsüberweisungen an

Die Überweisungen innerhalb des europäischen Zahlungsraums sind in der Regel bis 50.000€ kostenfrei, es gelten die gleichen Gebühren wie im Inland. Worauf Du achten solltest: Banken verlangen unter Umständen Gebühren dafür, wenn eine Überweisung nicht in Euro, sondern in einer anderen Währung, ausgeführt werden soll. Die Kosten trägt derjenige, der die Überweisung ausführt. Zusätzlich könnte es nach Land eine Zusatzgebühr geben. Wer letztlich die Kosten der Überweisung trägt, kannst Du auf dem Formular angeben, das Du für die Überweisung ausfüllst. Du hast hier diese drei Optionen: entweder der Sender (OUR – sender pays costs) oder Empfänger (BEN – benificiary pays costs) übernimmt jeweils die Gebühren, oder es wird geteilt (SHARE – shared costs).   

Da die Gebühren für Auslandsüberweisungen sehr unterschiedlich sind und meistens vom Betrag abhängen, lohnt es sich für diejenigen, die oft Geld ins Ausland überweisen, mal einen Blick bei Drittanbietern zu werfen, die öfter deutlich bessere Positionen anbieten. Hier folgt eine Infografik mit den Gebühren unterschiedlicher deutscher Banken.

Der bankenunabhängige Drittanbieter und unsere Muttergesellschaft aifinyo hat die erste Flatrate für B2B-Rechnungen auf den deutschen Markt gebracht. Mit der Flatrate kannst Du als Unternehmer*in Deine B2B-Überweisungen zum aktuellen Wechselkurs ausführen. Alle Informationen und Kosten findest Du hier.   

Wie kannst Du eine Auslandsüberweisung rückgängig machen?

Worst-Case-Szenario: Du hast Geld auf die falsche Kontonummer überwiesen, was nun? Je schneller Du es merkst und reagierst, desto besser. Prinzipiell kannst Du die Überweisung zurückrufen, solange das Geld noch nicht auf das Konto des Empfängers gebucht ist. Dann kann Deine Bank versuchen, das Geld vom Empfänger zurückzuholen. Allerdings musst Du hier wiederum mit zusätzlichen Kosten rechnen. Deswegen unser Tipp: wenn es um höhere Beträge geht, überprüfe immer alle Zahlen der IBAN des Empfängers auf Richtigkeit, da es bei Fehlern sehr umständlich ist, Dein Geld wieder zu bekommen! 

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