23. Mrz 2021 | Gründung
Vorweg: Wen willst du beraten, worin und warum? Sich als Berater selbstständig machen sollte sich nur, wer tatsächlich in seiner Branche auch etwas anbieten kann: Knowhow, Marktkenntnis und Erfahrung. Das heißt, ein Berater muss sich ganz klar positionieren und braucht eine Spezialisierung. Was Du sonst noch beachten solltest, erfährst Du in diesem Artikel.
Berater erreichen hohe Stunden- und Tagessätze, können sich ihre Arbeitszeit oft aussuchen und sind meist Freiberufler. Sich beim Finanzamt anzumelden und den Fragebogen zur Betriebseröffnung auszufüllen würde dann ausreichen. In vielen Bereichen ist Berater ein Titel, den sich jeder auf die Visitenkarte drucken lassen kann. Daher musst du herausstellen können, was dich qualifiziert.
Berater sind Experten in einem besonderen Fachbereich, die für ihre Klienten wichtige Informationen bereitstellen. Sie müssen in der Lage sein, auf die Situation ihrer Klienten individuell einzugehen, um spezielle Lösungsansätze zu entwickeln, die für die Behebung oder Bewältigung einer Problemstellung erforderlich sind. Hierfür müssen Berater die Bedürfnisse ihrer Kunden erkennen und analysieren sowie in der Lage sein, mit diesen professionell und ergebnisorientiert umzugehen. Schließlich erarbeiten Berater praktische Strategien zusammen mit ihren Kunden und können sie auch während der Umsetzung der Lösungswege begleiten.
Berater können sich innerhalb eines Fachbereichs auf konkrete Kernthemen konzentrieren, um ihr Angebot zu spezialisieren und einen ausgewählten Kreis an Klienten anzusprechen. Im besten Fall verfügen Berufstätige, die sich als Berater selbstständig machen, neben einer umfassenden Ausbildung über langjährige Berufserfahrungen in einem bestimmten Fachbereich. Auf diese Weise können sie auf einen Vorsprung an Qualifikation und fachspezifischen Kenntnissen zurückgreifen, der sie gegenüber ihren Klienten als Experten ausweist. So können Berater zum Beispiel in den folgenden Bereichen tätig werden:
und viele mehr
Die Zahl der Berater ist im Ansteigen begriffen. Das hat nicht nur den Grund, dass Beratung gut bezahlt und die Gründung eines Beratungsunternehmens sehr unkompliziert ist. Viele gut ausgebildete Fachkräfte finden in ihrem Ausbildungsberuf keine Anstellung und suchen nach Alternativen, wie sie ihre Expertisen einsetzen können. Zudem tragen zahlreiche gesellschaftliche Neuerungen und technische Entwicklungen, die zumeist innerhalb von kurzer Zeit in Erscheinung treten, zum Beratungsbedarf bei. Denn viele Unternehmen oder privat Betroffene können mit dem Tempo und dem Anspruch der Veränderungen nur schwer Schritt halten und haben einen erheblichen Bedarf an fachlicher Unterstützung. Da zu erwarten ist, dass sich der Entwicklungstrend in Zukunft weiterhin fortsetzt, wird auch der Bedarf an Beratung langfristig ansteigen.
Um sich als Berater auf dem Markt durchzusetzen und wirtschaftlich erfolgreich zu sein gilt es, neben fachlicher Qualifikation und ausgeprägter Kommunikationsfähigkeit zahlreiche weitere Kriterien zu beachten.
Wer sich als Berater selbstständig machen möchte, sollte eine eindeutige Spezialisierung festlegen. In der Regel ergibt sich die Wahl der Kernkompetenz aus dem Ausbildungsberuf oder aus der bisherigen beruflichen Tätigkeit. Die Spezialisierung sorgt nicht nur dafür, dass du dich von anderen Beratern abgrenzt. Vielmehr trägt sie auch dazu bei, dass sich das Beratungsunternehmen selbst weiterentwickeln kann. Denn je länger der Berater in seiner Spezialisierung tätig ist, umso mehr Kenntnis und Erfahrung erwirbt er für seine eigene Expertise. Zudem sorgt die Spezialisierung für eine fundierte Reputation, die die beste Werbung für neue Klienten ist.
Berater arbeiten in erster Linie in einem engen persönlichen Kontakt mit ihren Kunden. Um den Erfolg der Beratungsleistung zu gewährleisten, muss der Berater daher seinen Kunden in besonderem Maße durch seine Persönlichkeit überzeugen können. Deswegen ist es erforderlich, dass die Spezialisierung der Beratungsleistung zur eigenen Persönlichkeit passt. Bei der Wahl der Kernkompetenz für das Beratungsunternehmen können insbesondere die Stärken in der eigenen Persönlichkeit als Orientierung dienen.
Um sich als Berater selbstständig zu machen gilt es, eine bestimmte Zielgruppe zu definieren. Wer seine Beratungsleistung generell als „Beratung zur Führung von Unternehmen“ anbietet, mag zwar eine große Bandbreite an Unternehmen adressieren. Doch mit einer zu allgemein gefassten Anrede sehen sich die meisten Adressaten nicht angesprochen. Wer sich hingegen auf Unternehmensgrößen oder -formen speziell einstellt, kann eine Gruppe von Unternehmen gezielt erreichen. Denn die Problemstellungen kleiner Betriebe unterscheiden sich vom Beratungsbedarf großer Unternehmen. So können Gründer beispielsweise Berater werden für:
und viele andere
Berater können ihre Dienstleistungen in Produktpaketen formulieren und anbieten. Hierfür sollten Gründer bereits im Vorfeld ihrer Selbstständigkeit Überlegungen anstellen, welche besonderen Leistungen ihren Schwerpunkt bilden werden und wie sie diese als Produkte formulieren können. So haben Interessenten die Möglichkeit, sich über die Beratungsleistung bereits vor der ersten Kontaktaufnahme zu informieren, um abzuwägen, ob diese ihren Bedürfnissen entspricht. Auch hierbei gilt es, zu allgemeine Formulierungen zu vermeiden. Das Leistungspaket kann beispielsweise Produkte wie Quick-Check, Bestandsaufnahme, Analyse oder einen Workshop umfassen. Der Kunde erhält auf Basis des Produktpaketes einen Einblick in die Beratungsleistung, den Umfang und die Vorgehensweise und damit eine Entscheidungshilfe, um die Leistung in Anspruch zu nehmen.
Als Berater selbstständig machen solltest du dich, wenn du etwas anzubieten hast. Schließlich sollen deine Kunden bei dir Wissen, Rat und Konzepte einkaufen. Zu deiner Qualifikation gehört aber mehr als nur offizielle Scheine und nachweisbare Berufserfahrung. Ein Berater benötigt Menschenkenntnis, Prozessverständnis und muss Gespür für das Machbare haben.
Bevor du dich in dem Bereich, der dir vorschwebt, als Berater selbstständig machst, solltest du genau schauen, was die Konkurrenz anbietet. Gibt es einen Markt für das, was du anbieten willst? Würden Firmen oder Privatleute dich buchen, weil sie dein Knowhow brauchen? Du brauchst einen Businessplan!
Ein Businessplan enthält immer auch eine Marktanalyse: Wo und wer sollen deine Kunden sein? Ist der Bedarf darf da? Da du deine Branche kennst, wirst du das sicher beantworten können. Dann musst du deine Angebote passend auf deine Zielgruppe abstimmen.
Für Freiberufler, die als Soloselbstständige ein Business im Dienstleistungsbereich starten, ist Akquise ein wichtiger Teil des künftigen Erfolgs. Vielleicht bekommst du deine ersten Aufträge über ehemalige Arbeitskollegen und bestehende Kontakte. Man kennt dich als Expertin oder Fachmann? Bestens!
Alle künftigen Kunden, die dich noch nicht kennen, musst du anders erreichen. Klappern gehört zum Handwerk. Wer als Berater tätig ist, kann seine Expertise gut über eine Website und Beteiligung in beruflichen Netzwerken oder mithilfe von Social-Media-Marketing bekannt machen.
Auf einem ganz anderen Blatt stehen die Beratungsdienstleistungen, für die man spezielle Prüfungen abgelegt haben muss. Steuerberater zum Beispiel darf sich nur nennen, wer die entsprechende Ausbildung absolviert und bestanden hat.
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