11. Feb. 2021 | Gründung
Du willst Dich als freier Journalist selbstständig machen? Freie Journalisten verdienen ihr Geld, indem sie für unterschiedliche Auftraggeber recherchieren, schreiben, Themen entwickeln und Redaktionsdienste leisten. Freiberufler unterstützen aber auch Pressestellen und Firmen dabei, ihre Nachrichten an deren Publikum zu bringen. Mehr zum Berufsbild und wie Du freier Journalist werden kannst, verraten wir Dir in diesem Artikel.
Freie Journalisten haben übrigens oft auch ein Standbein in der PR. Das ergibt sich aus den Honorarstrukturen in vielen Medienhäusern und der generellen Marktsituation. Doch zuerst einmal:
Der Ursprung des Begriffes Journalismus stammt aus mehreren französischen Wörtern. „Le jour“ heißt übersetzt der Tag, während „le journal“ die Zeitschrift bezeichnet. Der Begriff „Journaille“ hingegen hat es vollständig aus dem Französischen ins Deutsche geschafft und bezeichnet eine verleumderische und verantwortungslose Presse als Gesamtheit. Der Journalismus sorgte seit seiner Entstehung für die aktuellen Inhalte der täglich erscheinenden Zeitschriften. Somit ist der Journalist ein Informant über aktuelle Nachrichten, die in den allgemein verfügbaren Medien Veröffentlichung finden. Auch heute werden die Texte von Journalisten in sämtlichen Medien veröffentlicht, die zur Verfügung stehen. Zunehmend finden sich journalistische Artikel daher ganz selbstverständlich neben den Printausgaben von Tageszeitungen und Zeitschriften auch in den sozialen Medien im Internet.
Der Deutsche Journalistenverband hat das Berufsbild des Journalisten mit den folgenden Worten definiert: „Journalist ist, wer… hauptberuflich an der Erarbeitung bzw. Verbreitung von Informationen, Meinungen und Unterhaltung durch Medien mittels Wort, Bild, Ton oder Kombination dieser Darstellungsmittel beteiligt ist.“ (DJV 2015: 3)
Als freier Journalist beschaffst Du Informationen, um diese auszuwerten und darüber zu berichten. Dabei hat ein freier Journalist die Aufgabe, aktuelle und für das Publikum wichtige Themen zu sammeln, um sie zu bearbeiten und der Öffentlichkeit bereit zu stellen. Die Themen werden dabei in bestimmten Strukturen organisiert, um wichtige Informationen möglichst gezielt zu vermitteln. Die Berichte werden als Beiträge für verschiedene Medien, wie für das Fernsehen und Rundfunk oder in Textform in Zeitungen und im Internet veröffentlicht. Als Angestellte arbeiten viele Journalisten in PR Agenturen oder in Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit innerhalb von Unternehmen. Doch die meisten Journalisten arbeiten als Freiberufler. Dabei können sie in einer Vielzahl an Spezialisierungen innerhalb des Berufsfeldes beispielsweise als Redakteur, Moderator, Publizist, Korrespondent oder Medienproduzent in unterschiedlichen Bereichen Einsatz finden.
Da sich mit den sozialen Medien immer mehr Berufe innerhalb des Berufsfeldes des Journalismus herausbilden, wie zum Beispiel Social-Media-Redakteur, Blogger oder PR Journalist, ändert sich auch das Begriffsbild des Journalismus. Die Nutzung des Smartphones verändert die Art der Aufbereitung von Information ebenso wie der Druck durch Auflagenquoten. Die Vermischung von Journalismus mit Medien in Abhängigkeit von der Marktsituation führt zu sichtbaren Veränderungen, die es notwendig machen, sich der Merkmale des klassischen Journalismus zu erinnern.
Zu diesen gehören neben der Aktualität der aufbereiteten Nachricht auch die Kritik und die Kontrolle von bestehenden gesellschaftlichen und politischen Systemen. Um Kritik und Kontrolle als freier Journalist wirkungsvoll in die gesellschaftliche und politische Debatte hineinzutragen, ist ein hohes Maß an Neutralität und Unabhängigkeit notwendig. Daneben gehört es zu den selbstverständlichen Anforderungen an professionellen Journalismus, dass die aufbereiteten Themen wahr und inhaltlich richtig sind und dass sie für die Öffentlichkeit von Bedeutung sind. Zudem muss ein freier Journalist in der Lage sein, seine Themen allgemein verständlich aufzubereiten.
Die Zahl der Stellenangebote für Journalisten ist aufgrund der Verbreitungsmöglichkeiten aktueller Informationen in den sozialen Medien stark abgesunken. Da der Beruf als Journalist jedoch nach wie vor sehr attraktiv ist, ist auch der Konkurrenzdruck im Journalismus sehr hoch. In der Folge haben nur sehr gut ausgebildete Journalisten mit einem Hochschulstudium und mehreren Praktika im Medienbereich oder Absolventen einer Journalistenschule eine Chance auf eine Festanstellung.
Der Zugang zum Beruf als freier Journalist steht jedem offen, der sich dafür interessiert. denn jeder hat laut Artikel 5 des Grundgesetzes das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild zu veröffentlichen. Wer freier Journalist werden möchte, sollte jedoch dafür sorgen, dass seine Texte auch veröffentlicht, gelesen und bezahlt werden. Die Geschichte des Journalismus zeigt allerdings auch, dass das Handwerkszeug, das einen guten Journalisten ausmacht, abseits von Ausbildungen und vielmehr innerhalb der Arbeitswelt erworben wird. Nach wie vor gilt es, als Journalist eine Begabung mitzubringen, die keine Ausbildungsstätte vermitteln kann. Daher zählt der Beruf als Journalist auch zu den künstlerischen Berufen. Wer neben seiner Kreativität auch die Disziplin zur gründlichen Recherche mitbringt und in der Lage ist, Informationen methodisch aufzubereiten, kann durch seine Qualitäten überzeugen und als freier Journalist erfolgreich sein.
Doch mal ganz auf Anfang: Journalist ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Das hat etwas mit Pressefreiheit zu tun. Jeder kann Journalist werden. Es ist noch gar nicht lange her, da war Journalismus kein akademischer Beruf. Auch das Abitur war nicht nötig. Der übliche Ausbildungsweg war ein Volontariat bei einer Zeitung, dann kamen die Journalistenschulen als Ausbildungsstätten hinzu. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Journalismus Studiengängen mit und ohne spezieller Fachjournalistenausbildung oder gleichzeitigem Volontariat. Der Beruf ist langsam akademisch geworden. Doch es gibt in journalistischen Arbeitsfeldern immer auch Quereinsteiger, die sich aus anderen Fachgebieten annähern.
Die Bezeichnung freier Journalist beschreibt zum einen den steuerlichen Status, zum anderen, dass die publizistische Tätigkeit nicht nur für ein Medium sondern für viele Auftraggeber frei erfolgt. Du brauchst also nicht unbedingt eine Gewerbeanmeldung – außer, Du hast einen eigenen Verlag oder ähnliches. Die meisten freien Journalisten sind ganz klar Freiberufler.
Berufseinsteiger zieht es oft in die Freiberuflichkeit, weil sie keine passende Stelle finden. Viele Journalisten sind durch Entlassungswellen bei Verlagen und Sendern in die Freiberuflichkeit gedrängt worden. Wer die Sache halbherzig angeht, der kommt nur schwer auf einen grünen Zweig. Wie bei jeder Selbstständigkeit gilt: Du musst das wollen! Nur dann denkst du wie ein Unternehmer und kannst um Deine Honorare verhandeln.
Erfolgversprechend ist die Freiberuflichkeit, wenn du etwas bieten kannst, was gebraucht wird: ein gefragtes Spezialgebiet, bestimmte Techniken und mulitmediales Arbeiten.
Für freie Journalisten reicht oft beim Einstieg ein Notebook, ein Telefonanschluss, eine Digitalkamera und ein kleines Stückchen freier Schreibtisch. Die Gründungskosten sind also vergleichsweise gering. Was du dann – neben dem handwerklichen Knowhow – brauchst, ist ein gutes Netzwerk. Du musst einen Kundenstamm aufbauen und zu Redaktionen Kontakte knüpfen, mit denen du langfristig zusammenarbeiten möchtest. Mut zu regelmäßiger Akquise und genaue Marktkenntnis sind also sehr wichtig. Unvorbereitet irgendwo anzurufen ist nicht ratsam. Du musst mindestens einen gut durchdachten und zu dem Medium passenden Themenvorschlag auf Lager haben.
Worum sich jeder Einsteiger in den freien Journalismus kümmern muss, ist die Künstlersozialkasse (KSK). Die ist nicht für Freiwillige sondern tatsächlich für einige Berufsgruppen Pflicht, dazu gehören auch die freien Publizisten, Autoren und Journalisten.
Kennst Du schon unsere Software Billomat? Billomat ist nicht nur Angebotssoftware, Rechnungssoftware und schlaues Mahnsystem; Billomat kümmert sich um Deine komplette Buchhaltung. Hier erfährst Du mehr >>>
Ähnliche Beiträge: