01. Jan. 2020 | Gründung
Um ein Kleinunternehmen erfolgreich zu führen, ist sowohl gut durchdachtes Selbstmanagement als auch ein hohes Maß an Zielstrebigkeit erforderlich. Denn der Status als Kleinunternehmer gilt für viele Gründer nicht als das vorrangige Ziel, sondern lediglich als eine Station auf dem Weg in ein umsatzstarkes Unternehmen. Daher haben viele Gründer die Zielsetzung, zu wachsen und ihr Unternehmen zu vergrößern. Dabei wollen sie nicht nur für sich selbst wirtschaftliche Stabilität erreichen, sondern auch für andere Arbeitsplätze schaffen.
Im Gegensatz zur vorübergehenden Nutzung der Kleinunternehmerregelung als vereinfachten Einstieg in die Gründung möchten viele Kleinunternehmer den Status auch langfristig behalten. Denn wenn das Kleinunternehmen erfolgreich ist und in die bestehende wirtschaftliche Situation gut passt, bringt der Status durchaus auch langfristig Vorteile mit sich. Wer zum Beispiel nebenberuflich selbstständig oder kein Alleinverdiener ist, der profitiert von den Vorteilen der Umsatzsteuerbefreiung und möchte dauerhaft Kleinunternehmer bleiben. Auch Selbstständige, die noch über andere Formen an Einkünften verfügen oder den Status als Kleinunternehmer nutzen, weil sie dadurch Vorteile in der Krankenversicherung haben, stellen sich langfristig auf die Kleinunternehmerschaft ein. Viele Gründe können daher dazu führen, dass Kleinunternehmer auf Dauer ihren Status beibehalten wollen.
Kleinunternehmer leisten in den Grundlagen ihres gewerblichen und wirtschaftlichen Handelns dasselbe wie alle anderen regulär besteuerten Unternehmen auch. Wer sein Kleinunternehmen erfolgreich am Markt positionieren möchte, der braucht neben einer sehr guten Geschäftsidee nicht nur unternehmerisches Denken, sondern auch einen strukturierten Arbeitsstil, die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und durchzutragen sowie sehr viel Disziplin und Durchhaltevermögen. Kleinunternehmer müssen daher dieselben Eigenschaften wie alle anderen Unternehmer auch mitbringen.
Abgesehen von der Höhe der Umsätze, die bei Kleinunternehmern unterhalb eines gesetzlich festgelegten Höchstbetrags liegen, unterscheidet sich der Kleinunternehmer insbesondere im steuerlichen Status von einem normalen Unternehmen. Denn anders als umsatzsteuerpflichtige Unternehmen müssen Kleinunternehmer keine Umsatzsteuer bezahlen.
Müssen regulär besteuerte Unternehmen von ihren Kunden Mehrwertsteuer erheben und in Form von Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen, verlangen Kleinunternehmer von ihren Kunden keine Steuer. Somit entsteht für Kleinunternehmer keine Umsatzsteuerschuld gegenüber dem Finanzamt. Das führt dazu, dass Kleinunternehmer eine erheblich vereinfachte Buchhaltung und Verwaltung haben. Sie müssen im Gegensatz zu ihrer steuerpflichtigen Konkurrenz auch keine Umsatzsteuervoranmeldungen gegenüber dem Finanzamt erklären. Zudem müssen sie keine doppelte Buchführung mit Bilanz erstellen, sondern können die einfache Buchhaltung nutzen und ihre Gewinne mit der sehr viel einfacheren Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) ermitteln.
Wenn Du die Kleinunternehmerregelung nutzt, dann darfst Du auf Deinen Rechnungen keine Mehrwertsteuer erheben und ausweisen. Vielmehr stellst Du lediglich den Nettobetrag Deiner Lieferung oder Leistung in Rechnung. Auf Deiner Rechnung musst Du einen Vermerk anbringen, dass Du nach $19 UStG von der Umsatzsteuerpflicht befreit bist und daher keine Mehrwersteuer erhebst. Da Du keine Umsatzsteuern einnimmt und auch keine an das Finanzamt abführen musst, kannst Du allerdings auch keine gezahlte Vorsteuer geltend machen. Diese bezahlst Du als Mehrwertsteuer an Deine Lieferanten für deren Warenlieferungen oder Dienstleistungen. Die bezahlte Steuer kannst Du – anders als umsatzsteuerpflichtige Unternehmer – nicht steuerlich geltend machen. Da die Kleinunternehmerregelung nicht nur Vorteile, sondern mit dem Verzicht auf Vorsteuerabzug auch Nachteile mit sich bringt gilt es, genau abzuwägen, ob sich der Kleinunternehmerstatus für Dein Unternehmen eignet.
Um Dein Kleinunternehmen erfolgreich zu führen gilt es, genaue Ziele zu bestimmen und ein System zu entwickeln, mit dem Du diese erreichen kannst. Die Größe eines Unternehmens entscheidet dabei nicht über seinen langfristigen Erfolg. Vielmehr ist Dein Unternehmen dann erfolgreich, wenn es die gesetzten Ziele auch erreicht. Damit Du Deine Ziele umsetzen und Dein Kleinunternehmen erfolgreich führen kannst, solltest Du insbesondere die nachfolgenden Kriterien beachten.
Erfolgreiche Kleinunternehmen verfügen zumeist über ein gut durchdachtes Marketing. Denn in jedem Unternehmen sorgt die Außenwirkung des Betriebs dafür, dass neben den zufriedenen Bestandskunden stets auch neue Kunden auf das Unternehmensangebot aufmerksam werden. Zudem sorgen gut eingesetzte Marketingwerkzeuge dafür, dass das Unternehmen laufend mit seinen Kunden und Interessenten im Austausch bleibt. Viele Instrumente des Marketing zeigen neben mittelgroßen und großen Unternehmen auch für kleine Betriebe erfreuliche Wirkungen. Die nachfolgenden Empfehlungen verursachen zudem nur wenige Kosten und können von jedem Unternehmer auch selbst umgesetzt werden.
Neben den klassischen Werbeträgern, wie Flyern, Handzetteln oder Plakaten kann der Name Deines Unternehmens auch an ungewöhnlichen öffentlichen Stellen einen Platz finden. Hierfür eignen sich zum Beispiel Fahrzeuge oder Wände von gut sichtbaren Gebäuden. Aber auch auf Kugelschreibern, Notizblöcken oder auf Stofftaschen kann sich der Name Deines Unternehmens von der Masse der üblichen Werbung abheben. Über Kooperationen kann Dein Firmenname aber auch zum Beispiel auf Ankündigungen oder Programmkarten von Konzerten und Veranstaltungen erscheinen. Du kannst Dich zum Beispiel für bestimmte Projekte, die mit Deinem Unternehmensangebot zusammenfallen finanziell oder durch einen Arbeitseinsatz engagieren, um Deinen Namen im Gegenzug in der Außenkommunikation des Projekts auf die entsprechenden Werbeträger zu bringen.
In einem Verbund mit anderen Gewerbetreibenden erfährst Du Stärkung, Ideen und vor allem eine wirkungsvolle öffentliche Wahrnehmung für Dein Unternehmen. In vielen Regionen bestehen gewerbliche Organisationen, die gemeinsame Veranstaltungen organisieren und öffentlich auftreten. Solch ein Verbund kann in einem örtlichen Gewerbeverein, aber auch in sozialen Netzwerken, wie Xing oder Facebook bestehen. Wenn Du Dich dort einbringst, dann profitierst Du von der Dynamik, die mit öffentlich auftretenden Gruppierungen einhergeht. Innerhalb eines örtlichen Vereins stellst Du aber auch Dein Unternehmen gegenüber den anderen Mitgliedern vor, sodass Du unter diesen neue Kunden gewinnen oder von Empfehlungen profitieren kannst. Aber auch der Informationsaustausch zwischen den Gewerbetreibenden bringt für alle Beteiligten spürbare Vorteile, neue Ideen und wertvolle Impulse mit sich, die Dir helfen, wenn Du Dein Kleinunternehmen erfolgreich am Markt positionieren willst.
In jeder Stadt, Gemeinde oder Kommune gibt es zahlreiche Möglichkeiten für persönliches Engagement. Ob Du im Elternbeirat, in städtischen Museen oder im Kulturzentrum, im Jugendzentrum, im Siedlerverband oder im Musikverein tätig wirst, hängt von Deiner Lebenssituation, von Deiner Einbindung sowie von den Interessen und Fähigkeiten ab. Wichtig ist jedoch, dass Du Dich als Unternehmer in der Öffentlichkeit persönlich engagierst. So lernst Du nicht nur viele Leute kennen, die Dich und Dein Kleinunternehmen wahrnehmen, Dich im persönlichen Umgang kennenlernen und somit auch auf Dein Angebot aufmerksam werden. Du kannst aus Deinem Engagement in Vereinen auch selbst wertvolle Informationen gewinnen, die für Dein Kleinunternehmen neue Impulse setzen.
Neben der klassischen Anzeige in der Tageszeitung ist längst auch die Pressemeldung als Instrument für erfolgreiches Marketing eine Selbstverständlichkeit. Auch als Kleinunternehmer kannst Du dieses Werkzeug für Dich nutzen. Wann immer Du interessante Neuigkeiten im Rahmen Deiner geschäftlichen Tätigkeit mitteilen kannst, solltest Du daher eine Pressemitteilung verfassen und diese an Deine regionale Zeitung senden. Hierbei solltest Du Dich im Vorfeld genau darüber informieren, welcher Redakteur für Dein Thema verantwortlich ist. Richte sodann Deine Pressemeldung gleich an die passende Stelle, damit Du die Chance für eine Aufnahme in die nächste Ausgabe verbesserst.
Wenn Du selbst schon einmal einen Workshop mitgemacht hast, dann kennst Du die Wirkung, die die gemeinsame Beschäftigung mit einem Thema innerhalb einer Gruppe erzeugt. Denn ein Workshop befördert neben der Information insbesondere die bleibende Kommunikation. Als Leiter eines Workshops präsentierst Du nicht nur Deine Expertise, sondern Du weckst das Interesse für bestimmte Themenbereiche in den Teilnehmern. Auf diese Weise befestigst Du Deinen guten Ruf als Fachmann, Du führst eine Gruppe von Interessenten in ein Themengebiet ein und stellst so eine Verbindung zu Deinem Angebot her. Darüber hinaus knüpfst Du viele wertvolle und bleibende Kontakte.
Im Internet gibt es zahlreiche Magazine, Blogs und Foren, die Fachbeiträge veröffentlichen. Mit einem Fachbeitrag trägst Du nicht nur ein bestimmtes Thema an die Öffentlichkeit. Denn der veröffentlichte Artikel wird auch mit Deinem Namen und dem Namen Deiner Firma verbunden, sodass auch diese eine öffentliche Erwähnung finden. So nimmst Du nicht nur inhaltlich Einfluss auf bestimmte und frei wählbare Themenbereiche. Du trägst damit auch den Namen Deines Unternehmens an eine thematisch nahestehende Öffentlichkeit heran. Darüber hinaus zeigst Du durch Fachbeiträge insbesondere Deine Fachkenntnisse und empfiehlst auf diese Weise Deine Expertise einer interessierten Leserschaft. Fundierte Artikel befördern zudem die Glaubwürdigkeit stärker als jede Werbeanzeige, weshalb Du dieses Instrument zur öffentlichen Präsentation Deines Kleinunternehmens sehr wirkungsvoll nutzen kannst.