11. Apr. 2016 | Unternehmenssteuerung

Wettbewerbsanalyse: Besser werden mit Benchmarking

Messe Dich an Deinen Konkurrenten! Die eigene Unternehmensleistung bei Prozessen, Produkten, Dienstleistungen mit den nächsten Wettbewerbern zu vergleichen und schauen, wie Du es besser machen kannst – das ist Benchmarking. Eine wirkungsvolle Managementmethode, die nicht nur für das große Ganze gilt, sondern auch für einzelne Projekte oder zum Vergleich mehrerer Abteilungen eines Unternehmens eingesetzt werden kann.

Dabei ist diese Methode unabhängig von der Unternehmensgröße anwendbar. Auch ein Kleinunternehmen oder ein Handwerksbetrieb können davon profitieren.

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Wo stehe ich? Benchmarking ist eine Managementmethode, bei der man das eigene Unternehmen mit der Konkurrenz vergleicht (Bild © unsplash.com)

Benchmarking: Worum geht es dabei?

Für den direkten Vergleich mit der Konkurrenz gibt es mindestens vier Gründe. Einer oder mehrere davon sollten das Ziel eines Benchmarkings sein:

  • Herausfinden, warum etwas bei einer anderen Firma besser läuft und was der Marktführer eigentlich besser macht als Dein Team.
  • Verbesserung der Produkt- oder Dienstleistungsqualität.
  • Kundenzufriedenheit verbessern.
  • Steigerung von Effektivität und Effizienz der Leistungen Deines Unternehmens oder in größeren Unternehmen von einzelnen Abteilungen.

Wettbewerbsanalyse in 5 Schritten

Für das Benchmarking reicht es nicht aus, die Konkurrenz nur zu googeln. Du musst Dir Produkte, Lage und andere Faktoren genau ansehen. Das ist also nicht mal schnell nebenbei gemacht. Vorgehen kannst Du in fünf Schritten:

1) Ziel setzen: Was will ich wissen oder verbessern?

Damit Deine Informationssammlung nicht ausufert, musst Du die Betrachtung der Wettbewerber auf die Punkte eures Geschäftsfeldes fokussieren, die Dir wirklich wichtig sind. Beispiel: Du bist Bäckermeister und möchtest wissen, ob und warum die Konkurrenz mehr Brötchen verkauft als Du.

2) Wettbewerber ausfindig machen: Wer ist auf dem Gebiet meine direkte Konkurrenz?

Die direkten Wettbewerber sind nicht nur die Firmen, die Dir spontan einfallen. Für den Bäckermeister sind es die anderen Bäckereien seines Stadtteils oder auch die Filiale eines Backshops oder die Backstationen von Supermärkten in der Umgebung. Für eine selbstständige Architektin oder einen PR-Berater können die Wettbewerber unter Umständen überregional oder bundesweit verteilt sein. Andere Unternehmen haben vielleicht sogar internationale Konkurrenten als direkte Wettbewerber. Um das Benchmarking im überschaubaren Rahmen zu halten: Lege Dich auf wenige, direkte Wettbewerber fest, die Du Dir genau anschauen willst.

3) Positionierung: Wie machen es die anderen und wo stehen wir?

Schau Dir bei den Konkurrenten genau an, wie sie die Dinge erledigen, die Du im eigenen Unternehmen verbessern möchtest. Der Bäckermeister könnte sich Brötchen der Konkurrenz kaufen, um die Qualität zu begutachten und Preise zu vergleichen. Er könnte herausfinden, zu welcher Tageszeit dort gebacken und wie die Werbung gestaltet wird. Auch welche und wie viel Laufkundschaft vorbei kommt, könnte interessant sein.

4) Was tun: Veränderungen einleiten.

Eine Unternehmensberaterin, die durch Wettbewerbsanalyse festgestellt hat, dass die direkten Konkurrentinnen auf der jeweiligen Firmenwebseite ihre Angebote viel klarer beschreiben als sie selbst, wird ihren eigenen Webauftritt optimieren. Der Bäckermeister stellt vielleicht fest, dass die Brötchen der Konkurrenz tatsächlich besser sind.  Er schaut sich nach einem neuen Rohstofflieferanten um, um ebenfalls bessere Brötchen zu backen.

5) Das Ergebnis prüfen.

Der Erfolg des Prozesses ist erst messbar, wenn man die Wettbewerbsanalyse nach einiger Zeit oder sogar regelmäßig wiederholt. Verkauft der Bäckermeister nun wirklich mehr Brötchen? Bekommt die Unternehmensberaterin nun gezieltere Anfragen, weil ihr Angebot klarer ist? Kann sie daraus mehr Aufträge und Umsätze generieren? Oder müssen weitere Stellschrauben gedreht werden, um das Ergebnis zu verbessern?

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