25. Jul 2019 | Unternehmenssteuerung
Wer neue Mitarbeiter sucht, kennt das Problem, dass sich plötzlich ein großer Stapel Bewerbungen im Büro türmt. Auf eine einzige Stelle kommen häufig weit über 100 Bewerbungen, denn die Zeiten sind auch und gerade für Stellensuchende nicht einfach. So manches Büro ist mit der Bewerbungsflut hoffnungslos überfordert. Aus diesem oder anderen Gründen antwortet man dann nur denjenigen, die zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Was aber geschieht mit dem Rest?
Die Unterlagen werden meist unbeantwortet weggeworfen. Die meisten Firmen scheuen heute die Kosten und Mühen, die mit einer Beantwortung aller Bewerbungen (erst recht von unverlangten Initiativbewerbungen) verbunden sind.
Doch wie sieht es es hinter der Bewerbungsflut, auf Seiten der Bewerber aus? Sie haben sich die Mühe gemacht, eine auf deine Firma zugeschnittene Bewerbung zu schreiben. Sie haben sich eine vorzeigbare Mappe gekauft, ein Foto machen lassen, und alles zusammen an dich geschickt. Verbunden mit der Hoffnung auf einen guten und dauerhaften Arbeitsplatz. Doch dann sortierst du ihre Bewerbung aus, und sie hören nie wieder von dir.
Bei vielen Menschen baut sich auf diese Weise eine Menge Frust auf. Sie schreiben Hunderte Bewerbungen und bekommen oftmals auf keine einzige auch nur eine Antwort. Insbesondere junge Leute und Menschen über 35 (ja, da geht es schon los) haben es heute häufig sehr schwer, überhaupt eine (neue) Stelle zu bekommen. Wenn sie dann auf ihre Bewerbungen nicht einmal eine Standardabsage erhalten, wächst der Frust immer weiter.
Was also tun? Bevor du sofort „weiterhin wegwerfen” denkst: wie würde es dir gehen, wenn du unzählige Bewerbungen verschickst, dir bei jeder einzelnen wirklich Mühe gibst, aber keine einzige Antwort erhältst, nicht einmal eine Standardabsage? Würdest du das als unhöflich empfinden? Und könnte es in Zeiten von Serienbrieffunktionen und E-Mails nicht doch möglich sein, jedem, der sich die Mühe gemacht hat, sich bei dir zu bewerben, eine Antwort zukommen zu lassen, und sei es nur ein Standardschreiben?
Die heutige Zeit ist eigentlich schon unverbindlich und unfreundlich genug. Und Absageschreiben kosten wirklich nicht die Welt, schon gar nicht, wenn sie per E-Mail rausgehen. Du kannst zu diesem Zweck eine separate E-Mail-Adresse einrichten (die auch vorübergehend sein kann, wenn du eine Flut von Spam-Mails befürchtest). Die Antwort muss nicht lang sein, aber eins sollte sie auf jeden Fall sein: freundlich. Eine nette und im besten Fall originelle Antwort auf ein Bewerbungsschreiben hinterlässt jedenfalls selbst bei einer Absage einen positiven Eindruck bei den Bewerbern. Bei dir werden sie sich gerne wieder bewerben, und eins darf man auch nicht vergessen: sie könnten eines Tages deine Kunden sein. Oder deine Konkurrenz.