01. Aug 2019 | Unternehmenssteuerung

Die Computerbrille: Wer braucht sie und warum?

Kurz-, weit, alterssichtig: Das Auge funktioniert nicht bei jedem ideal. Bei dem einen ist es zu kurz, bei anderen zu lang und irgendwann wird es unflexibel. Dagegen helfen Brillen, sie rücken die Welt im Sehfeld zurecht. Für Menschen, die viel am Bildschirm arbeiten, kann eine Computerbrille (auch: Bildschirmarbeitsplatzbrille) hilfreich sein.

  1. Wie funktioniert die Computerbrille genau?
  2. Welche Vorteile hat eine Bildschirmarbeitsplatzbrille?
  3. Woran erkennst Du, dass Du eine Computerbrille brauchst?
  4. Wer trägt die Kosten für die Bildschirmarbeitsplatzbrille?
  5. Können Selbstständige die Computerbrille von der Steuer absetzen?
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Gegen Augen-, Kopf- oder sogar Nackenschmerzen kann eine Computerbrille helfen. Und das beste ist: Man kann sie steuerlich absetzen! (Bild © unsplash.com)

Brillen korrigieren individuelle Sehprobleme. Am Computerarbeitsplatz kann es zu ganz speziellen Schwierigkeiten kommen. So ein Bildschirm ist größer und weiter weg als ein Buch, dennoch muss man darauf lesen und scharf sehen können. Bei manchen steht da noch ein zweiter Bildschirm. Dann liegen Dinge auf dem Schreibtisch und gegenüber sitzt ein Kollege, auch den muss man richtig anschauen können, wenn man mit ihm spricht.

Alles im Blick am Bildschirmarbeitsplatz

Computerarbeitsplatz – das ist mit einer Brille, die nur Nah- oder Fernsicht korrigiert, nicht handhabbar, wenn das Auge an Anpassungsfähigkeit eingebüßt hat. Das ist altersbedingt. Eine Gleitsichtbrille, deren Gläser Nah- und Fernbereich abdecken, reicht am Computerarbeitsplatz nicht aus. Gleitsichtbrillen sind auf die Lesesituation von Zeitungs- oder Buchlesern abgestimmt. Der Bildschirm ist zu groß, um ihn damit ganz erfassen zu können. Eine Computerbrille hat Gläser, deren Sehfelder für den Nahbereich extra darauf angepasst sind, dass dort ein Monitor steht.

Wer benötigt so etwas? Kurz gesagt: Jeder, dem eine normale Gleitsichtbrille nicht mehr reicht. Was für den privaten Bereich vollkommen okay ist, kann am Schreibtisch langfristig Probleme bereiten. Fehlhaltungen, Kopfschmerzen etc. – ausgelöst, durch schlechtes Sehen und den Versuch das irgendwie auszugleichen – braucht keiner.

Wie funktioniert die Computerbrille genau?

Die Computerbrille ist eine Sehhilfe für die Arbeit am Computer, die speziell auf die Anforderungen eingestellt ist, die der Bildschirm an das Auge stellt. Sobald das Sehen im Nahbereich schlechter wird und die Sehkraft aufgrund der Altersweitsichtigkeit im Auge nachlässt, ist der Einsatz einer Bildschirmarbeitsplatzbrille sinnvoll. Die Computerbrille ist als Gleitsichtbrille konzipiert, die in drei Sehzonen eingeteilt ist. Sie verfügt in der Mitte über einen großen Teil an Glasfläche, die für eine klare Sicht auf den Bildschirm sorgt. Unter der Zone für den Bildschirm verfügt die Computerbrille über einen Bereich für das Nahsehen, während oberhalb der Bildschirmzone ein Bereich für die Fernsicht liegt. 

Welche Vorteile hat eine Bildschirmarbeitsplatzbrille? 

Durch die Dreiteilung der Computerbrille unterstützen die Gläser vorwiegend die Sicht auf den Bildschirm, während sie zudem für eine deutliche Erkennbarkeit von Tastatur und Manuskripten auf dem Schreibtisch sorgen. Darüber hinaus unterstützt die Bildschirmarbeitsplatzbrille aber auch den Blick über den Bildschirm hinaus. Somit sorgt die Dreiteilung der Computerbrille dafür, dass sowohl der Bildschirm als auch dessen Umfeld auf natürliche Weise durch das Auge erfasst werden kann, ohne dass der Anwender die Brille ablegen, den Kopf in den Nacken biegen oder das Kinn stark absenken muss, wenn er auf dem Schreibtisch oder über den Bildschirm hinaus etwas erkennen möchte. Somit ist die Computerbrille optimal auf die Nutzung für die Arbeit am Bildschirm eingestellt und bietet damit eine bessere Unterstützung für die Augen als eine normale Gleitsichtbrille. 

Woran erkennst Du, dass Du eine Computerbrille brauchst?

Wenn sich aufgrund der Arbeit am Computer körperliche Beschwerden zeigen, dann kann der Einsatz einer Computerbrille sinnvoll sein. Zeigen sich Symptome wie gerötete Augen, Nackenschmerzen und Nackenverspannungen, Rückenschmerzen oder auch Kopfschmerzen, aber auch Müdigkeit und Lichtempfindlichkeit, dann sind diese häufig auf die Anstrengung durch die Arbeit am Computer zurück zu führen. Alle diese Beschwerden können darauf hindeuten, dass die Augen während der Arbeit am Computer Entlastung benötigen. Wer sich zum Beispiel häufig nach vorne beugt, um Texte am Bildschirm besser lesen zu können, für den kann die Anschaffung einer Computerbrille sinnvoll sein. 

Wer trägt die Kosten für die Bildschirmarbeitsplatzbrille?

Computerbrille für Angestellte

Die Kosten für die Computerbrille von Angestellten können deren Arbeitgeber übernehmen. Denn die Bildschirmarbeitsplatzbrille gehört zur Schutzausrüstung, die für die Ausübung der beruflichen Tätigkeit erforderlich sein kann. Das Arbeitsschutzgesetz gibt im vor, dass Arbeitgeber in regelmäßigen Abständen für eine arbeitsmedizinische Untersuchung ihrer Mitarbeiter zu sorgen haben. In der Arbeitsstättenverordnung ist darüber hinaus vorgegeben, dass die Ausrüstung zum Schutz der Mitarbeiter während ihrer Arbeit durch den Arbeitgeber bereitzustellen ist. Die schließlich hält Arbeitgeber im § 5 dazu an, dass sie ihren Mitarbeitern für die Arbeit am Bildschirm im Bedarfsfall auch spezielle Sehhilfen zur Verfügung stellen müssen. Somit muss der Arbeitgeber zumindest einen Anteil an den Kosten für die Anschaffung einer Computerbrille übernehmen. Die Notwendigkeit für die Anschaffung einer Computerbrille muss allerdings durch einen Arzt oder Augenoptiker bestätigt und belegt worden sein, damit ein Anspruch besteht. 

Können Selbstständige die Computerbrille von der Steuer absetzen?

Selbstständige können eine Computerbrille, die sie selbst oder ihre Mitarbeiter für ihre Arbeit benötigen, von der Steuer als Betriebsausgabe absetzen. Hierfür müssen Selbstständige ebenso wie Angestellte die medizinische Notwendigkeit der Computerbrille durch einen Arzt oder Augenoptiker feststellen und bestätigen lassen. Die Brille muss zudem auf den Abstand von 60 bis 90 cm ausgerichtet sein und darf nicht als Lesebrille oder normale Gleitsichtbrille eingesetzt werden. Zudem muss der Anschaffungspreis verhältnismäßig sein und das Brillengestell muss den normalen Anforderungen genügen. 

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