06. Jun 2019 | Unternehmenssteuerung
Wer eine Rede halten muss, macht das normalerweise nicht täglich. So eine Rede ist etwas Besonderes, sollte gut vorbereitet sein und die Zuhörer nicht einschläfern. Deshalb stellen wir Dir erst ein paar Dinge vor, die Du lieber nicht sagst, wenn Du eine Rede hältst, und verraten Dir danach, wie Du es besser machen kannst.
Doch nicht nur die, die nicht darin geübt sind, Reden halten zu müssen, sondern auch viele Profis machen leicht vermeidbare Fehler, die es den Zuhörern sehr schwer machen.
Was Du in einer Rede nicht sagen solltest – ob Du Profi bist oder Anfänger:
Leider müssen nicht nur extrovertierte, kontaktfreudige und sprachgewandte Menschen Reden halten. Dank zunehmender Information gepaart mit mehr Möglichkeiten für die Kommunikation stehen nicht nur Führungskräfte, sondern immer häufiger auch Angestellte sowie Einzelunternehmer und Freiberufler vor der Herausforderung, sich vor einem versammelten Publikum äußern zu müssen. Doch um gute Reden halten zu können, muss man kein geborenes Kommunikationstalent sein. Denn es gibt zahlreiche Anhaltspunkte, die es Dir ermöglichen, den öffentlichen Auftritt zu meistern und erfolgreich Reden halten zu können.
Der zentrale Sinn einer Rede ist die Vermittlung von Information. Doch Du verfolgst mit einer Ansprache nicht nur das Ziel, Deinem Publikum Informationen zu vermitteln, sondern Deine Zuhörer auch ganz individuell zu überzeugen. Daher solltest Du, wenn Du eine Rede halten möchtest, drei zentrale Aspekte beachten:
Die Gestaltung und der Aufbau einer Rede richtet sich stets danach aus, welche Zielsetzung sie verfolgt. Denn die Zielsetzung und Zielgruppe einer Hochzeitsrede ist eine andere als die Rede einer Führungskraft vor der versammelten Belegschaft eines Großunternehmens. Grundsätzlich können vier verschiedene Formen von Reden unterschieden werden:
Je nach der Situation, in der Du Deine Rede hältst, nimmt sie unterschiedliche Schwerpunkte und Formen an. Während die Rede zu privaten Anlässen oder die spontane Rede zum Beispiel bei einer Jubiläumsfeier die persönliche Nähe zum Ziel hat, gilt es im beruflichen Bereich, Informationen zu übermitteln und Überzeugungsarbeit zu leisten. Beruflich bedingte Reden erfordern ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit, da sie sich an einen größeren und oftmals auch unbekannten Personenkreis richten und neben der Informationsübermittlung auch Überzeugung leisten müssen.
Die Bedeutung einer Rede solltest Du nie unterschätzen. Denn ihre Wirkung kann sehr viel stärker ausfallen als andere Formen der Öffentlichkeitsarbeit. Daher solltest Du eine Rede immer sehr gründlich vorbereiten und Dir über die drei oben genannten grundlegenden Aspekte umfassend Gedanken machen. Gerade wenn Du noch über wenig Erfahrung im Thema Rede halten verfügst, ist eine gute Vorbereitung umso wichtiger.
In der Vorbereitung für Deinen öffentlichen Auftritt gilt es im ersten Schritt, Deine konkreten Ziele zu definieren. Dazu gehören zwei zentrale Kriterien, die je nach Anlass, Inhalt und Situation unterschiedliche Gewichtung haben:
Sobald Du die Eckpunkte Deiner Rede genau festgelegt hast gilt es, diese auszuarbeiten, um sie konkret zu übermitteln. Hierfür musst Du Deinen Informationen eine Struktur geben, indem Du sie in einer Gliederung ordnest. In Deiner Gliederung berücksichtigst Du zudem den grundlegenden Aufbau einer Rede, die eine Einleitung, einen spannenden Hauptteil und eine ausleitende Schlussinformation aufweisen muss.
Deine Gliederung gießt Du im dritten Schritt in konkrete Formulierungen. Jetzt arbeitest Du an den Sätzen, die Du vor Deinem Publikum auch vortragen wirst. Je genauer Du in der Vorbereitung Deine Formulierungen ausarbeitest, umso leichter wirst Du sie während der Rede parat haben. Sehr genaue Formulierungen ermöglichen es Dir aber auch, Deine Rede vom Blatt abzulesen, wenn Du sie vorträgst.
Wer nicht sehr geübt ist, seine Gedanken in der Öffentlichkeit vorzutragen, der sollte seine Rede unbedingt im Vorfeld einüben. Das Einüben einer Rede verläuft für jeden Redner anders, hat jedoch grundsätzlich das Ziel, die Inhalte selbst zu verinnerlichen und zugleich die Aussprache zu üben sowie sich die Formulierungen einzuprägen. Beim Einüben kannst Du auch Stärken und Schwächen Deines Vortrags entdecken und korrigieren.
Jeder Vortrag verläuft in der Regel in drei zentralen Abschnitten. Der Aufbau einer Rede setzt sich demnach grundsätzlich zusammen aus den folgenden Bestandteilen:
Der Anfang einer Rede nähert Dich Deinem Publikum an. Er sorgt dafür, dass Deine Zuhörerschaft bereit sein wird, Dir auch während der nachfolgenden Zeit aufmerksam zuzuhören. Die Einleitung Deiner Rede sollte daher unbedingt dafür sorgen, dass das Interesse beim Zuhörer geweckt wird. Denn das Interesse Deiner Zuhörer entscheidet darüber, ob sie Dir im anstrengenderen Hauptteil folgen werden oder ob sie dem Vortrag unaufmerksam beiwohnen oder ihn sogar ablehnend bewerten.
Hast Du das Interesse Deiner Zuhörer durch eine gelungene Einleitung gewonnen, dann gilt es, die zentralen Inhalte Deiner Rede zu übermitteln. Hierbei gilt es darauf zu achten, dass Du die Aufmerksamkeit Deiner Zuhörer laufend aufrecht erhältst. Ob Du hierfür Anekdoten einstreust, Beispiele ausführst, Hilfsmaterial verwendest oder Fragen an das Publikum richtest, bleibt Dir überlassen. In jedem Fall gilt es, den Hauptteil, der den Großteil an Zeit umfasst, interessant und anregend zu gestalten.
Der Schluss Deiner Rede entlässt Dein Publikum nicht nur aus Deinem Vortrag. Er sollte vielmehr die zentralen Inhalte Deiner Rede noch einmal zusammenfassen, um dafür zu sorgen, dass das Publikum diese auch behält. Hier kannst Du zur Verabschiedung noch einen Höhepunkt zufügen, wie zum Beispiel ein Zitat oder eine geistreiche Anmerkung. Auch die Aufforderung an das Publikum, in einer bestimmten Form zu handeln oder die Verteilung einer Handreichung können einen eindrucksvollen Abschluss für eine Rede bilden. Ganz am Ende Deiner Rede sollte jedoch stets der Dank an das Publikum für seine geschenkte Aufmerksamkeit gehen.
Für Deinen Vortrag kannst Du verschiedene Formen wählen, auf die Du Dich jeweils gut vorbereiten solltest:
Neben Deinem verbalen Vortrag kannst Du Dir visuelle Unterstützung holen. Für bestimmte Themen können sich Folien eignen, die Deine Informationen grafisch übermitteln. Andere Themen eignen sich für eine Begleitung durch Foto- oder Videomaterial. Bietet sich Dein Thema dafür an, dass bildliche Unterstützung möglich ist, dann solltest Du diesen Aspekt unbedingt in Deiner Vorbereitung berücksichtigen. Achte dabei darauf, dass Grafiken sowie Bild-, Video- oder Tonmaterial Deine Rede nicht in den Hintergrund rücken. Das begleitende Material soll Deine Rede lediglich unterstützen, Aussagen belegen und vor allem für ausreichende Abwechslung sorgen, um Deinen Vortrag ansprechend auszugestalten.
Mit Deiner Einleitung kannst Du nicht nur Dein Publikum für Dich gewinnen. Sie entscheidet auch über den weiteren Verlauf Deines Vortrags. Zudem sorgt ein gelungener Einstieg dafür, dass Du Dich während Deiner Rede entspannst. Daher sollte Deine Einleitung ein deutliches Zeichen setzen, das Dein Publikum anregt und seine Aufmerksamkeit sichert. Überlege Dir daher eine Einleitung, die ungewöhnlich ist, wie zum Beispiel eine spannende Anekdote. Du kannst aber auch eine Frage an das Publikum richten, um Deine Rede einzuleiten, Dein Publikum auf eine Gedankenreise mitnehmen oder Gemeinsamkeiten herausstellen. In jedem Fall sollte Deine Einleitung besonders ansprechend sein, den Kontakt zum Publikum herstellen und das Interesse für Deinen Vortrag wecken.
In Deiner Rede solltest Du stets den Kontakt zu Deinem Publikum suchen und aufrecht erhalten. Denn Deine Informationen sollen gesichert beim Publikum ankommen. Daher solltest Du Dich mit den Zuhörern verbinden. Das kannst Du umsetzen, indem Du Fragen stellst oder Formulierungen verwendest, die Dich mit Deinem Publikum verbinden. Die Nähe zum Publikum kannst Du zum Beispiel durch die Feststellung „das kennen Sie sicher“ oder „Sie wissen wie das ist“ oder ähnliche Formulierungen zum Ausdruck bringen.
Der Hauptteil Deiner Rede erfordert besondere Aufmerksamkeit. Denn dieser enthält alle Informationen und Überzeugungen, die Du Deinem Publikum vermitteln möchtest. Achte daher darauf, dass Du diesen Teil nicht zu sehr überfrachtest. Konzentriere Dich auf die wesentlichen Aussagen, die Du vermitteln möchtest. Achte bei den Formulierungen stets darauf, Deine Aussagen konkret zu überbringen und konzentriert zu formulieren. Vermeide daher Nebensächliches oder zu viele Details. Sorge dafür, dass Du Deine Aussagen in kurze prägnante Sätze bringst, die Du in verständlicher Sprache ausführst.
Um Informationen innerhalb einer Rede so zu vermitteln, dass das Publikum diese gut aufnehmen kann, solltest Du einige Kriterien beachten. Dazu gehören neben kurzen prägnanten Sätzen in verständlicher Sprache auch die Art des Vortrags. Wenn Du Deine Sprache auf das Niveau Deines Publikums einstellst, dann achte darauf, dass dieses ausgewogen ist. Einerseits solltest Du Dein Publikum nicht überfordern, sodass es Dir nicht mehr folgen kann. Andererseits musst Du sehr darauf achten, Dein Publikum nicht zu unterfordern oder in einer Sprache unterhalb seines Niveaus anzusprechen. Erwachsene wollen zum Beispiel nicht wie kleine Kinder angesprochen werden. Grundsätzlich solltest Du während Deines Vortrags auch langsam und deutlich sprechen und ausreichend Denkpausen einlegen, um Dein Publikum nicht zu überfordern. Zudem solltest Du, je nach Notwendigkeit, nur wenig oder noch besser gar keine Fremdwörter benutzen.
Hilfsmittel solltest Du in Deiner Rede nicht nur dazu einbauen, um die Aufmerksamkeit Deines Publikums zu gewährleisten. Sie können Dir auch Sicherheit geben und über eventuelle Nervosität hinweg helfen. Besonders bewährt haben sich Handouts, die Du Deinen Zuhörern austeilst. Diese sorgen nicht nur für eine Annäherung an das Publikum, sondern sie dienen auch als Erinnerung an den Vortrag, der Deine Informationen zusammenfasst und zur Nachbearbeitung einlädt. Zudem können die klassischen Hilfsmittel wie Bilder, Videos oder Grafiken Deinen Vortrag auflockern und inhaltlich unterstützen. Auch wenn Du in Deinem Vortrag ohne den Einsatz von Hilfsmitteln auskommst, solltest Du sie dennoch vorbereiten, um sie im Bedarfsfall stets zur Hand zu haben.
Darüber hinaus kannst Du vorbereitetes Begleitmaterial für Interessierte auf Wunsch zur Vertiefung Deines Themas nach Deinem Vortrag anbieten. Auf diese Weise sorgst Du nicht nur für Unterstützung bei der Vermittlung Deines Themas. Du überreichst damit auch die Möglichkeit zu zukünftigem Kontakt und erhältst darüber hinaus eine unmittelbare Rückmeldung aus dem Publikum darüber, wie der Vortrag angekommen ist, wenn ein Interesse an weiterführendem Material besteht.