21. Apr. 2020 | Gründung

Einen Waschsalon gründen – so geht’s!

Einen Waschsalon zu gründen ist eine Möglichkeit, ein rentables kleines Unternehmen auf die Beine zu stellen. Es gibt unterschiedliche Wege zum eigenen Waschsalon. So können zum einen Franchisekonzepte beansprucht werden, zum anderen ist aber auch die Gründung in Eigenregie ein guter Weg. Was du beachten musst, wenn du einen Waschsalon gründen möchtest, erfährst du hier.

Waschsalon gründen
Die erste Frage, die Du Dir stellen musst, wenn Du einen Waschsalon gründen möchtest: Franchise oder Einzelunternehmen? (© unsplash.com)

Franchiseunternehmen oder Einzelunternehmen?

Franchisekonzepte eignen sich immer dann, wenn buchstäblich die große Trommel gedreht werden soll. Der Deutsche Franchiseverband erklärt ganz genau, was sich hinter dem Begriff Franchising verbirgt. Beim Waschsalon funktioniert es so: Der Franchisegeber kümmert sich um die Standortanalyse, unterstützt bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten, beschafft die nötige Ausstattung und übernimmt die Werbung. Kurzum, der Franchisegeber stellt dir ein fertiges Geschäftskonzept zur Verfügung. Alles, was du tun musst, ist die Investitionssumme aufzubringen und Personal zu suchen, das für die Sauberkeit und Sicherheit deiner neuen Geschäftsräume sorgt. Allerdings kann die geforderte Investition ganz schön happig ausfallen. Beträge zwischen 50.000 € und 100.000 € sind keine Seltenheit. Falls du trotzdem mit dem Gedanken spielst, sind hier 5 Gründe, um Franchisenehmer zu werden

Falls du nicht so viel Geld investieren willst oder kannst, ist die Gründung eines unabhängigen Einzelunternehmens sinnvoll. Du kannst nämlich durchaus mit weniger Startkapital erfolgreich werden. Was es bei der Gründung eines Waschsalons zu beachten gilt, liest du jetzt.

Die Standortwahl: Wo lohnt sich die Eröffnung eines Waschsalons?

Ein Waschsalon läuft da gut, wo es Menschen gibt, die diese Dienstleistung benötigen. Klingt logisch, und dennoch ignorieren viele Existenzgründer genau diesen Faktor. Ein Waschsalon bedient eine ganz spezielle Zielgruppe. Und diese Zielgruppe besteht aus Durchreisenden, Monteuren, Studenten und Bewohnern von sehr kleinen Wohnungen (mit wenig Platz für eine Waschmaschine). Der ideale Standort wäre also zum Beispiel in einem Viertel, in dem eine Hochschule oder Universität liegt, überwiegend günstige kleine Wohnungen angeboten werden, Jugendherbergen, Hostels sowie Low-Budget Hotels angesiedelt sind. Genau in diesem Gefüge bewegen sich die Personen, die ihre Wäsche in einem Waschsalon reinigen lassen wollen – das ist deine Zielgruppe. Ein Einzugsgebiet von mindestens 100.000 Einwohnern ist dabei als sichere Einnahmequelle zu betrachten. Hast du einen solchen Standort identifiziert, ist die Wahl der Räumlichkeiten, in denen der Waschsalon untergebracht werden soll, ebenfalls besonders aufmerksam zu treffen. Ideal ist es, wenn in Laufweite eine Bushaltestelle oder eine U-Bahn-Haltestelle zu finden ist. Auch sind Parkmöglichkeiten in der Nähe wichtig.

Die Ausstattung des Waschsalons

Der zentrale Punkt ist die Gerätewahl. Wenn du klein anfängst und zum Beispiel zunächst 6 Waschmaschinen und 3 Trockner anschaffst, dann solltest du dich für qualitativ hochwertige Geräte entscheiden. Energiesparsame Wärmepumpentrockner sind dafür eine geeignete Variante. Um dir einen Überblick zu verschaffen, solltest du dir Informationen über Wäschetrockner und Waschmaschinen einholen und die angebotenen Geräte auf ihre Zweckmäßigkeit für dein Vorhaben prüfen. Einige wichtige Inhalte zu den Kennzahlen von Waschsalons liefert die . In erster Linie geht es hier um Merkmale der klimaschutzbezogenen Betriebe, doch die erarbeiteten Zahlen und Hinweise geben dir eine gute Orientierung für deinen eigenen Waschsalon. In der Studie steht auf Seite 14 unter Punkt 2.5:

„Die Ausstattung von Waschsalons variiert je nach Standort, Grundriss des entsprechenden Gebäudes und der vorhandenen Infrastruktur. Die Anzahl der Maschinen ist je nach Waschsalon unterschiedlich groß und variiert von 6–36.“

Weiter wird erläutert, dass die Trommeln im Schnitt 5 bis 7 Kg fassen und welche Wäschestücke überwiegend gewaschen werden, inwieweit elektrisch beheizte Mangeln und separate Schleudern sinnvoll sind. Auch das Angebot rund um den Waschsalon wie zum Beispiel ein Kaffeeautomat, Sitzmöglichkeiten oder auch eine Bar zum Verweilen, werden auf ihre Zweckmäßigkeit beleuchtet. Je nachdem, wie du deinen Waschsalon gründen und gestalten willst, fällt das Finanzierungsvolumen kleiner oder größer aus. Du hast es in der Hand.

Finanzierung sichern, Gewerbe anmelden, Steuernummer beantragen und starten

Es gibt nicht viel, was zur Gründung eines Waschsalons gehört. Ein zentraler Punkt ist sicherlich die Finanzierung. In Abhängigkeit von deiner eigenen finanziellen Situation gibt es hier verschiedene Wege. Der klassische ist die Fremdfinanzierung bei einer Bank, doch du kannst auch Geld über Peer-to-Peer Kredite (von Privat an Privat) oder über Mikrokredite bekommen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziale informiert über die Möglichkeiten der Mikrokreditfinanzierung, die auch arbeitslosen Personen offen steht.

Ist die Finanzierung gesichert, sind die formalen Rahmenbedingungen zu schaffen. Du musst einen Gewerbeschein beim zuständigen Gewerbeamt beantragen und benötigst eine Steuernummer. Die Vergabe erfolgt automatisch durch das Finanzamt, sobald die Gewerbeanmeldung offiziell eingereicht wurde. Das liegt daran, dass das Gewerbeamt die Meldung ans Finanzamt schickt. Bis zur Vergabe können einige Wochen vergehen. Willst du schneller starten, nimmst du die Sache selbst in die Hand und wirst beim Finanzamt vorstellig. Dann geht die Vergabe der Steuernummer schneller.

Geschäftsbetrieb im Homeoffice einrichten

Der Betrieb eines Waschsalons ist mit relativ geringem Aufwand zu bewältigen. Kostenbewusste Existenzgründer entscheiden sich dafür, den Geschäftsbetrieb im Home-Office einzurichten. Eine ruhige Ecke mit einem Schreibtisch, einem Computer und Internetanschluss, sowie ein paar Aktenordner reichen aus. Inzwischen kannst du eine Reihe von Anforderungen digital bearbeiten. Neben der Buchhaltung sind viele andere Dienstleistungen ebenfalls online verfügbar.

So kannst du deine gesamten Daten zum Beispiel auf einem externen Server ablegen und hast von überall Zugriff, wo ein Internetanschluss verfügbar ist. Du kannst ein externes Sekretariat mit Anrufannahme beauftragen, eine virtuelle Assistentin für kleines Geld beschäftigen und ihr die Rechnungsschreibung, Eingabe der Buchhaltungsbelege oder die Ablage im Online-System übertragen. Mit einem Waschsalon ist es dir im Prinzip möglich, nach einem gewissen Anfangsengagement die eigene Arbeitszeit zu reduzieren und die Arbeiten Zug um Zug an virtuelle und reale Mitarbeiter vor Ort abzugeben. Unterm Strich kannst du auf diese Weise ein regelmäßiges Einkommen generieren, das dich quasi automatisch mit Geld versorgt. Nach und nach baust du so weiteres Kapital auf, das du in neue Geräte, größere Geschäftsräume oder weitere Waschsalons investieren kannst.

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