17. Dez 2019 | Buchhaltung

Eröffnungsbuchung am Jahresanfang – Wissenswertes über Buchführung

Die Buchhaltung schließt am Ende des Jahres sämtliche Geschäftskonten. Dahingegen steht die Eröffnungsbuchung am Jahresanfang. Sie eröffnet das Wirtschaftsjahr in Unternehmen, die eine doppelte Buchführung haben.


  1. Was gehört zu den Büchern der Buchführung?
  2. Was sind Bestandskonto und Erfolgskonto?
  3. Was ist das GuV-Konto?
  4. Jahresabschluss am Jahresende – Eröffnungsbuchung am Jahresanfang
  5. Beispiel für die Eröffnungsbilanz

Eröffnungsbuchung am Jahresanfang
Die Eröffnungsbuchung am Jahresanfang ist sehr wichitg. Sie eröffnet das Wirtschaftsjahr in Unternehmen, die eine doppelte Buchführung haben. (Bild © pexels.com)

Was gehört zu den Büchern der Buchführung?

Die Buchführung eines Unternehmens setzt sich aus verschiedenen Büchern zusammen. Zu den drei Säulen der Buchführung gehören

Nachweis für jede Bewegung – die Belege

Zu den Belegen gehören sämtliche Dokumente, die den Zahlungsverkehr dokumentieren. Die Belege setzen sich zusammen aus:

  • Eingangsrechnungen
  • Ausgangsrechnungen
  • Kassenbelegen
  • Eigenbelegen
  • Kontoauszügen

Tagebuch des Unternehmens – das Grundbuch

Das sogenannte Journal beziehungsweise das Tagebuch zeichnet alle Vorgänge eines Unternehmens in zeitlicher Chronologie auf. Zu den Geschäftsvorgängen zählen

  • Eröffnungsbuchung
  • Laufende Buchungen
  • Abschlussbuchungen

Hauptbuch – Neusortierung des Grundbuchs

Das Hauptbuch eines Betriebes überträgt die Vorgänge der Firma aus dem Grundbuch in ein Hauptbuch. Der Unterschied zwischen den beiden Büchern liegt in der Sortierung. Das Hauptbuch ordnet die Vorgänge in sachlicher Ordnung, während das Grundbuch eine zeitliche Reihenfolge dokumentiert. Das Hauptbuch sortiert alle Buchungen in Bestandskonten und in Erfolgskonten ein.

Was sind Bestandskonto und Erfolgskonto?

Bestandskonto

Die Bestandskonten dokumentieren für die Bilanz das Guthaben oder den Verlust sowohl an Finanzmitteln als auch an Gegenständen. Im Anfang des Jahres steht die Eröffnungsbilanz, während die Schlussbilanz das Wirtschaftsjahr beschließt. Die Bilanz hat eine Aktiv- und eine Passiv-Seite. Daher sind die Bestandskonten so genannte Aktiv-Konten und Passiv-Konten. Die Aktiv-Konten bezeichnen das Guthaben einer Firma, wie zum Beispiel Finanzen oder Maschinen. Die Passiv-Konten geben Auskunft über Darlehen oder Verbindlichkeiten gegenüber Dienstleistern oder Lieferanten.

Erfolgskonto

Die Erfolgskonten halten Geschäftsvorgänge fest, die für Einnahmen oder Abflüsse Bedeutung haben. Sie beschreiben den Gewinn oder den Verlust eines Unternehmens. Die Erfolgskonten starten zum Jahresbeginn bei Null. Zu den Erfolgskonten gehören die:

  • Ertragskonten
  • Aufwandskonten

Die Ertragskonten geben Einnahmen und Erträge wieder, während die Aufwandskonten Abflüsse, wie Mieten oder Steuern dokumentieren.

Was ist das GuV-Konto?

Das GuV-Konto zeigt den Gewinn oder den Verlust eines Unternehmens an. Hierfür stellt das Konto die Erträge dem Aufwand gegenüber. Danach dokumentiert das GuV-Konto am Jahresende durch Errechnung des Saldos den Gewinn oder Verlust der Firma im Geschäftsjahr.

Jahresabschluss am Jahresende – Eröffnungsbuchung am Jahresanfang

Im Zuge des Jahresabschlusses schließt die Buchhaltung sämtliche Konten. Nachdem das GuV-Konto zu einem Ergebnis gekommen ist und Gewinn oder Verlust eines Unternehmens bezeichnet hat, schließt die Buchhaltung die Konten ab. Zum neuen Jahr hingegen eröffnet die Buchhaltung sämtliche Konten erneut. Hierfür legt sie in Form der Eröffnungsbuchung und durch die Erstellung der Eröffnungsbilanz die Basis für die Buchhaltung des neuen Jahres. Dabei muss die Eröffnungsbilanz für das neue Jahr mit der Schlussbilanz des alten Jahres identisch sein.

Schlussbilanz und Eröffnungsbilanz

Im ersten Schritt überträgt die Buchhaltung die Werte aus der Schlussbilanz des Vorjahres in die Eröffnungsbilanz zu Jahresbeginn. Die Aktiva der Schlussbilanz stehen auf der linken Seite, während sie die Passiva auf der rechten Seite dokumentiert. Die Eröffnungsbilanz übernimmt bei der Übertragung Werte und Anordnung aus der Schlussbilanz. Lediglich die Bilanzsumme aus der Schlussbilanz wird in der Eröffnungsbilanz zum Gewinnvortrag umbenannt. Der Rest der beiden Bilanzen ist identisch.

Eröffnungsbuchung  – Eröffnungsbilanzkonto

Das Eröffnungsbilanzkonto (EBK) heißt auch „umgekehrte Bilanz“. Die „umgekehrte Bilanz“ ist ein Hilfsmittel der Buchführung, mit der sie die Eröffnungsbuchung ausführt. In der Eröffnungsbilanz stehen noch die Aktiva auf der linken Seite und die Passiva auf der rechten Seite. Die Eröffnungsbuchung zum Jahresanfang hingegen benennt zunächst Aktiva in Haben und Passiva in Soll um. Dann stellt sie das Soll im Eröffnungsbilanzkonto auf die linke Seite und das Haben auf die rechte Seite.

Beispiel für die Eröffnungsbilanz

Ebenso wie die Schlussbilanz enthält auch die Eröffnungsbilanz mehrere Konten mit Bestandskonten und Erfolgskonten. Hat die Schlussbilanz zum Jahresende alle Konten geschlossen, so müssen sie zum Beginn des nachfolgenden Jahres wieder eröffnet werden. Dabei stimmen die Schlussbilanz des alten und die Eröffnungsbilanz des neuen Jahres genau überein. Lediglich der Jahresüberschuss des alten Jahres wird im neuen Jahr als Gewinnvortrag ausgewiesen.

Um die Eröffnungsbuchungen durchzuführen, greift die Buchhaltung auf das Gegenkonto „Eröffnungsbilanzkonto“ zurück. Danach werden die Eröffnungsbuchungen durchgeführt. 

Beispiel: Schlussbilanz

AKTIVASCHLUSSBILANZPASSIVA
AnlagevermögenEigenkapital
Sachanlagen30.000 EUR20.000 EURgezeichnetes Kapital
25.000 EURJahresüberschuss
Umlaufvermögen
Forderungen10.000 EURVerbindlichkeiten
Bank23.000 EUR14.000 EURVerbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Kasse1.000 EUR5.000 EURVerbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Bilanzsumme64.000 EUR64.000 EURBilanzsumme

Beispiel: Eröffnungsbilanz

AKTIVAERÖFFNUNGSBILANZPASSIVA
AnlagevermögenEigenkapital
Sachanlagen30.000 EUR20.000 EURgezeichnetes Kapital
25.000 EURGewinnvortrag
Umlaufvermögen
Forderungen10.000 EURVerbindlichkeiten
Bank23.000 EUR14.000 EURVerbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Kasse1.000 EUR5.000 EURVerbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Bilanzsumme64.000 EUR64.000 EURBilanzsumme

Beispiel: Eröffnungsbilanzkonto

SOLLERÖFFNUNGSBILANZKONTOHABEN
Anfangsbestände der PassivpostenAnfangsbestände der Aktivposten
EigenkapitalAnlagevermögen
Gezeichnetes Kapital20.000 EUR30.000 EURSachanlagen
Gewinnvortrag25.000 EUR
Jahresüberschusso,oo EURUmlaufvermögen
10.000 EURForderungen
Fremdkapital23.000 EURBank
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten14.000 EUR1.000 EURKasse
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen5.000 EUR
SALDO64.000 EUR64.000 EURSALDO

Beispiel: Eröffnungsbuchung aktive Bestandskonten

AKTIVAAktive Bestandskonten eröffnenPASSIVA
SOLLAnlagevermögenHABENSOLLEBKHABEN
30.000 EURSachanlagen64.000 EUR
SOLLUmlaufvermögenHABEN
10.000 EURForderungen
23.000 EURBank
1.000 EURKasse

Beispiel: Eröffnungsbuchung passive Bestandskonten

AKTIVA

Passive Bestandskonten eröffnenPASSIVA
      
SOLLEBKHABENSOLLEigenkapitalHABEN
64.000 EURGezeichnetes Kapital20.000 EUR
Gewinnvortrag25.000 EUR
SOLLFremdkapitalHABEN
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten14.000 EUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen5.000 EUR

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