16. Jul 2019 | Unternehmenssteuerung
Der Entschluss für eine Website ist gefasst, der Provider gefunden, jetzt muss nur noch der richtige Name für die eigene Domain gefunden werden. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du dabei am besten vorgehst.
Viele Domain-Namen sind längst belegt, und so stehen viele Unternehmer vor der Frage: wie soll das Baby denn bloß heißen?
Bei Nachnamen wie Müller, Meyer und Schmidt ist es besonders schwer, da andere Firmen sich einfach ein „-online“ oder „-putzmittel“, „-bueroausstattung“ oder Ähnliches an ihren Namen angehängt haben, um sich von den zahllosen anderen Müllers, Meyers und Schmidts zu unterscheiden. Also sind auch viele Zusätze bereits vergeben.
Doch es gibt immer noch andere Möglichkeiten. Wenn Du ein lokal handelndes Unternehmen hast, kannst Du zum Beispiel Deinen Ortsnamen mit anhängen, entweder als „mueller-unterhaching“ oder als „kaminsysteme-stadthagen“.
Solltest Du bereits einen festen Unternehmensnamen haben oder als Selbstständige unter Deinem eigenen Namen firmieren, dann kann es auch hier vorkommen, dass die passende URL (Uniform Resource Locator, deutsch: einheitlicher Quellenanzeiger; Standardbegriff für Weblinks) vergeben ist. Auch hier kannst Du Dir durch ein Anhängsel helfen.
Wenn Du Deine Bestellung bei einem Provider vornimmst, wird der von Dir gewünschte Domain-Name ohnehin automatisch geprüft und es wird Dir innerhalb weniger Sekunden angezeigt, ob Deine Wunsch-URL überhaupt noch zu haben ist. Probiere einfach alle Möglichkeiten, die Du Dir für Deine URL vorstellen kannst, durch.
Wenn Du innerhalb Deutschlands arbeitest und handelst, dann bietet sich die Endung „.de“ natürlich an. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen hierzulande automatisch „.de“ eintippen, wenn sie eine Website aufrufen. Du machst es ihnen also leicht, wenn Du Dir eine „.de“-Domain wählst.
„.com“ nehmen viele Unternehmen, die in erster Linie international handeln. „.biz“ (was als Abkürzung für „business“ steht) und „.net“ haben sich in Deutschland gegen „.de“ und „.com“ noch nicht durchgesetzt. „.org“ ist die Abkürzung für „Organisation“ und wird häufig für Stiftungen und wohltätige Vereine genutzt. „.info“ dagegen impliziert, dass es sich bei der Website um eine reine Informationsseite handelt.
Manche URL ist unter der Endung „.de“ bereits vergeben. Sollte man dann einfach denselben Namen mit einer anderen Endung wählen? Großkonzerne haben sich sämtliche Endungen für ihre URL gesichert, doch kleinere Unternehmen und Selbstständige nicht. Wenn Du den gleichen Namen, aber eine andere Endung wählst, dann besteht immer die Gefahr der Verwechslung. Insofern ist es ratsam, Dir einen eigenen Namen für die URL auszusuchen. Erst recht, wenn Deine URL dem einer Firma ähnelt, die ihren Firmennamen markenrechtlich geschützt hat. Ob dies der Fall ist, kannst Du vorab auch beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) online recherchieren.
Wird ein Name durch einen Konkurrenten bereits benutzt, dann darf dieser in der Regel mit einer anderen Endung verwendet werden. Zwar erwirbt ein Inhaber ein vertragliches Nutzungsrecht an der von ihm ausgewählten Domain. Doch dieses umfasst lediglich diejenige Endung, die seine eigene Domain enthält. So können durchaus andere Mitbewerber denselben Domainnamen nutzen, indem sie eine andere Endung wählen. Die Domainregistrierung allein zieht demnach keinen Anspruch nach sich, dass der Name mit anderer Endung nicht durch einen anderen Betreiber genutzt werden dürfe. Demnach darf ein noch frei verfügbarer Domain Name grundsätzlich immer dann von anderen Betreibern genutzt werden, wenn dieser eine andere Endung verwendet.
Wenn ein Domain Name gemäß Markengesetz oder nach dem allgemeinen Namensschutz gemäß § 12 BGB geschützt ist, dann darf er grundsätzlich nicht durch einen anderen Betreiber im Internet benutzt werden. Somit kann ein Konkurrenzunternehmen einen geschützten Namen auch dann nicht verwenden, wenn er eine eigene Webseite mit anderer Endung aufbaut.
Im Markengesetz § 5 Abs. 1 MarkenG heißt es, dass der Name eines Unternehmens, unter dem es geschäftlich tätig ist, automatisch unter den Markenschutz fällt. Neben dem Namen gelten als geschützte Unternehmenskennzeichen auch eine besondere Bezeichnung des Geschäftsbetriebs oder Unterscheidungskennzeichnungen zu anderen Betrieben. Demnach können Konkurrenzunternehmen nicht den gleichen Namen für ihre geschäftlichen Tätigkeiten verwenden, wenn dieser unter den Markenschutz fällt, auch wenn sie für ihren Internetauftritt eine andere Endung verwenden. Denn der Markenschutz bezieht sich auf den Unternehmensnamen selbst und nicht den Domain Namen mit der dazugehörenden Endung. Daher dürfen Konkurrenzunternehmen den Namen oder die eindeutige Bezeichnung eines bestehenden Unternehmens grundsätzlich nicht verwenden – weder in ihrem eigenen Firmennamen, noch als Domain Namen im Internet mit einer anderen Endung.
Jeder, der eine Webseite aufbauen möchte, der braucht auch eine Adresse, wo diese platziert wird und wo sie von Interessenten abgerufen werden kann. Die Adresse für eine Webseite wird als Domain bezeichnet. Sie bezeichnet somit den individuellen Standort jeder einzelnen Webseite. Die Webseite hingegen bezeichnet den Inhalt, der anhand von Texten, Bildern, Grafiken oder Videos sowie einer Navigation auf der Domain abgelegt wird. Bildet die Domain den Platz, so ist die Webseite der Gegenstand, der auf dem Platz abgelegt ist, vergleichbar mit einem Grundstück und einem darauf erbauten Haus. Um eine Webseite aufzubauen, muss daher im ersten Schritt eine Domain bestimmt und in Form des Namens registriert werden. Um eine Domain zu sichern, müssen Webseitenbetreiber einige wenige Schritte erledigen.
Zunächst gilt es, einen Anbieter zu wählen. Dazu gehören zum Beispiel strato.de, 1und1, checkdomain.de oder domainfactory. Jeder Anbieter stellt für seine Interessenten eine Möglichkeit bereit, um zu überprüfen, ob die Wunschdomain noch frei ist. Nach der Überprüfung des ausgewählten Domain Namens kann diese in einem Warenkorb abgelegt werden, um gegebenenfalls noch weitere Namen zu sichern.
Im Rahmen der Kaufabwicklung sind alle persönlichen oder geschäftlichen Daten des Käufers einzugeben. Dort sind insbesondere eine Adresse sowie eine Telefonnummer zu hinterlegen, denn die Registrierung von Internet Domains erfordert die eindeutige Identifizierung des Betreibers.
Im letzten Schritt wird der Kaufvorgang abgeschlossen. Dort stimmst Du auch den Konditionen zu, zu denen Du die Domain erwirbst. Nach einigen Stunden oder höchstens Tagen schließt der Anbieter die Registrierung der Domain ab. Als Käufer erhältst Du hierüber eine Bestätigung per E-Mail. Nun kannst Du mit dem Aufbau Deiner Homepage beginnen.
Die meisten Anbieter bieten neben dem Namen auch die Nutzung der Domain E-Mail. Diese ermöglicht die Einrichtung von zumeist mehreren E-Mail-Accounts unter dem gewählten Domain Namen. So können die E-Mails eindeutig dem Unternehmen, unter dem die Domain eröffnet wurde, zugeordnet werden. Wird sie zum Beispiel unter dem Namen www.Schreiner-Mueller-Muellerstadtdotde eingerichtet, dann kann eine dazu gehörende E-Mail zum Beispiel Buchhaltung@Schreiner-Mueller-Muellerstadtdotde lauten.
Die Kosten für den Kauf einer Domain werden durch die Anbieter zumeist monatlich im einstelligen Bereich abgerechnet und betragen im Durchschnitt einen bis drei Euro pro Monat. Die Kosten für die Domain umfassen dabei jedoch nicht nur die Reservierung des Namens, sondern auch Hosting Leistungen, wie die Bereitstellung des Servers, Einrichtung der Domain und Pflege des Servers. Viele Anbieter stellen zudem Baukastensysteme für die Erstellung von Homepages bereit.