13. Juni 2018 | Unternehmenssteuerung

Geld an Freunde leihen: Hört hier die Freundschaft auf? 

Freundschaft und Geld – passt das zusammen?

Das geflügelte Wort „bei Geld hört die Freundschaft auf“ lädt zu einer Untersuchung ein: Was ist Freundschaft? Welche Auswirkungen hat das Verleihen von Geld auf eine Beziehung? Wie Du Geld an Freunde leihen kannst, ohne Freundschaft oder Geld zu verlieren, erfährst Du hier.

Was ist Freundschaft? – geschaffen für die Not

Der Duden definiert die Freundschaft als gegenseitige Zuneigung, in der ein besonderes Maß an Sympathie und Vertrauen vorhanden ist. Freunde sind für uns Menschen von herausragender Bedeutung. Denn sie geben uns nicht nur Inspiration und erfüllen unser Bedürfnis an Kommunikation und Gemeinschaft.

Darüber hinaus stellen Freundschaften ein tragfähiges soziales Netz in schwierigen Lebenssituationen dar. In den Weisheitssprüchen der Bibel heißt es, dass der Freund für die Not geschaffen ist. Demnach geben gerade notvolle Situationen einer Freundschaft erst ihren Sinn. Freunde unterstützen einander, indem sie das Leben des Anderen befördern. Ein Freund hat das Wohlergehen seines Freundes zum Ziel. Erst eine Beziehung, deren Belastbarkeit durch schwierige Situationen erprobt wurde, ist demnach auch als Freundschaft erwiesen. 

Geld an Freunde
Geld an Freunde – Hört da die Freundschaft auf?

Geld an Freunde leihen – ist das ein Tabu?

Das private Verleihen von Geld ist in unserer Gesellschaft sehr weit verbreitet. Zwar ist es für viele Menschen laut einer Studie der Postbank eine abwegige Vorstellung, von Familie oder Freunden jemals Geld zu leihen. Über 30 Prozent der Befragten halten es für nicht akzeptabel, ein privates Darlehen bei Familie oder Freunden aufzunehmen. Doch die Unwägbarkeiten eines Lebenslaufs, eine instabile Wirtschaftslage oder der Verlust der Arbeit können schnell dazu führen, dass auch die besten Vorsätze einer harten Realität weichen müssen.

Die finanzielle Unterstützung durch Familie oder Freunde ist ein normales Vorgehen, um zum Beispiel jungen Menschen den Start ins Berufsleben zu ermöglichen, eine Ausbildung zu finanzieren, bei der Familiengründung zu helfen oder die Selbstständigkeit anzuschieben. Aber auch Notlagen, wie finanzielle Versorgungsengpässe von Familien mit Kindern, bei plötzlicher Krankheit oder bei drohender Insolvenz bieten nur einige Beispiele der zahlreichen Anlässe, in denen Menschen Geld an Freunde leihen. Aber auch die Realisierung von größeren Vorhaben, die man nicht alleine stemmen kann, rufen die finanzielle Unterstützung von Familie und Freunden anstatt des teuren Bankkredits auf den Plan.

Geld an Freunde leihen – ein Risiko für die Freundschaft?

Eine Freundschaft ist eine sehr individuelle Beziehung, deren Tragfähigkeit sich jedoch unter Belastung erweist. Wenn bei Geld die Freundschaft aufhört, dann stellt sich die Frage, ob es sich überhaupt um eine Freundschaft handelt. Denn was geschieht mit einer Freundschaft, wenn sich ein Freund weigert, dem Anderen zu helfen, obwohl er das kann? Die meisten Menschen in unserer Gesellschaft haben große Hemmungen, auch Freunden gegenüber um Hilfe anzusuchen. Und gerade die Bitte um finanzielle Unterstützung ist mit großer Scham besetzt. In den meisten Fällen bringt der Bittsteller hierfür seinem Freund ein hohes Maß an Vertrauen entgegen. Denn er könnte ja auch zurück gewiesen und dadurch beschämt werden.

Wie kann ich verlustfrei Geld an Freunde leihen?

Grundsätzlich muss eine Freundschaft nicht darunter leiden, wenn Du Geld verleihst. Damit Du Geld an Freunde leihen kannst, ohne Freundschaft oder Geld zu verlieren, solltest Du einige sinnvolle Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören

  • Vertrag
  • Nullplan
  • Kapazität

Verträge sind zum Vertragen da

Eine stillschweigende Übereinkunft, die auf dem gegenseitigen Vertrauen basiert, kann auf beiden Seiten zu bösen Entwicklungen führen. Setze daher mit Deinem Freund einen formlosen Vertrag auf. Dieser sollte die Höhe der Summe und die Rückzahlungsmodalitäten festlegen. Ein Schriftstück bietet auf beiden Seiten Sicherheit und verwandelt den Vorgang in eine vertragliche Vereinbarung. Dadurch gleichst Du die beim Geldverleih entstandene Hierarchie vom Gebenden zum Nehmenden aus und Eure Freundschaft bleibt auf Augenhöhe bestehen. 

Wenn nichts mehr geht

Beide Seiten sollten auch den schlimmsten Fall in Betracht ziehen und besprechen. Denn der Darlehensgeber hat keine Garantie, dass sein Schuldner trotz ernsthafter Bemühungen das Geld zurück bezahlen kann. Darüber sollten beide Seiten auch sprechen und gegebenenfalls Vorkehrungen hierfür treffen. 

Nur was Du leisten kannst

Berücksichtige Deine eigenen Kapazitäten und verleihe nur so viel Geld, wie Du auch verkraften kannst. Es kann immer vorkommen, dass Dein Schuldner seine Raten nicht oder nur unpünktlich bezahlt. In diesem Fall solltest Du nicht selbst in eine finanzielle Schieflage geraten.

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