19. Dez 2017 | Planen & Hilfen
Des einen Freud ist des anderen Leid. Während es derzeit billiges Baugeld gibt, die so manchen dazu verleiten, sich eine Immobilie anzuschaffen oder zu errichten, bestehen nur noch wenige Möglichkeiten, Geld einigermaßen ohne Verlustrisiko anzulegen. Dieser Beitrag stellt 3 Möglichkeiten vor, wie Selbstständige Geld sicher anlegen können.
Banken bieten Tagesgeldkonten an. Sie haben ihren Namen daher, dass sie taggenau verzinst werden und täglich verfügbar sind. Die Angebote sind in den zurückliegenden Monaten immer spärlicher geworden. Doch es gibt sie noch: Tagesgeldkonten mit Zinsen im positiven Bereich. Stiftung Warentest unterzieht in- und ausländische Angebote regelmäßig einer Prüfung und hat erst jüngst wieder einen aktuellen Test dazu veröffentlicht. Es loht sich, die aufgelisteten Banken einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, denn es gibt tatsächlich Anbieter, die eine Alternative zum 0-%-Girokonto darstellen:
Stiftung Warentest rät dazu, sich die Einlagensicherungsfonds der einzelnen Banken anzusehen. Konservative Anleger setzen auf Anbieter wie die Akbank, die dem deutschen Einlagensicherungsfonds angehören.
Ein Blick auf den Verlauf der Goldkurse zeigt, dass sich die Schwankungen in den letzten drei Jahren in einem relativ überschaubaren Bereich halten. Im Dezember 2014 lag der Goldkurs bei rund 1.225 USD je Feinunze, im Dezember 2017 bei 1.247,08 USD. Das entspricht einem Wachstum von etwa 1,79 Prozent. Gold wird zum einen in Form von Wertpapieren gehandelt, doch das Edelmetall ist auch in Form von Münzen oder Barren verfügbar. Damit erhältst du einen realen Gegenwert, den du jeden Tag anfassen kannst. Das Gold liegt bei dir zu Hause – hoffentlich in einem Safe! – als sichere Notreserve für schlechte Zeiten.
Natürlich lässt sich die Entwicklung des Goldkurses nicht zweifelsfrei voraussehen, doch die Kaufkraft des Edelmetalls ist über die Jahrhunderte erhalten geblieben. Wer sich für die Geldanlage in Gold interessiert und sich mit dem Gedanken trägt, es zu kaufen, der sollte sich zunächst einmal intensiv damit auseinandersetzen und sich weitere Informationen besorgen.
Die Gentrifizierung in Berlin und anderen Großstädten verdrängt immer mehr Durchschnittsverdiener und sozial schwächere Schichten aus den ehemaligen Arbeitervierteln. Luxussanierungen führen zu exorbitant hohen Mietpreisen.
Wohnraum wird immer teurer und erreicht in Ballungsräumen geradezu astronomische Höhen. Wohl dem, der eine teuer vermietete Immobilie besitzt, am besten in Berlins bester Lage. Wer sich ein wenig mit dem Immobilienmarkt in Deutschland beschäftigt, wird herausfinden, dass es Wohngegenden gibt, in denen praktisch niemals eine Wohnung frei zu werden scheint. Am Beispiel Berlin-Kreuzberg wird es deutlich. Mitten im Herzen der Hauptstadt ist hier fast jeder Quadratmeter bebaut und das, was noch frei ist, wird zu horrenden Quadratmeterpreisen neu bebaut und teuer vermietet. Auch die Gentrifizierung sorgt dafür, dass Anleger gerne ihr Geld investieren.
Betrachtet man diese Situation durch die Anlegerbrille, liegen die Vorteile auf der Hand: Eine Investition in Immobilien kann sich rentieren. Die Chancen stehen zumindest gut. Vordergründig stimmt das auch, doch der Teufel steckt im Detail. Wer mit dem Gedanken spielt, Geld in Immobilien oder Immobilienfonds zu investieren, der sollte sich sehr gut informieren. Die allererste Regel lautet: Investiere nur, wenn du die Immobilie kennst. So verlockend ein Investment in einen offenen oder geschlossenen Immobilienfonds in der Hauptstadt auch erscheinen mag, ohne sich umfassend vor Ort zu informieren, sollte kein Selbstständiger investieren. Sicherer ist es, in ein Projekt in der eigenen Stadt oder Region einzusteigen. Dort kennt man sich aus, kann Wohnlagen und Qualitätsunterschiede beim Bau sowie das zu erwartende Klientel wesentlich zutreffender einschätzen, als anderswo. Deshalb gilt, erst informieren, dann investieren. Ein weiterer Beitrag in unserem Magazin zeigt darüber hinaus, inwieweit eine Immobilie als Altersvorsorge für Selbstständige in Frage kommt.
Zwar bieten Festgeldkonten keine kurzfristige Verfügbarkeit. Doch die Anlage als Festgeld ermöglicht es den Banken, höhere Renditen auszugeben. Auf dem Festgeldkonto können Selbstständige ihr Geld anlegen, indem sie einen Geldbetrag für einen bestimmten Zeitraum fest hinterlegen. Der Zeitraum für das Festgeld wird bei Vertragsabschluss genau festgelegt. Je länger der Zeitraum der Anlage angesetzt ist, umso höher fallen die Zinsen aus. Die Vorteile der Festgeldanlage liegen in ihren grundlegenden Voraussetzungen:
Investieren Selbstständige ihr Geld auf einem Festgeldkonto, sollten sie im Vorfeld bedenken, dass sie ihre Liquidität beeinträchtigen. Sie sollten daher sehr genau kalkulieren, ob sie über genügend Reserven verfügen, um auf das angelegte Geld für den Zeitraum der Festschreibung verzichten zu können. Denn vor Ablauf der Frist besteht keine Möglichkeit, über das Kapital auf dem Festgeldkonto zu verfügen. Ist die Frist über einen langen Zeitraum hinweg angelegt, profitieren Anleger von höheren Zinseinnahmen, riskieren jedoch Liquiditätsengpässe. Ein kurzer Anlagezeitraum hingegen bringt nur wenig Zinseinnahmen, sodass diese Form der Anlage dann nicht rentabel ist. Ist die Finanzierung des Unternehmens jedoch auch langfristig stabil abgesichert, bietet das Festgeldkonto für Selbstständige eine sehr gute Möglichkeit, um Geld sicher und rentabel anzulegen.
Fonds und Aktien eignen sich in der Regel als langfristige Anlagen, sind jedoch auch mit mehr oder weniger hohen Risiken behaftet. Der Wert von Aktien ist an die ausgebenden Unternehmen gekoppelt. Die Entwicklung von Aktienwerten ist hochspekulativ, da sie mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Betriebe einhergehen, die sie ausgeben. Und die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen ist selbst dann mit nur sehr wenig Sicherheit vorhersehbar, wenn man über sehr viel Insiderwissen verfügt. Dennoch sind Fonds und Aktien aufgrund ihrer Vorzüge sehr beliebt, um Geld anzulegen. Denn sie bieten:
Das hohe Risiko, mit dem Aktien einhergehen, ist gerade für Selbstständige sehr belastend. Zwar locken hohe Renditen, die innerhalb kurzer Zeit satte Gewinne ermöglichen. Doch ist es erforderlich, dass Anleger über die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen, die Aktien ausgeben, sehr gut informiert sind. Zudem sollten Anleger auch über ausreichend Einblicke in die Abläufe, Regeln und Eigenschaften der Börse verfügen, um erfolgreich mit Aktien zu handeln. Das Risiko von Verlusten kann durch langfristige Anlagen in stabile Unternehmen minimiert werden. Die langfristige Anlage in Aktien erfordert jedoch eine sorgfältige Finanzplanung für das Unternehmen. Denn die finanzielle Lage des Selbstständigen muss es ermöglichen, dass er den Anlagebetrag langfristig entbehren kann. Gerade Selbstständige, die nicht aus der Finanzbranche kommen und ihr Geld in Aktien anlegen möchten, sollten über ausreichend Erfahrung im Aktienhandel verfügen, um das Risiko von finanziellen Verlusten möglichst gering zu halten. Denn Verluste, die durch den Handel mit Aktien entstehen, können sehr schnell in Liquiditätsprobleme führen und so das Unternehmen des Selbstständigen gefährden.
Fonds aus offenen Investments können zu jeder Zeit erworben und wieder verkauft werden. Jedoch müssen Anleger ihren Fondsanteil mindestens über einen Zeitraum von 24 Stunden halten. Erst nach Ablauf der 24-Stunden-Frist können sie ihren Anteil wieder zum Rücknahmepreis verkaufen. Zwar können Fondsanlagen auch von Börsenunkundigen gut gesteuert werden. Doch fallen für Fondsanlagen Verwaltungsgebühren an, die den Gewinn absenken. Wenn Selbstständige Geld in Fonds investieren, sollten sie über gute Börsenkenntnisse verfügen. Denn wer zu wenig Einblick in die erforderlichen Zusammenhänge von Investmentfonds mitbringt, riskiert hohe Verluste.
Um das Verlustrisiko so gering wie möglich zu halten, können Selbstständige ihr Geld auf verschiedene Anlagemöglichkeiten verteilen. Da Verluste für Selbstständige besonders am Anfang ihres Unternehmens sehr schnell existenzgefährdend sein können gilt es, den Aspekt der Risikovermeidung in den Fokus zu stellen. Daher sollten Selbstständige in den ersten Jahren ihr Geld ausschließlich in risikoarme Anlagen investieren. Sobald das Unternehmen eine solide wirtschaftliche Grundlage erlangt hat, kommen auch andere Varianten für Anlagen in Betracht. Um Verlustrisiken auszuschließen können Selbstständige in den ersten Jahren ihrer Selbstständigkeit geringe Beträge, die sicher zu entbehren sind, langfristig anlegen. So können sie Vermögen zielgerichtet aufbauen und zugleich ihre Liquidität sichern. Hat sich das Unternehmen nach einigen Jahren etabliert, kann der Selbstständige mit größerer Planungssicherheit kalkulieren, welche Beträge er entbehren und anlegen kann. Zudem können Ausfälle besser verkraftet werden, sodass nach einigen Jahren auch höhere Summen investiert werden können.