14. Juni 2018 | Gründung

Geld sparen in der Selbstständigkeit: Mit kleinen Tricks langfristig Rücklagen bilden

Die Bildung von Rücklagen ist für viele Selbstständige eine Herausforderung. Insbesondere Existenzgründer und Startups kämpfen mit den teilweise immensen Kosten, die unweigerlich mit einem Unternehmen einhergehen. Beispielsweise belasten private Krankenversicherungen, Mieten und Personalkosten das Budget. Dennoch sind Sparmaßnahmen zur Sicherung der Existenz elementar. Mit den richtigen Tipps kannst du trotz hoher Fixkosten Geld sparen in der Selbstständigkeit, um unvorhergesehene Ausgaben zu stemmen oder in die Altersvorsorge zu investieren.

Geld sparen in der Selbstständigkeit
Geld sparen in der Selbstständigkeit – auch trotz Betriebsausgaben ist das möglich!

Wie können Selbstständige durch die Steuererklärung sparen?

Selbst als nebenberuflicher Selbstständiger kannst du, genau so wie jeder vollzeitlich tätige Unternehmer über die Steuererklärung Geld sparen in der Selbstständigkeit. Denn zahlreiche Ausgaben lassen sich im Rahmen der Selbstständigkeit als Betriebsausgabe vom Gewinn abziehen. Durch die Absenkung der Einnahmen kommst du in den Genuss steuerlicher Vorteile.

Geld sparen in der Selbstständigkeit – KFZ Kosten steuerlich geltend machen

Nicht nur Selbstständige, die für ihre Tätigkeit auf ein Fahrzeug angewiesen sind, können die Kosten hierfür von der Steuer absetzen. Auch bei einer nur anteiligen Nutzung zwischen 10 und 50 Prozent für die berufliche Tätigkeit kannst du deine Ausgaben für das Fahrzeug, Sprit, Versicherung und Steuer entsprechend des genutzten Anteils geltend machen und so deine Steuerlast senken. Deine beruflichen Fahrten musst du hierfür in einem Fahrtenbuch festhalten. Deine Ausgaben musst du darüber hinaus durch Quittungen belegen.

Eine Alternative zur Aufsplittung zwischen der beruflichen und privaten Nutzung anhand eines Fahrtenbuchs ist die Absetzung der Reisekostenpauschale. Pro gefahrenen Kilometer im Rahmen der beruflichen Tätigkeit kannst du 0,30 Euro geltend machen und so Geld sparen in der Selbstständigkeit.

Wie können Selbstständige durch Einkäufe Steuern sparen?

Als selbstständiger Unternehmer fallen sämtliche Anschaffungen für deinen Betrieb unter die Betriebsausgaben. Dazu gehören zum Beispiel Möbel, Bürobedarf, technische Geräte, Telefon, Handy und Computer mit Hard- und Software sowie Geräte und Maschinen bis hin zur beruflich notwendigen Kleidung.

Weiterbildung mit Sparpotenzial

Selbstständige können ihre Ausgaben für Fortbildungen und die dazu gehörenden Materialien wie Fachliteratur oder Software als Betriebsausgaben absetzen. Zu den absetzbaren Ausgaben im Rahmen einer Fortbildung gehören zum Beispiel Reisekosten, Übernachtungskosten, Kursgebühren oder Lehrgangskosten. Die Bildungsmaßnahmen müssen dabei einen Bezug zur beruflichen Tätigkeit aufweisen. 

Wie können Selbstständige durch den Vorsteuerabzug sparen?

Jeder Selbstständige muss in seinen Rechnungen Umsatzsteuer von seinen Kunden erheben. Die Umsatzsteuer zieht das Unternehmen für den Staat ein. Diese muss er grundsätzlich in voller Höhe an das Finanzamt weiter leiten. Im Gegenzug darf der Unternehmer Umsatzsteuer, die er selbst für betriebliche Ausgaben geleistet hat, als so genannte Vorsteuer von seiner Umsatzsteuerschuld abziehen. Das verschafft ihm einen steuerlichen Vorteil. Denn durch diese Regelung erhalten Unternehmer die Umsatzsteuer ihrer betrieblichen Ausgaben vom Finanzamt zurück.

Warum sollten Selbstständige einen Finanzpuffer aufbauen?

Unabhängig von deinem Geschäftskonto solltest du jederzeit auf einen finanziellen Puffer zurück greifen können. Geht die Waschmaschine kaputt oder steht eine Reparatur am Auto an, kannst du darauf zugreifen und musst nicht gleich einen teuren Kredit aufnehmen. Der Aufbau einer derartigen Rücklage ist sehr wichtig und kann dir viele schlaflose Nächte ersparen. Sie gibt Sicherheit und wird die Haushaltskasse einmal unvorhergesehen belastet, bleibst du liquide. Um zu gewährleisten, dass die Rücklage konsequent gebildet wird, empfehlen wir die Einrichtung eines Dauerauftrags. So fließt ein fixer Betrag automatisch vom Girokonto ab und du kommst erst gar nicht in Versuchung, das Geld für etwas Anderes auszugeben.

Am besten aufgehoben ist Geld für diesen Zweck auf einem Tagesgeldkonto. Die Zinsen sind in Zeiten der Nullzinspolitik zwar leider verschwindend gering, aber im Vergleich zum Sparbuch profitierst du immerhin von kleinen Erträgen und deutlich mehr Komfort. Beim flexiblen Tagesgeldkonto erfolgt die Abwicklung völlig papierlos und die Kontoführung ist gebührenfrei. Das Sparguthaben ist bei einem Tagesgeldkonto über Online-Banking rund um die Uhr verfügbar und du kannst jederzeit Überweisungen tätigen. Das macht die Einrichtung und langfristige Verwendung attraktiv. Da sich der Zinssatz von Tagesgeldkonten aber ständig ändert, solltest du dich nicht scheuen, jedes Jahr einen Vergleich durchzuführen. Bietet ein anderer Anbieter zwischenzeitlich attraktivere Konditionen, ist der Wechsel ratsam. Mit praktischen Vergleichsportalen lässt sich eine Gegenüberstellung schnell und unkompliziert bewerkstelligen.

Sparpotenzial erkennen – privat und geschäftlich

Sowohl im Rahmen deines privaten Haushalts als auch betrieblich, ergeben sich diverse Gelegenheiten für Einsparungen. Oft fehlt es im Alltag jedoch an Zeit, um sich intensiv mit dem Sparpotenzial auseinanderzusetzen. Unsere Empfehlung: Nimm dir die Zeit, denn die daraus resultierenden Rücklagen, die du mit dem eingesparten Geld bilden kannst, wirken sich auf deine künftige Finanzlage positiv aus. Nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ haben wir einige Posten zusammengestellt, die einzeln zwar keinen großen Unterschied machen, in der Summe aber mehrere hundert oder gar tausend Euro Ersparnis bringen können. Es lohnt sich daher, die Ausgaben kritisch unter die Lupe zu nehmen. Überzeug dich selbst von den vielfältigen Möglichkeiten:

SparpotenzialPrivathaushaltGeschäft
Strom und HeizungEgal ob private Wohnung oder Büro: Strom und Heizung machen einen Großteil der Nebenkosten aus. Den Stromanbieter wechselst du im Idealfall jedes Jahr. Diese Taktik kann dir reichlich Geld sparen in der Selbstständigkeit. Nicht nur mit günstigen Preisen, sondern auch über Neukundenrabatte. Vergleichsportale wie Check24 beschleunigen und erleichtern den Vergleich ungemein. Auch der Umstieg auf effiziente LEDs und die Reduzierung der Temperatur in Privaträumen und Büros spart eine Menge Energie. Wärmer als 20°C muss es am Arbeitsplatz beispielsweise nicht sein. Jedes Grad mehr kostet unnötig. Weitere Tipps zum Senken der Heizkosten hat Utopia arrangiert.
EnergieeffizienzBeim Kauf von Küchengeräten, TVs und Co. stets auf den Energieverbrauch achten! Das Energielabel informiert über die Effizienz.Gleiches gilt für die Anschaffung von Computern, Bildschirmen, Druckern und sonstigen Elektrogeräten, die du in deinem Unternehmen benötigst. Die Investition in sparsame Modelle wirkt sich langfristig aus.
KommunikationDie Ausgaben für Mobiltelefon, Festnetz und Internet nehmen schnell überhand. Als Geschäftskunde kannst du die Kosten als Betriebsausgaben abrechnen. Achte auf möglichst günstige Tarife und halte regelmäßig nach Alternativen Ausschau. Binde dich möglichst kurz an einen Anbieter, um flexibel auf preiswerte Angebote reagieren zu können!
MobiliarMüssen es unbedingt neue Möbel sein? In lokalen Second-Geschäften, auf Flohmärkten oder bei eBay-Kleinanzeigen findet man gutes Interieur zum kleinen Preis.Wenn du keinen direkten Kundenkontakt hast, sondern vorwiegend telefonisch und per Mail kommunizierst, sind Gebrauchtmöbel eine günstige Lösung. Schreibtische, Regale und Aktenschränke kannst du in Gebrauchtwarenläden oder bei eBay zum Schnäppchenpreis ergattern.
Täglicher BedarfBei Lebensmitteln solltest du nicht zu sehr auf Preise schauen. Schließlich geht es um die Gesundheit. Jedoch gilt es Verschwendung zu meiden, denn sie verursacht Unkosten. Kauf besser öfter ein, aber dafür frisch und bedarfsgerecht! Tipp: Wer hungrig einkauft, gibt mehr Geld aus!Bürobedarf, wie Druckerpapier, Kugelschreiber und ähnliches, lässt sich kaum vermeiden. Beim Versandhandel sind gegenüber stationären Fachhändlern Einsparungen denkbar. Alles, was du regelmäßig brauchst, lässt sich in größeren (aber realistischen!) Mengen günstiger beziehen. Visitenkarten, Flyer usw. bekommst du online ebenfalls zu Top-Preisen.
VersicherungenNicht alles, was verkauft wird, ist auch notwendig. Lass dich dahingehend beraten oder investiere etwas Zeit für die Kontrolle des Versicherungsportfolios. Stiftung Warentest hat eine Übersicht erstellt, die dabei hilft, einen persönlichen Versicherungscheck durchzuführen und verzichtbare Policen zu erkennen.
MieteDer wohl größte Posten ist die Miete. Wer sich für eine preiswerte Lage und eine zum Bedarf passende Fläche entscheidet, dämmt seine Ausgaben ein. Verzichte, wenn möglich, auf repräsentative Räumlichkeiten, die Unmengen kosten, aber in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen! Befindet sich das Büro in der Privatwohnung, kann es als häusliches Arbeitszimmer steuerlich geltend gemacht werden. Auch Coworking-Spaces könnten die Fixkosten reduzieren.

Welche praktischen Apps gibt es für Sparfüchse?

Um sich das Geld sparen in der Selbstständigkeit komfortabler zu gestalten, präsentiert der Markt mittlerweile tolle Apps für Mobilgeräte. Damit lassen sich Gebrauchtwaren finden, Preise vergleichen oder Abos kündigen. Für die Suche nach Gebrauchtem ist die Applikation eBay Kleinanzeigen und die Flohmarkt-App Shpock einen Blick wert. Zum Preisvergleich bei Strom, Versicherungen, Handyverträgen oder Reisen wäre Check24 eine Option.

Beim Erfassen von Ausgaben sind hingegen die Apps „Meine Finanzen“ (Android, iOS) nützliche Helfer. Damit behältst du den Überblick über sämtliche Abgänge. Für die Reiseplanung sind Angebote wie AirBnB und Skyscanner ratsam.

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