14. Okt 2019 | Buchhaltung

GEMA-Gebühren: Muss die Firma zahlen?

Im Verkaufsraum läuft leise Musik, auf Deiner Firmenfeier legt ein DJ auf. Gut, wenn du dir rechtzeitig Gedanken darüber machst, dass Deine Firma womöglich GEMA-Gebühren entrichten muss. Denn damit sparst Du womöglich eine Menge Geld.

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Ganz wichtig, wenn Du eine Feier oder ein Sommerfest organisierst, das öffentlich ist: Melde dich vorab bei der GEMA. Denn es kann passieren, dass Kontrolleure Stichproben durchführen – und das kann teuer werden. (Bild © unsplash.com)

Wer ist die berüchtigte GEMA?

Die Liedermacher, Komponisten, Bands und sonstige Kreative, die Musik produzieren, haben die sogenannten Urheberrechte an den von ihnen geschaffenen Titeln. Sie verdienen ihr Geld damit, dass jemand ihre Werke nutzt. Diese Rechte nimmt in Deutschland für die hiesigen aber auch für Künstler aus dem Ausland die GEMA wahr. Der vollständige Name der GEMA ist Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Sie ist die Stelle, die dafür sorgt, dass Kreative aus dem Musikbereich Geld bekommen, wenn jemand ihre Stücke in der Öffentlichkeit spielt.

Warum solltest Du Dich bei der GEMA melden?

Ganz wichtig, wenn Du eine Feier oder ein Sommerfest organisierst, das öffentlich ist: Melde dich vorab bei der GEMA. Denn es kann passieren, dass Kontrolleure Stichproben durchführen – und das kann teuer werden. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Deine Firmenfeier als öffentlich gilt: Auch dann lieber mal nachfragen. Wenn Du nicht rechtzeitig die Musiknutzung anmeldest, kann ein sogenannter Kontrollkostenzuschuss fällig werden, dann wird es also teurer. Das lässt sich vermeiden.

Wie hoch sind die GEMA-Gebühren?

Wie hoch die Gebühren für die Musiknutzung sind, hängt davon ab, wie viele Teilnehmer die Veranstaltung hat, ob Eintrittsgeld genommen wird, wie viele Stunden die Veranstaltung dauert, ob ein Stück einmal oder öfter gespielt wird. Du musst die GEMA also relativ detailliert darüber informieren, was genau Du mit der Musik vor hast. Eine detaillierte Titelliste wird nach der Veranstaltung gebraucht, wenn Live-Musik gespielt wurde. Du bekommst von der GEMA eine Rechnung. Für bestimmte Nutzungen – zum Beispiel die Hintergrundmusik in einem Restaurant – gibt es auch Jahrespauschalverträge. Verhagelt dir ein Gewittersturm das Firmenjubiläum, so dass die Veranstaltung abgebrochen wird, bevor sie richtig los geht, kann die GEMA auf Antrag die Vergütungssätze reduzieren.

Übrigens brauchst Du auch z.B. für Podcasts und Internetspots, in denen Du Musik verwendest, die richtigen Lizenzen. Auch da gilt: GEMA fragen! Auf der findest Du Vordrucke und Kontaktadressen.

GEMA-freie Musik nutzen – geht das?

Es gibt GEMA-freie Musikstücke. Doch auch die darf man sich nicht einfach so nehmen und sie beliebig verwenden. Die Urheber dieser Stücke sind nicht in der GEMA organisiert, am Urheberrecht ändert das nichts. Diese Kreativen vergeben Lizenzen auf andere Weise. Manche stellen ihre Werke zur freien Nutzung online, andere haben striktere Lizenzbedingungen. Diese solltest Du unbedingt beachten, und falls Du keine für ein spezielles Stück findest, das Du gerne verwenden möchtest, dann lieber direkt beim Künstler nachfragen. Das ist weniger Aufwand, als am Ende das eigene Produkt, für das Du die Musik verwendet hast, nicht nutzen zu dürfen.

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