06. Okt 2016 | Gründung
Wer im Team ein Startup aufzieht, der sollte definitiv ein Geschäftskonto eröffnen. Anders sieht es bei Solo-Selbstständigen und allein arbeitenden Freiberuflern aus. Da ist das Geschäftskonto nicht immer ein absolutes Muss. Zur Trennung von privaten und geschäftlichen Geldbewegungen ist ein Geschäftskonto aber auch für jeden Freiberufler und Unternehmer praktisch.
Personen- und Kapitalgesellschaften benötigen unbedingt Geschäftskonten. Gesellschaftsformen mit Haftungsbeschränkungen erfordern Kapitaleinlagen. Die müssen irgendwohin. Dafür muss man mindestens ein Geschäftskonto eröffnen.
Bei Einzelunternehmern und Freiberuflern ist vor allem die strikte Trennung der Finanzen in beruflich und privat interessant: So liegt die Rücklage für die Vorauszahlung der Umsatzsteuer unangetastet auf dem Geschäftskonto, während Du Dir selbst ein Gehalt auf Dein privates Konto überweist. Theoretisch würden es hier auch kostenlose Girokonten tun. Allerdings sind nicht alle Banken damit einverstanden, dass Selbstständige diesen Service nutzen. Selbstständige scheinen als höheres Risiko zu gelten und haben schwankende Einkünfte. Wo bei Angestellten ab einem bestimmten monatlichen Geldeingang großzügig auf Kontoführungsgebühren verzichtet wird, bekommen Freiberufler bei gleichem Einkommen oft nur gebührenpflichtige Konten. Unmöglich ist es nicht, etwas gebührenfreies zu finden. Wer gerne ein gebührenfreies Geschäftskonto eröffnen möchte, der muss aber suchen, sich durchfragen und Geschäftsbedingungen vergleichen.
Generell solltest Du, bevor Du ein Geschäftskonto eröffnen kannst, vergleichen. Es geht nicht nur um die Gebühren. Du musst auch abwägen, was Du eigentlich von Deiner Bank willst und erwartest. Musst Du zum Beispiel Bargeld einzahlen können, weil Du ein Ladengeschäft hast?
Nicht jeder Unternehmer braucht tatsächlich eine Filiale seiner Bank in unmittelbarer Nähe. Für andere Firmen ist es dagegen wichtig, auch persönliche Kontakte zu pflegen.
Beispiel 1: Ritterdarsteller Uwe spielt seine Rolle auf unterschiedlichen Mittelalterfesten. Er ist viel unterwegs und erledigt seine Buchhaltung und Bankgeschäfte am liebsten dort, wo er gerade ist, wenn er Zeit dafür findet. Uwe ist mit einem Online-Konto zufrieden.
Beispiel 2: Melanie ist Landwirtin und leitet einen eigenen Betrieb. Da sie bei Marktpreisschwankungen den Betrieb liquide halten muss und auch für Investitionen in neue Maschinen Kredite braucht, ist es für sie wichtig, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben. Bei ihrer Hausbank gibt es sogar Spezialisten, die sich mit den Anforderungen ihrer Branche auskennen. Daher hat Melanie ihre Geschäftskonten bei einer Filialbank.