16. Apr. 2018 | Unternehmenssteuerung
Geburtstag, Weihnachten, Beförderung: Anlässe für Geschenke am Arbeitsplatz gibt es viele. Die Frage ist dabei immer: Was ist erlaubt, was ist angemessen und gibt es im Betrieb ungeschriebene Spielregeln für Geschenke unter Kollegen?
Die Chefin hat ein Kind bekommen, ein Kollege geht in Pension. Der Büroassistent wechselt den Arbeitgeber, eine Auszubildende hat ihre Prüfung bestanden und ein Kollege kommt nach langer Krankheit zurück an den Arbeitsplatz. All das sind Gründe für gute Wünsche, Blumen, ein paar feierliche Worte und auch ein Geschenk.
Geschenke sind ein Ausdruck von Wertschätzung. Kollegen zeigen sich damit gegenseitig, dass sie an ihren Mitmenschen Interesse haben, ihnen Gutes wünschen und an Jubiläen und wichtige Lebensereignisse denken. Anlässe sind also schnell gefunden, wobei auch dabei schon zu bedenken ist, dass Teams auch dabei ihre eigenen Dynamik haben können. Wer z.B. das Geburtstagsgeschenk für wen auswählt, dazu kann es seit Jahren eingespielte Regeln geben. So gibt es Abteilungen, in denen immer derjenige für das Geburtstagsgeschenk von allen sorgt, der selbst als letzter Geburtstag hatte. Oder es ist immer die Büromutti, die alles organisiert und die sich da auch nicht gerne hinein reden lässt.
Die wirklich schwierige Frage ist außerdem: Was und wieviel schenke ich? Kollegen kennen sich oft sehr gut: Sie sind mit den Stärken und Schwächen der anderen vertraut. Sie kennen deren Familiengeschichte, die Sorgen und Pläne desjenigen, der am Schreibtisch gegenüber sitzt.
So richtig daneben gegriffen ist es, wenn das Geschenk Gefühle verletzt, in Wunden bohrt oder auf Schwächen hinweist. Man schenkt also der Kollegin mit der Rechtschreibschwäche keinen Duden. Und der stark Übergewichtige freut sich nur dann über einen Fitness-Tracker, wenn er sich den ausdrücklich gewünscht hat.
Was der eine originell und witzig findet, dafür hat ein anderer vielleicht kein Verständnis. Daher gilt: Bei der Auswahl eines Geschenks darauf achten, was der Beschenkte vermutlich mögen wird und gut findet. Schenkt das Team dem Klassik-Fan eine Konzertkarte, dann besser Streichquintett als Heavy Metal.
Wieviel du für ein Geschenk ausgibst, hängt davon ab, was im Betrieb üblich ist und wie nahe dir die Person steht, die ein Geschenk bekommt. Sind Sammlungen und Gemeinschaftsgeschenke die Regel, dann gibt es oft auch einen relativ festen Rahmen, wer wieviel dazu gibt. Woran du dich auch unbedingt halten musst, ist die Kostendeckelung beim Wichteln. Ist die Grenze 5 Euro, dann gib nicht mehr als das aus!
Suchst du individuell ein Geschenk aus, dann ist die nette Kleinigkeit, bei der du spontan an den Kollegen gedacht hast, oft die beste Idee. Wer etwas auswählt, das sichtbar zu teuer ist, setzt den Beschenkten damit unter Druck. Womöglich erwartet der Schenkende etwas gleichwertiges beim nächsten Geburtstag?
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