11. Mai 2020 | Gründung
Für viele Startups gilt: Im Gründungsteam ist gar kein BWLer an Bord. Gründen ohne Betriebswirtschaftskenntnisse kann funktionieren, wenn Du Dir zum Beispiel die passende Beratung dazu holst. Außerdem solltest Du darauf setzen, rasch Deine Wissenslücken rund um funktionierende Firmenfinanzen und Buchhaltung zu schließen.
In sehr vielen Studiengängen kommt Betriebswirtschaft nicht vor. Während im dualen Ausbildungssystem alle Azubis an der Berufsschule mit Grundlagen in Buchhaltung und Finanzen zu tun bekommen, ist das bei den angehenden Akademikern eher selten.
Fehlende BWL-Kenntnisse können die Ursache sein, warum ein Startup scheitert. Stimmen die Kalkulationen von vornherein nicht, dann geht dem jungen Unternehmen womöglich schon während der ersten Monate das Geld aus. Falsch eingeschätzte Absatzchancen, Fehlberechnungen bei Versand- und Lohnkosten, ungenügende Erträge: Es gibt eine Menge Gründe, warum die Sache schief gehen kann.
Andererseits gibt es aber für Gründer immer Möglichkeiten das auszugleichen. Es hilft nur nichts, das Know-how Defizit zu ignorieren. Wer eine Geschäftsidee hat, sollte also nicht nur eingleisig diese Idee verfolgen, sondern immer auch mit bedenken, was das zukünftige Unternehmen alles brauchen wird, um zu funktionieren. Fehlendes Know-how kann entweder über Dienstleister und Angestellte dazu kommen oder die angehenden Unternehmer bilden sich selbst weiter.
Da ein Buch zu lesen, im Fall von betriebswirtschaftlicher Ahnungslosigkeit nur ein guter Anfang ist, solltest Du Dich nach konkreten Weiterbildungsmöglichkeiten umsehen. Die Kammern bieten Fortbildungen für Gründer an, in denen die Teilnehmenden auch Grundlagen der betriebswirtschaftlichen Prozesse verstehen lernen. Solche Kurse gibt es auch bei anderen Bildungseinrichtungen. Die Kammern sind aber zum Beispiel auch Ansprechpartner für die Gründungsberatung, bei der sich schon an den Defiziten im Businessplan, zeigen kann, wo sich Wissenslücken auftun.
Wer es mit der Gründung eilig hat, sollte sich gute Berater und technische Unterstützung holen. Ein Steuerberatungsbüro kann Dir mehr abnehmen als nur die Steuererklärung. Es braucht allerdings gut aufbereitete Daten aus Deiner Buchhaltung. Um die richtigen Daten zu archivieren und zu übermitteln, brauchst Du nicht sofort eine eigene Buchhaltungsabteilung aber unbedingt eine sichere Archivierung von Eingangs- und Ausgangsrechnungen, z.B. mithilfe von einer guten Buchhaltungssoftware. Vom ersten Tag an, muss im Startup das Thema Steuern und Finanzen immer mit bedacht werden.
Betriebswirtschaft ist allerdings mehr als nur Buchhaltung und Bilanzierung. Oft lernt man Gründerwissen aus Misserfolgen. Noch besser ist es, wenn man diese Erfahrungen nicht erst selbst machen muss. Unser Geheimtipp: Auf sogenannten FuckUpNights kannst Du von gescheiterten Gründern lernen.