01. März 2019 | Unternehmenssteuerung
Gute Führungskräfte sind angesehen, verdienen viel Geld und haben viel Macht – Faktoren, die viele Menschen dazu bringen, sich immer weiter nach oben zu arbeiten. Doch nicht ganz umsonst gibt es die Redensart, dass insbesondere in Führungspositionen Menschen sitzen, die auf diesem Posten den höchsten Grad ihrer Unfähigkeit erreicht haben. Sogar etwa zwei Drittel aller Angestellten halten ihre Vorgesetzten für inkompetent. Sind die alle größenwahnsinnig, oder ist da was dran? Wir geben Dir ein paar Tipps dafür, wie Du eine gute Führungskraft wirst.
Oftmals fehlt guten Führungskräften, so erstaunlich das klingt, die fachliche Kompetenz für ihren Job. Sei es, dass sie neu im Unternehmen sind, oder dass sie einfach nicht gut genug ausgebildet sind. Sorge dafür, dass Du fachlich auf dem neusten Stand bist, dass Du wirklich Ahnung hast von dem, was Du da tust. Falls Du die nicht hast, verlierst Du sehr schnell den Respekt Deiner Angestellten.
Wie willst Du eine gute Führungskraft sein, wenn Du Deine Angestellten nicht einmal kennst? Nimm Dir die Zeit, sie kennenzulernen. Führe Gespräche mit ihnen unter vier Augen, finde heraus, welche Ziele sie haben, welche Stärken, welche Wünsche. Gib ihnen Feedback, zeige ihnen, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie im Unternehmen haben, an welchen Punkten sie sich verbessern könnten, aber auch, an welchen Punkten sie gute oder hervorragende Arbeit leisten. Wenn Du Deine Mitarbeiter besser kennst, kannst Du sie auch ihren Stärken entsprechend einsetzen: diese unterscheiden von introvertiertem zu extrovertiertem Mitarbeiter zum Beispiel.
Kontrolle ist gut, aber irgendwann musst Du loslassen und Deinen Leuten so sehr vertrauen können, dass Du nicht ständig hinter ihnen her kontrollieren musst. Das spart Dir Zeit und Nerven, und es motiviert Deine Mitarbeiter.
Fordere Deine Mitarbeiter in vernünftigem Maße. Gelangweilte Angestellte sind Gift für die Firma und fürs Betriebsklima. Doch als gute Führungskraft solltest Du sie auch nicht überfordern – das hätte den gleichen Effekt.
Werde Dir selbst erst einmal klar darüber, in welche Richtung Deine Abteilung oder Deine Firma gehen soll. Nur wenn Du das glasklar vor Augen hast, kannst Du Deinen Angestellten diese Richtung vorgeben.
Inkonsequenz ist weit verbreitet und ein Zeichen für Unzuverlässigkeit und Weichheit. Als gute Führungskraft solltest Du darauf achten, Maßnahmen konsequent durchzuführen, Dein Wort zu halten und den Angestellten auch dadurch eine klare Linie vorzugeben.
Viele Vorgesetzte halten Kommunikation für Zeitverschwendung. So verbringen Angestellte sehr viel Zeit damit, sich Informationen zusammen zu sammeln, die sie mit zwei Sätzen ganz einfach von Dir hätten bekommen können. Als gute Führungspersönlichkeit solltest Du Deine Leute ausreichend über alle Vorgänge in der Firma informieren. So viel Zeit muss immer sein. Weitere Tipps zur internen Unternehmenskommunikation findest Du hier.
Haben Deine Angestellten ein Problem untereinander, mit Kunden, Produkten, Geräten oder mit Dir? Haben sie Fragen? Reagiere immer sofort darauf. Damit zeigst Du nicht nur Deine Wertschätzung für Dein Team. Du sorgst damit auch dafür, dass chronische Unzufriedenheit gar nicht erst entstehen kann. Im Gespräch lassen sich fast alle Probleme lösen – und je schneller das geschieht, desto besser für Dein Unternehmen.
Wenn du merkst, dass jemand nicht die nötige Qualifikation für bestimmte Aufgaben hat, ermuntere ihn, diese zu erwerben, anstatt die Aufgaben einfach jemand anderem zu übergeben. Biete Deinem Team immer die Möglichkeit zu Fortbildungen, auch inhäusig. Und mache innerbetriebliche Fortbildungen durchaus auch selbst mal mit.
Mache das konstruktive, faire Feedback zu einem Hauptfaktor Deiner Kommunikation. Beschränke Dich nie nur auf Kritik, sondern finde immer etwas, wofür Du Deine Leute loben kannst.
Viele Vorgesetzte delegieren wichtige Aufgaben gerne an ihre Lieblinge im Team, ob die dazu befähigt sind oder nicht. Wenn Du Deine Angestellten gut kennst, kannst Du die Aufgaben ihren Fähigkeiten, nicht dem Sympathiefaktor entsprechend verteilen.
Es wird immer wieder zu Konflikten in Firmen kommen. Gute Führungskräfte zeichnen sich dadurch aus, dass sie Konflikte bemerken und an der Wurzel lösen. Wenn dies nicht geschieht, ziehen sich über Jahre und Jahrzehnte Gräben durch Deine Firma, die Auswirkungen auf die Geschäftszahlen haben können.
Als gute Führungspersönlichkeit bleibst Du Deinen Mitarbeitern gegenüber fair, in der Aufgabenverteilung wie im Konfliktmanagement und der Sympathieverteilung. Es tut keinem Betriebsklima gut, wenn der Chef sich mit einer Clique von Freunden (oder Speichelleckern) umgibt und alle anderen wie Luft behandelt.
Motiviere Deine Mitarbeiter. Gute Motivation ist eine enorme Hilfe, auch und gerade in schwierigen Zeiten oder bei unangenehmen Kunden und Aufgaben.
Nicht zuletzt solltest Du die Größe haben, zu Deinen eigenen Fehlern zu stehen. Du musst sie nicht alle in die Belegschaft hinaustrompeten, aber wenn Dich Mitarbeiter auf einen Fehler oder mehrere aufmerksam machen, solltest Du dafür dankbar sein, anstatt sie beleidigt anzupfeifen oder bei nächster Gelegenheit in die Pfanne zu hauen.
Wenn Du diese Punkte beachtest und Dich und Dein Verhalten immer wieder selbst überprüfst, dann stehen die Chancen sehr gut, dass Deine Angestellten nicht meinen, dass Du den höchsten Grad Deiner Inkompetenz erreicht hast, sondern dass Du eine gute Führungskraft bist!