08. Juni 2020 | Experten
Martin Fürsattel ist Steuerberater und Partner von Fürsattel & Collegen. In seiner Zeit in Berlin hat er den Standort Stahnsdorf aufgebaut. Fürsattel & Collegen berät seine Mandanten mit außergewöhnlichem und persönlichem Engagement, die gegenseitige Wertschätzung führt zu einem enormen Vertrauen zwischen der Kanzlei und Mandanten. Martin Fürsattel lebt die Digitalisierung und führt die Kanzlei gemeinsam mit seinen Partnern außerordentlich zukunftsorientiert.
Hallo Martin – vielen Dank, dass du dir Zeit für unser Interview nimmst. Einige unserer Leser kennen dich möglicherweise noch nicht. Magst du dich und dein Unternehmen einmal kurz vorstellen?
Hallo! Natürlich sehr gerne. Mein Name ist Martin Fürsattel, ich bin bald 55 Jahre „jung“, lebe derzeit in Nürnberg, laufe in meiner Freizeit Marathon und trinke als Ausgleich gerne mal ein Glas guten Wein … am liebsten in meiner „2. Heimat“ Südfrankreich mit meiner wunderbaren Frau und meinen beiden Töchtern. Aber darum geht es glaube ich nur am Rande … .
Wie von Dir bereits anfangs erwähnt, bin ich Steuerberater – mittlerweile seit über 20 Jahren – und Partner in der Kanzlei Fürsattel & Collegen Steuerberater und sehe mich als „Dirigent unseres Kanzleiorchesters“. Ein Bild, das wir im Rahmen unserer Kanzleiphilosophie gerne benutzen … zeigt es doch, dass wir nur im Zusammenspiel als Team unsere Mandaten begeistern können.
Wir sind eine mittelständische Kanzlei mit zwei Niederlassungen in Brandenburg/Berlin und Bayern. Aktuell hat die Kanzlei knapp 40 Mitarbeiter und existiert seit 1952. Gegründet wurde Sie von meinem Vater Walter G. Fürsattel, der 1966 übrigens auch eines der Gründungsmitglieder der DATEV eG war. Innovation und ständige Weiterentwicklung liegt mir also im Blut und bestimmt auch derzeit zu großen Teilen unseren Kanzleierfolg.
Zusammen mit meinen vier Partnern betreuen wir heute mehrere hundert Mandanten unterschiedlicher Größenordnungen und Branchen. Unser Kanzleimotto dabei ist: „Chancen nutzen, Lösungen leben – von Menschen für Menschen“. Wir sind immer noch ein „People Business“, in dem es um den Menschen im Mittelpunkt geht – gleich ob Mitarbeiter oder Mandant. Trotzdem, aber auch gerade deswegen haben wir den Fokus darauf gelegt, die Chancen aus der Digitalisierung optimal zu nutzen. Damit bleibt mehr Zeit für die Arbeit mit den Menschen, um Chancen zu nutzen und Lösungen zu finden.
Unser Kanzleimotto ist: „Chancen nutzen, Lösungen leben – von Menschen für Menschen“. Wir sind immer noch ein „People Business“, in dem es um den Menschen im Mittelpunkt geht – gleich ob Mitarbeiter oder Mandant.
Ich denke wir machen einiges richtig, da wir einen steten Zulauf an neuen Interessenten haben, die letztlich auch großteils Mandanten werden …
…in speziellen Unternehmen, welche bereits digital arbeiten, aber aktuell nicht optimal von Ihrem Berater betreut werden. Oder Unternehmen die digital arbeiten wollen, aber die keine Unterstützung erhalten. Wir zeigen hier neue Wege auf, optimieren die gemeinsamen Prozesse und sind Sparringspartner in der Digitalisierung des Rechnungswesens.
Danke dir, das klingt sehr spannend. Warum sollte ich mit einem Steuerberater zusammenarbeiten?
Dafür gibt es natürlich „tausend Gründe“ … kleiner Scherz . Aber um es auf den Punkt zu bringen: die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater ist die Zusammenarbeit mit einem Experten auf seinem Gebiet.
Wenige Menschen würden den regelmäßigen Service für Ihr Auto selbst machen – Sie geben es in eine Vertragswerkstatt, eben zu Experten die sich auskennen und die sich lohnen.
Ähnlich ist es bei den Steuerberatern und die Analogie mit der Werkstatt passt ganz gut: Steuerberater sorgen dafür, dass im Rechnungswesen alles rund läuft, weisen darauf hin, wenn unternehmerisch etwas nicht passt und versuchen durch Beratung auf Augenhöhe Lösungen zu finden, die dem Mandanten helfen sein Unternehmen noch besser aufzustellen.
Wir entlasten Unternehmer, damit sie mehr Zeit für das haben, was wichtig ist: Ihr Unternehmen zu führen und valide Entscheidungen zu treffen.
Wir bieten mit sehr gut qualifizierten Mitarbeitern Dienstleistungen an, welche dafür sorgen, dass man als Unternehmer seine Zahlen und Finanzen jederzeit und ortsunabhängig im Blick und damit im Griff hat. Wir rechnen Löhne sicher und zuverlässig ab, kümmern uns um alle erforderlichen Meldungen und elektronischen Übermittlungen, aber begleiten auch Prüfungen der Sozialversicherungsträger. Wir erstellen Jahresabschlüsse und Steuererklärungen und wir beraten in den verschiedensten Bereichen (Gründung / Nachfolge/ usw.).
Kurzum: wir entlasten Unternehmer, damit sie mehr Zeit für das haben, was wichtig ist: Ihr Unternehmen zu führen und valide Entscheidungen zu treffen.
In der aktuellen Situation habt ihr sicherlich viel zu tun. Wie könnt ihr in der Coronakrise helfen?
Zunächst einmal sei gesagt, dass wir sehr früh, sehr viel Wert auf den Schutz unserer Mitarbeiter gelegt haben. Unsere Mitarbeiter machen derzeit einen wahnsinnig guten Job, mit noch mehr Engagement als sonst. Uns war es daher wichtig, ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Dies ist auch eine Empfehlung, die wir anderen Unternehmen ans Herz legen können.
Konkret können wir in der Corona Krise auf vielfältige Art und Weise helfen. Als Berater in steuerlichen Angelegenheiten haben wir uns dazu entschieden folgende Punkte für unsere Mandanten umzusetzen:
Allgemein kommt noch dazu, dass die Beratungsintensität nach oben gegangen ist. Gespräche drehen sich oftmals um Sorgen und Nöte und man versucht Hoffnung zu geben und Lösungen zu finden, die zum Mandanten, seiner jetzigen Situation aber auch zur zukünftigen Entwicklung passt.
Aber hier ist auch Solidarität mit denjenigen Mandaten gefragt, die von der Krise stark betroffen sind. So haben wir von uns aus die monatlichen Honorare für unsere laufenden Tätigkeiten im Bereich der Finanzbuchhaltung für die Monate April bis Juni um bis zu 50 % gesenkt … obwohl noch nicht absehbar ist, ob unser Aufwand geringer sein wird.
Sehr spannend! Hat euch die Krise denn auch betroffen bzw. wie hast du deine Kanzlei aufgestellt in Nürnberg und Stahnsdorf (bei Berlin)?
Wir sind seit Jahren technisch so gut aufgestellt, dass wir zeit- und ortsunabhängig arbeiten könn(t)en. Server im Rechenzentrum mit Fernzugriff, digitale Telefonanlage, alle Dokumente in einem Dokumentenmanagementsystem digital, eine Reihe von Heimarbeitsplätze und schon immer die Möglichkeit von jetzt auf gleich physisch den Arbeitsplatz zu wechseln. So haben wir es geschafft, innerhalb 10 Tagen alle Mitarbeiter „homeofficefähig“ zu machen … darauf sind wir echt stolz.
Dazu nutzen immer mehr Mandanten von uns ebenfalls digitale Lösungen mit Anbindung zu uns, so dass ein physischer Dokumentenaustausch immer weniger stattfindet; z.B. digitale Zusammenarbeit im Bereich Finanzbuchführung und Lohn.
Unseren Mitarbeitern haben wir Nahe gelegt, gerade in der kritischen Zeit mehr von Zuhause aus zu arbeiten, was auch gerne angenommen wird. Das funktioniert wunderbar. Und wir haben Mitarbeiter, die in dieser schwierigen Zeit Familie, Betreuung und Arbeit vereinbar gestalten können. Momentan liegt die Quote bei ca. 75% Homeoffice. Entscheidend war sicherlich auch, unsere Mitarbeiter von Anfang an transparent und zeitnah mit den notwendigen Informationen zu versorgen … sei es über interne Maßnahmen (z.B. Hygiene, angepasste Art der Kommunikation) oder externe Maßnahmen wie z.B. Muster für Anträge, wie und wer unterstützt unsere Mandaten in Sachen Soforthilfe, um nur ein paar Bespiele zu nennen. Mittlerweile bin ich beim „Corona Newsletter Nummer 23 … .
Zusätzlich haben wir noch die Kapazitäten unserer Videokonferenzlösungen und Telefonkonferenzlösung erweitert, um auch bei physischer Distanz Nähe in der Kommunikation zu erreichen. Und wir konnten in dieser Zeit der großen Herausforderung sogar drei neue Mitarbeiter für unsere Kanzleien begeistern … obwohl die ersten beiden Gespräche nur „virtuell“ waren.
Wichtig war uns zu keiner Zeit komplett „off“ sein zu müssen. Wir haben in unserem Pandemieplan Szenarien durchgespielt und sehr früh gemerkt, dass wir schon vor Corona perfekt aufgestellt waren.
Man nutzt nur die Möglichkeiten noch intensiver als vorher … ja, ja ich weiß … der schlaue Satz „die Krise als Chance nutzen“ … aber es geht wirklich .
Ihr empfehlt Billomat. Wo siehst du hier Vorteile und wie kann der Steuerberater mit seinem Mandanten zusammenarbeiten?
Wir empfehlen Billomat sehr gerne an Mandanten, weil wir überzeugt sind, dass die Lösung funktioniert und im Vergleich zu vielen anderen Lösungen am Markt sehr flexibel auf Mandantenbedürfnisse eingeht. Es gibt einen guten persönlichen Support, sehr wichtig für unsere Mandanten bei Nachfragen. Wir als Steuerberater sind eingebunden und können die Daten aus Billomat optimal für die Buchhaltungserstellung nutzen. Auch wichtig aus dem Effizienzgedanken heraus.
Billomat ist für uns ein Tool, das die Zusammenarbeit von Mandant und Steuerberater optimal unterstützen kann, Zeit und Geld auf beiden Seiten spart und für mehr Transparenz sorgt … ein Win Win für alle Beteiligten.
Der typische Weg ist, dass bereits bei der Einrichtung von Billomat der Rahmen mit dem Steuerberater abgesteckt wird (Kontenpläne, Belegflüsse und Zugänge). Einmal aufgesetzt kann der Mandant das tun, was er soll: Sein Kerngeschäft mit Billomat optimal unterstützen, in dem er Angebote erstellt, Rechnungen schreibt und alle weiteren umfangreichen Möglichkeiten von Billomat nutzt.
Wir als Kanzlei können jederzeit über einen Steuerberaterzugang einen Blick auf die Vorgänge werfen und diese letztlich in die Buchhaltung übernehmen und würdigen.
Es gibt keinen Medienbruch und kein Informationsdefizit – beides Probleme die man bei vielen anderen Lösungen leider hat. Dazu trägt auch die Anbindung über die DATEVConnect online Schnittstelle bei, über die Billomat direkt Daten in DATEV einliefern kann. Das ist derzeit die einfachste und beste Möglichkeit, Fremdsysteme an DATEV zu koppeln.
Billomat ist daher für uns ein Tool, das die Zusammenarbeit von Mandant und Steuerberater optimal unterstützen kann, Zeit und Geld auf beiden Seiten spart und für mehr Transparenz sorgt … ein Win Win für alle Beteiligten.
Steuererklärung – der Termin rückt näher! Worauf sollte man achten?
Ich könnte jetzt viel erzählen, aber im Grunde genommen geht es immer erst einmal darum, die Kommunikation zum Steuerberater herzustellen. Dann können Ablauf und Zeitplanung abgestimmt werden. Wenn man dann die Unterlagen nach den Vorschlägen des Steuerberaters zeitnah zusammenstellen kann, ist die Steuererklärung ohne Hindernisse zu bearbeiten. Kleiner Hinweis zu den Fristen: ohne Steuerberater – 31.07.2020 // mit Steuerberater – 31.12.2020.
Neu ist die Möglichkeit über DATEV Meine Steuern, Belege für die Einkommensteuererklärung digital an den Steuerberater zu übermitteln. Das klassische Zusammenstellen von Unterlagen entfällt damit. Diese relativ neue Lösung kennen viele noch nicht, Sie bietet aber Vorteile. So kann man z.B. das ganze Jahr über die Belege die laufend kommen scannen / fotografieren und hochladen. So sammelt man die Belege schon laufend in seinem eigenen Archiv und hat Sie für die Erklärung bereits beim Steuerberater.
Im Hinblick auf Corona noch folgender Hinweis: Denken Sie schon heute an Nachweise, die man für die Steuererklärungen der Folgejahre braucht. Als Unternehmer sollte man vor allem die Beantragung der Soforthilfe gut dokumentieren, gerade die Annahmen, die man getroffen hat. Dem Finanzamt in mehr als einem Jahr seine Gedankengänge bei der Beantragung nachvollziehbar darzulegen ist so viel einfacher … und man kann sich dann möglicherweise viel Ärger ersparen.
Vielen Lieben Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft! Und bleib gesund!
Sehr gerne … und danke für die Möglichkeit, ein bisschen über uns und mich erzählen zu dürfen.