17. Okt 2017 | Experten
Kleiner Aufwand, große Ergebnisse. So beschreibt Thomas Gareis, der Geschäftsführer und Gründer der SEO-Software Seobility, den Prozess der Suchmaschinenoptimierung. Wer mit SEO so richtig durchstarten will, nutzt einfach das Online-Tool und lässt sich vor Augen führen, wo noch Optimierungsbedarf besteht. Doch mehr dazu im Interview mit dem jungen Unternehmer.
Hallo Thomas! Stell dich und dein Unternehmen Seobility doch bitte kurz vor!
Hallo, ich bin Thomas, Geschäftsführer und Gründer von Seobility. Mit einem kleinen Team von 5 Leuten entwickeln und betreiben wir eine SEO Software, die Unternehmen dabei hilft, ihre Website besser für Besucher und Suchmaschinen zu optimieren und damit online erfolgreicher zu werden. Unsere Software crawlt dabei die komplette Website und untersucht diese auf Fehler und Optimierungspotentiale. Zusätzlich bietet die Software die Überwachung der Platzierungen bei Google & Co, eine ausführliche Backlinkanalyse, Wettbewerbsvergleiche, Keyword-Tools, Linkaufbau-Tools usw. Also alles was man so an Werkzeugen und Analysen braucht, damit man nicht nur von Google gefunden wird, sondern damit Google und Besucher die eigene Website richtig gut finden.
War es schon immer dein Wunsch, dich irgendwann selbstständig zu machen?
In meiner Kindheit habe ich bereits mit dem Ottoversand-Katalog die Ausstattung meiner zukünftigen Büroräume geplant *lach*. Allerdings galt mein Interesse damals eher den PCs und der ganzen Technik dahinter. Später habe ich dann neben meinem Studium ein Gewerbe angemeldet, um Webseiten für Kunden zu programmieren und natürlich auch, um eigene kleine Web/SEO Projekte betreiben zu können. Also ja, es gab schon immer den Wunsch, eigene Ideen umsetzen zu können.
Ich hatte schon immer den Wunsch, eigene Ideen umsetzen zu können.
Was macht Suchmaschinenoptimierung für dich eigentlich so interessant?
SEO ist einfach genial. Man kann mit überschaubarem Aufwand und kreativen Ideen Großes erreichen. SEO ist damit meiner Meinung nach ein perfektes Beispiel für Kopf schlägt Kapital. Mittlerweile haben natürlich auch die großen Marken begriffen, dass an SEO kein Weg vorbeiführt, aber mit den richtigen Ideen und dem entsprechenden Umsetzungswillen kann auch ein Underdog immer noch ganz vorne mitspielen. Das macht für mich den Reiz an SEO aus. Einen derartigen Bereich im Online Marketing gibt es nur selten, wenn man mal von viralen Videos auf YouTube etc. absieht.
SEO + possibility = Seobility? Welche Möglichkeiten gibt es für Freiberufler und KMU, ihren Internetauftritt für Suchmaschinen größtmöglich zu optimieren?
Eigentlich kam die Namensschöpfung aus SEO + ability, sozusagen von „Usability“, aber possibility, also Möglichkeit ist fast genauso gut. Mittlerweile bieten die meisten Content-Management-Systeme eine solide technische Basis, damit die Website suchmaschinenfreundlich gestaltet werden kann. Damit gehören zwar kryptische URLs oder nicht auswertbare Inhalte überwiegend der Vergangenheit an, aber die eigentliche Suchmaschinenoptimierung ist damit noch längst nicht getan. Freiberufler und kleine Unternehmen sollten sich genau überlegen, was potentielle Kunden bei Suchmaschinen suchen und Ihre Inhalte entsprechend darauf optimieren bzw. passende Inhalte dafür überhaupt erst bereitstellen. Gerade im Kontext lokaler Suchen sowie in Nischenbereichen (Longtail) gibt es hier viel Potential auch für kleine und nicht so bekannte Websites. Die Zeit, in der eine Website als Art Visitenkarte im Web ausreichend war, ist lange vorbei. Es geht darum, wertvolle Inhalte zu schaffen, die deine Zielgruppe ansprechen und diese dann technisch einwandfrei den Suchmaschinen zugänglich zu machen. Dies gilt für große Player genauso wie für Freiberufler und KMU.
Wie kann man einem „Laien“ möglichst einfach den Begriff „Onpage-Optimierung“ erklären?
Klassisch wird in der Suchmaschinenoptimierung zwischen Onpage und Offpage unterschieden. Onpage-Optimierung bezieht sich dabei auf alle Maßnahmen, die ich an meiner eigenen Webseite durchführen kann, um meine Inhalte besser für Suchmaschinen und Suchanfragen aufzubereiten. Das beginnt beispielsweise bei der Optimierung der Meta-Daten einer Webseite, geht über die Optimierung des Inhaltes mit Überschriften, Keywords, Medien usw. bis hin zur Technik und Struktur der ganzen Website mit Optimierung der internen Verlinkung, Ladezeiten, Vermeiden von Duplicate Content und viele mehr.
Kleiner Vergleich, den Nicht-SEOs vielleicht besser nachvollziehen können: Wenn ich ein Restaurant betreibe in dem ich gut koche, den Laden geschmackvoll einrichte und guten Service biete, dann ist das Onpage. Lass ich hingegen mein Lokal in einen Restaurantführer aufnehmen und trete als Koch in einer Fernsehkochshow auf oder verteile Coupons, dann ist das Offpage.
Beide Disziplinen sollten natürlich aufeinander abgestimmt durchgeführt werden. Keiner kann im Bereich Offpage sinnvolle Arbeit leisten, wenn das Restaurant selbst nicht gut ist. Zurück zum Thema SEO: Hier bedeutet das, dass es zum Beispiel nicht funktioniert, sinnvolle Links auf anderen Websites zur eigenen Seite aufzubauen, wenn man keine passenden Inhalte auf der eigenen Website dazu hat.
Wie lässt sich effizientes Online Marketing inklusive SEO/SEA möglichst unaufwendig in den stressigen Arbeitsalltag eines Freiberuflers einbinden?
Wenn man Lust und Spaß an der Webseitenoptimierung hat oder gar selbst Dienstleistungen im Bereich Online Marketing anbietet, kann und wird man natürlich gern selbst Hand anlegen. Für alle anderen empfehle ich zum Beispiel einen spezialisierten Freelancer mit ins Boot zu holen, der individuell unterstützt. Entsprechende Tools, wie Seobility, helfen natürlich auch, damit man schnell und einfach den Überblick über die Optimierung der Website und die Sichtbarkeit bei Suchmaschinen behält. Ganz wichtig dabei ist, dass man dran bleibt und sich stetig verbessert. Nicht (mehr) betreute Websites sieht man leider viel zu oft und diese bieten dann weder für den Betreiber noch für Besucher einen wirklichen Mehrwert.
Ein paar Keywords hier, ein wenig Responsive Design da – und am Ende merkt man, dass das Ganze doch nicht so einfach ist. Wann lohnt es sich, einen Profi zu beauftragen?
Wenn die Website ein Hobby ist, darf man ruhig rumbasteln und sein Glück versuchen. Soll die Website allerdings ein Aushängeschild sein und Umsatz, Kunden und Aufträge generieren, dann sollte man auf jeden Fall einen Profi hinzuziehen, wenn Kompetenz oder Ressourcen in bestimmten Bereichen fehlen. Das betrifft vor allem Technik, Webseitenstruktur oder Webdesign. Den Bereich Inhalt sollte man allerdings nicht gänzlich aus der Hand geben. Hier können SEOs und Texter zwar unterstützen, allerdings sollten die Inhalte der eigenen Website einen wichtigen Teil des eigenen Marketings darstellen. Ein Profi kann hier aber natürlich bei der Ideenfindung sowie bei der sprachlichen Verpackung und Illustration der Inhalte helfen.
Ein ganz spezielles Thema, bei der Frage, in welchen Fällen man einen Profi beauftragen sollte, sind Website-Relaunches. Hier kann so viel schief gehen, so dass man nach dem Relaunch zwar ein schönes neues Design hat, jedoch gegebenenfalls nur noch einen Bruchteil der Besucher von Suchmaschinen, als vor dem Relaunch. Hier lohnt es sich schon bei der Planung der neuen Website unbedingt neben Web-Entwickler und -Designer auch einen SEO hinzuziehen.
Wie hebt sich Seobility von der Konkurrenz ab?
Der Markt der SEO Tools und Software erscheint dem Laien wahrscheinlich ziemlich unübersichtlich. Es gibt verschiedenste Ausprägungen von SEO Tools, von kleinen nützlichen Werkzeugen für eine schnelle Übersicht oder eine besondere Websiteprüfung, bis hin zu großen Software-Suiten, die eher an Unternehmenssoftware mit dicken Handbüchern erinnern. Wir versuchen unsere Software so einfach und intuitiv zu gestalten, sodass sie auch von Einsteigern ohne Vorkenntnisse schnell verwendet werden kann. Gleichzeitig bemühen wir uns dabei alle, für die Websiteoptimierung wichtigen Bereiche sinnvoll abzudecken, damit auch Profis auf Ihre Kosten kommen. Die Ausrichtung der Software ist rein projektspezifisch, das bedeutet, dass jede Funktion und Analyse auf die Optimierung des eigenen Projektes bzw. der eigenen Website ausgerichtet ist. Dies grenzt unser Angebot von den teuren SEO Suiten ab, welche mit ihrer Datenbasis fast schon eher Marketing Research Tools sind, dafür aber bei der individuellen Projekt-Optimierung teilweise nur an der Oberfläche kratzen. Ganz grundsätzlich versuchen wir das beste Preis/Leistungsverhältnis am Markt anzubieten, was uns bisher ganz gut gelungen ist.
Wir versuchen unsere Software so einfach und intuitiv zu gestalten, sodass sie auch von Einsteigern ohne Vorkenntnisse schnell verwendet werden kann.
Ihr könnt namhafte Referenzen, wie Edeka oder die Targo Bank aufzeigen. Wie zieht man die „großen Fische“ an Land?
Gerade am Anfang haben wir so gut wie keinen Cent für Werbung ausgegeben, sondern alle Ressourcen in die Entwicklung unseres Produktes gesteckt. Und das Schöne ist, wenn etwas dann nützlich und gut ist, dann spricht sich das auch herum. Um zur Frage zu kommen: Bei den großen Unternehmen arbeiten auch „nur“ Menschen und natürlich immer mehr Online Marketing Experten und auch SEOs. Und die sind auch in sozialen Netzwerken, Onlineforen, auf SEO Blogs usw. unterwegs. Darüber müssen diese „großen Fische“ dann den Weg zu uns gefunden haben. Mittlerweile investieren wir aber auch in Performance Marketing bei Google, Facebook & Co. Die Basis für jede Marketingmaßnahme bleibt aber ein gutes Produkt zu einem fairen Preis.
Was sind deiner Meinung nach die großen Online Marketing-Trends 2017?
Ich denke so langsam ist die ganze Online Marketing Branche erwachsen geworden, so dass große Trends und Hypes eher seltener geworden sind. Persönlich finde ich, dass Content Marketing nochmal auf ein höheres Level gepusht werden könnte, spätestens wenn Unternehmen und Agenturen entdecken, dass sie mit dem richtigen, intelligent gemachten Stück Content andere Marketingkanäle um ein Vielfaches an Effizienz und Return-of-Investment übertreffen können. Ein anderes Thema, was es eigentlich aber auch schon immer gab, ist Influencer Marketing, dass durch Netzwerke wie Instagram, Snapchat & Co. nochmal eine neue Dimension erreicht hat. Wo es früher peinlich war, wenn man der Schleichwerbung überführt wurde, wollen die meisten heute am liebsten selbst Influencer werden und das Promoten von Marken oder Produkten durch die kleinen und großen Influencer dieser Welt ist in sozialen Netzwerken mittlerweile allgegenwärtig. Ich hoffe allerdings, dass die Menschen auch weiterhin das unterstützen was sie persönlich gut finden und nicht nur das, was sie geschenkt bekommen bzw. wofür sie eine Provision erhalten.
Thomas Gareis ist Gründer und Geschäftsführer der seobility GmbH. Seit gut 15 Jahren ist er in der Onlinewelt, insbesondere im Bereich Suchmaschinenoptimierung und Portalentwicklung aktiv.
Nach Stationen als Softwareentwickler und Projektmanager gründete er die heutige seobility GmbH und konnte bereits mehrere Webprojekte zum Erfolg führen.
Auf Basis des eigenen Know-Hows in der Suchmaschinenoptimierung und Webentwicklung wurde die Online SEO Software Seobility entwickelt, die Unternehmen und Webseitenbetreiber bei der Optimierung der Website für Suchmaschinen und Besucher unterstützt.