19. Juli 2023 | Buchhaltung
Nicht nur in Produktionsabläufen schreitet die technische Entwicklung voran und überholt die Digitalisierung von Teilbereichen bis hin zur vollständigen Automatisierung. Auch für die Buchhaltung sieht die Entwicklung vor, Prozesse zu optimieren, menschlichen Einsatz zu verändern und Mitarbeiter in neue Arbeitsfelder einzuführen. Die Motoren für die laufende Weiterentwicklung der KI in der Buchhaltung sind das Absenken von Kosten, die Minimierung von Fehlern und die Sicherung von Qualität.
Die künstliche Intelligenz, kurz KI, beschäftigt sich mit der Lösung von Problemen durch den Einsatz intelligenter Computersysteme. Dabei sollen Computer in die Lage versetzt werden, Aufgaben zu bewältigen, die bis dahin von Menschen unter Einsatz von menschlicher Intelligenz gelöst wurden. Das Fachgebiet künstliche Intelligenz, das im Englischen mit artificial intelligence, kurz ai, übersetzt wird, ist in der Informatik angesiedelt. Ziel der Technik ist es, künstliche Systeme zu entwickeln, die möglichst nah an menschliche Intelligenz und ihre Fähigkeiten heranreicht. Dabei sollen Programme geschaffen werden, die im Bereich ihrer Handlungsaufgabe
Der Einsatz von KI schreitet in allen Bereichen voran, in denen Handlungsaufgaben maschinell umgesetzt werden können. KI wird inzwischen in der Medizin, im Marketing, im Produktdesign, in der Bildung und Fortbildung sowie im Klimaschutz, aber auch im Verkehr oder in der Logistik und vielen weiteren Bereichen eingesetzt. Allgemein bekannte Anwendungen für KI finden sich zum Beispiel als:
Im Bereich der Buchhaltung ist künstliche Intelligenz neben der Verarbeitung von immer wiederkehrenden Aufgaben in der Lage, eigenständige Vorschläge zu erarbeiten und anzubieten. Künstliche Intelligenz kann durch Training weiterentwickelt werden und lernt laufend dazu. Im Prinzip ist das System, durch das KI in der Buchhaltung arbeitet, mit Information in Form von Daten hinterlegt, die es durch die Anwendung von Modellen miteinander verknüpfen kann, um so neue Lösungswege zu erlernen. In der Buchhaltung macht künstliche Intelligenz den Buchhalter allerdings nicht überflüssig, denn er muss immer noch auf Basis seiner Expertise das System überwachen und individuelle Entscheidungen treffen. Somit erfolgt durch den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Buchhaltung eine neue Aufgabenverteilung. Der Buchhalter übernimmt die Kontrolle des Systems, während dieses die Aufgaben ausführt und für bestimmte Arbeitsschritte alternative Ausführungen anbietet.
Die Buchhaltung hatte für Unternehmen aufgrund ihrer verwaltenden Aufgaben bislang nur eine untergeordnete Rolle eingenommen. Für wirtschaftlich arbeitende Betriebe hat die Produktivität, die sich in Zahlen niederschlägt, gegenüber der Verwaltung den Vorrang. Die Digitalisierung hat jedoch gezeigt, dass eine reibungslos funktionierende Buchhaltung einen signifikanten Beitrag zur Kundengewinnung und -bindung und somit auch für den wirtschaftlichen Erfolg leistet. Aus diesem Grund gewinnt der Einsatz künstlicher Intelligenz auch in der Buchhaltung immer mehr an Bedeutung. Das trifft besonders für Bereiche zu, deren Arbeitsabläufe sich stets wiederholen oder für deren Erledigung Erfahrung notwendig ist. Aufgaben, die sich stets wiederholen, können verhältnismäßig einfach automatisiert werden, während für viele Tätigkeiten, wie zum Beispiel für die Fehlerkorrektur auf Dokumenten oder Fehler im Bestellsystem, das individuelle Eingreifen des Buchhalters mit seiner beruflichen Erfahrung notwendig ist. Gerade hier setzt die Entwicklung von KI an und zielt darauf, auch erfahrungsbasierte Aufgaben automatisch zu erledigen. Der Einsatz von KI in der Buchhaltung soll in der Zukunft Arbeit abnehmen, Prozesse beschleunigen, Qualität verbessern und die Buchhaltung damit effektiver gestalten.
Künstliche Intelligenz in der Buchhaltung soll den Buchhalter nicht ersetzen, sondern vielmehr neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen, die der Verwaltung zu neuer Bedeutung in Unternehmen verhelfen können. Der aktuelle Entwicklungsstand der KI in der Buchhaltung spiegelt sich in seinen praktischen Anwendungen wider, wie zum Beispiel:
Künstliche Intelligenz verändert zahlreiche Aufgabenstellungen und Arbeitsabläufe der Mitarbeiter in der Buchhaltung. Während KI in der Buchhaltung bislang zentrale Aufgaben des Buchhalters übernimmt, wie zum Beispiel die Verbuchung von Eingangsrechnungen, Verbindlichkeiten und Steuern und diese mit Zeitersparnis und Effizienz bei Fehlerminimierung ausführt, wird der Mitarbeiter mit komplexen Aufgaben betraut. Der Buchhalter ist nicht mehr der Verarbeitende, sondern er überprüft das System und trifft übergeordnete Entscheidungen. Dort, wo künstliche Intelligenz an ihre Grenzen stößt, muss der Buchhalter mit seiner Berufserfahrung Entscheidungen treffen oder aber Entscheidungen der Software überprüfen. Mit dem vermehrten Einsatz von KI in der Buchhaltung steigen demnach die Anforderungen an das Berufsbild des Buchhalters. Denn um das System zu überwachen und gegebenenfalls zu korrigieren, muss er dessen Funktionalität kennen und in der Lage sein, die Technologie anzuwenden und deren Daten zu analysieren. Hierfür ist nicht nur Fachwissen in Betriebswirtschaft erforderlich, sondern auch eine Expertise für künstliche Intelligenz.
KI ersetzt die Buchhaltung nicht. Vielmehr erweitert sie die Möglichkeiten und das Aufgabenfeld.
Unternehmen, die künstliche Intelligenz in ihrer Buchhaltung nutzen möchten, sollten sich im Vorfeld umfassend informieren und Fachexpertise in Anspruch nehmen. Vor der Integration künstlicher Intelligenz gilt es, für die Bereiche Technik und Personal eine Strategie zu entwickeln. Neben der technischen Implementierung gilt es, Mitarbeiter für den Umgang mit KI, deren Bedienung und Kontrolle rechtzeitig weiterzubilden. Sie müssend das System verstehen, um seine Möglichkeiten optimal zu nutzen und Grenzen zu kennen.
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