16. Mai 2019 | Unternehmenssteuerung

Kreativitätstechnik: Die Kopfstandtechnik

Keine Angst: Kopfstandtechnik bedeutet nicht, dass du dich künftig mit Turnübungen dazu bringen sollst, den Ideenfluss anzuregen. Der Name ist metaphorisch zu verstehen – und bezeichnet eine Kreativitätstechnik, die nicht nur Ideenblockaden besiegen, sondern sogar Spaß machen kann.

Was ist die Kopfstandtechnik?

Die Kopfstandtechnik ist eine Kreativitätsmethode, um Ideen und Problemlösungen zu entwickeln. Dabei wird die ursprüngliche Aufgabenstellung umgekehrt („auf den Kopf gestellt“), sodass die guten Ideen nur so sprießen.

Kopfstandtechnik
Bei der Kopfstandtechnik wird die ursprüngliche Aufgabenstellung umgekehrt („auf den Kopf gestellt“), um an neue Ideen zu gelangen. (Bild © unsplash.com)

Wie funktioniert die Kopfstandtechnik? – ein Beispiel

Mal angenommen, du bist eine freiberufliche Grafikerin. Du hast dir vorgenommen, auf deiner neuen Website zu schildern, was deine Dienstleistung so wertvoll macht, dass potenzielle Kunden dich buchen sollten. Du sitzt vor dem weißen Blatt Papier, kratzt dich ideenlos am Kopf, und dir fällt bestenfalls ein: „Ich mache richtig gute Grafiken.“ Oh je. Damit überzeugst du als Unternehmerin vermutlich noch keinen Kunden von dir.

Die Kopfstandtechnik erlaubt dir nun, deine ursprüngliche Aufgabenstellung einfach umzudrehen. Sammle Ideen, was eine furchtbar schlechte Grafikerin ausmachen würde. Du wirst absolut überrascht sein, wie viel besser deine Kreativität fließen wird, wenn du sie für eine Nonsens-Fragestellung einsetzt, als wenn es um das ernste (sogar existenzielle) Thema Kundenakquise geht!

Notiere mit deiner neuen, „auf dem Kopf stehenden“ Aufgabenstellung auf einem großen, weißen Blatt Papier alles, was dir zur grauenvoll schlechten Grafikerin einfällt:

  • „Ich arbeite völlig unzuverlässig. Wahrscheinlich erfülle ich den Auftrag sowieso nicht.“
  • „Meine Grafikprogramme sind alle uralt.“
  • „Ich habe keine Lust, mitzudenken und meine Kunden zu beraten.“
  • „Ob mein Werk hinterher schön aussieht, interessiert ja sowieso kein Schwein, deshalb gebe ich mir auch keine Mühe.

… und so weiter und so fort. Du darfst rumspinnen und dir die schlechteste Grafikerin aller Zeiten ausdenken. Wenn du damit fertig bist, wirst du feststellen: Wenn du deine Einfälle in ihr Gegenteil umkehrst – also sie sozusagen vom Kopf wieder zurück auf die Füße stellst -, beschreiben sie Eigenschaften, die in deinem Selbstverständnis eine gute Grafikerin ausmachen.

Die gute Grafikerin ist:

  • zuverlässig
  • hält sich immer auf dem neuesten Stand der Technik
  • denkt sich in ihre Kunden ein und versteht sich auch als Beraterin
  • kennt den Nutzen einer guten Grafik und setzt sich dafür ein

… und so weiter und so fort. Nach diesem „mentalen Kopfstand“ bräuchtest du nur noch die Ideen herauszusortieren, die wirklich auf dich zutreffen. (Hand aufs Herz: Wenn du in Wirklichkeit nicht die neueste Technik für deine Arbeit benutzt, behaupte das nicht – aber das versteht sich ja eigentlich von selbst …).

Wobei kann Dir die Kopfstandtechnik helfen?

Die Kopfstandtechnik funktioniert bei Schreibblockaden aller Art, bei der Suche nach interessanten neuen Angeboten für das eigene Portfolio, bei der Suche nach Themen, die die Zielgruppe interessieren (zum Beispiel für Newsletter und andere Unternehmenspublikationen) und bei vielem anderen mehr. Probier sie doch einfach das nächste Mal aus, wenn du merkst, dass deine Kreativität gefragt ist. Nur selten kann man so ungehemmt herumspinnen wie bei dieser Methode – viel Spaß dabei!

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