04. Apr 2020 | Unternehmenssteuerung
“Google, Facebook & Co.? Brauche ich nicht! Meine Kunden wohnen doch in der Nähe und kennen mich ohnehin!” Kommt dir diese Denkweise auch bekannt vor? Damit bist du nicht allein, denn viele lokale Unternehmen teilen deine Ansicht – doch leider lassen sie sich dadurch häufig neue Kunden und damit Umsätze entgehen. Denn das Verbraucherverhalten ändert sich derzeit stark, vor allem durch das Smartphone, das immer griffbereit ist, sowie durch steigende Mobilität und Spontaneität der Kunden. Daraus folgt, dass potenzielle Kunden immer häufiger nicht mehr automatisch zu den ihnen bereits bekannten Unternehmen gehen, sondern über das Smartphone nach relevanten Firmen, Angeboten und Dienstleistungen in der Nähe ihres aktuellen Aufenthaltsortes suchen. Deswegen gibt es lokales Marketing.
Für dich als Inhaber oder Mitarbeiter eines Unternehmens mit vorwiegend lokalem Kundenstamm bedeutet das: Wenn deine Firma und deine Produkte online besser sichtbar und auffindbar sind, gibst du zum einen deinen bereits bekannten Kunden alle wichtigen Informationen an die Hand und damit einen Grund, dein Geschäft aufzusuchen – und du kannst zum anderen neue Kunden für dich gewinnen, die dein Unternehmen bisher noch nicht kennen, aber sich gerade in der Nähe aufhalten und nach deinen Produkten oder Services suchen. Das lohnt sich: Denn Zahlen von Google zufolge wiesen bereits 2016 30 Prozent aller Smartphone-Suchanfragen einen lokalen Bezug auf. Und ganze 76 Prozent dieser Nutzer gingen im Laufe eines Tages nach der Recherche in ein lokales Unternehmen aus der Trefferliste.
Klingt gut, oder? Aber wie startet man am besten für das eigene Unternehmen? Das Angebot an möglichen Maßnahmen und Tools für lokales Marketing ist groß und kann gerade für Einsteiger recht unübersichtlich wirken. Wir zeigen dir in aller Kürze 6 einfache Strategien für Einsteiger, mit denen du bereits mit geringem Ressourceneinsatz die Online-Sichtbarkeit deines Unternehmens deutlich verbessern können:
Eine eigene Webseite gehört heutzutage für jedes ambitionierte Unternehmen einfach dazu und ist außerdem die Grundlage für zahlreiche andere Onlinemarketing-Maßnahmen. Denn häufig kannst du dein Unternehmen und seine Produkte in anderen Kanälen und Anzeigen nur kurz vorstellen und brauchst daher die Webseite als Basis. Wichtig: Sie sollte unbedingt für die mobile Nutzung optimiert sein und alle wichtigen Informationen wie Kontaktdaten oder Öffnungszeiten sollten leicht und übersichtlich zugänglich und jederzeit aktuell sein.
Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat – wo musst du dabei sein und was kannst du erst einmal außer Acht lassen? Unsere Empfehlung: Beginne mit einer Facebook-Seite für dein Unternehmen. Natürlich, auch die anderen Netzwerke haben viele Nutzer, aber Facebook dominiert im Unternehmensbereich, und du willst deine Zeit effizient einsetzen. Schon wenn du bereit bist, etwa jeden zweiten Tag 10 Minuten in die Pflege deiner Facebook-Seite zu investieren, kannst du viel erreichen.
Seit einiger Zeit macht Google es dir leicht, deine Unternehmensinformationen so bereitzustellen, dass sie in der Google-Suche gut aufgefunden werden können. Der Eintrag bei Google My Business führt alle Informationen, die Google über deine Firma hat, an einem Ort zusammen und lässt dich diese zentral verwalten und editieren. Dein Vorteil: Dein Unternehmen bekommt mit kleinem Aufwand einen einheitlichen Auftritt in der Google-Suche, bei Google Maps und Google+ und wird von Google häufig auch mit besseren Rankings belohnt.
Google My Business ist eine der wichtigsten, jedoch bei Weitem nicht die einzige relevante Adresse für einen Unternehmenseintrag. Die begehrten Citations, also Erwähnungen deines Unternehmens, kannst du außerdem über Listungen in einer Vielzahl an Verzeichnismedien (zum Beispiel den Online-Varianten des Telefonbuchs und der Gelben Seiten) und über weitere Web- und Branchenverzeichnisse erhalten. Diese können überregional und branchenübergreifend, aber auch deutlich spezifischer auf eine Branche oder Region ausgerichtet sein.
Lokale Shopping-Dienste zeigen deinen Nutzern ebenfalls Informationen über deine Filialstandorte, Kontaktdaten und Öffnungszeiten an – sie können aber noch mehr. Als stationärer Händler kannst du über diese Dienste deine Prospekte und Einzelangebote digital veröffentlichen – damit erreichst du eine größere Zielgruppe als etwa durch die klassische Verteilung von Printprospekten in die Briefkästen. Gleichzeitig setzt du dein Budget effizienter ein, denn du zahlst nur dann, wenn sich Nutzer für deine Angebote interessieren und darauf klicken.
Bewertungen spielen eine wichtige Rolle für die Kaufentscheidung – daher solltest du Kundenbewertungen als wichtigen Baustein des Customer Journey verstehen und ihnen eine große Bedeutung beimessen. Prüfe kontinuierlich die wichtigsten Bewertungsportale (dazu gehören zum Beispiel Google+ local, Yelp oder golocal, aber auch verschiedene branchenspezifische Portale) auf neue Bewertungen für dein Unternehmen. Bei negativen Bewertungen gilt, dass du dich auf keinen Fall verstecken, sondern sie ernst nehmen und auf Beschwerden reagieren solltest – und zwar auf konstruktive, kundenfreundliche Art und Weise.