09. Nov 2022 | Experten
Wenn der Steuerberater in der Nähe ist, hat das einige Vorteile. Es ist jederzeit möglich, persönlich Fragen zu stellen und sich auch über heikle Themen auszutauschen. Wenn wichtige Dokumente fehlen, ist es möglich, sie schnell noch vorbeizubringen. Den Steuerberater vor Ort zu haben, gibt ein gewisses Sicherheitsgefühl. Doch ist das wirklich notwendig?
Der Steuerberater hat für Selbstständige und Unternehmer eine wichtige Funktion. Er kennt Zahlen, Daten und Fakten der Unternehmen, weiß über Kunden und Mitarbeiter Bescheid. Es ist wichtig, dass Vertrauen herrscht, schließlich ist der Steuerberater auch in stürmischen Zeiten für seine Kunden da. Er sorgt dafür, dass Unternehmen sich nicht mehr so viele Sorgen machen müssen und am Ende mehr Zeit für andere Dinge zur Verfügung haben. Der Unternehmer oder der Selbstständige kann sich um das Wesentliche im Geschäft kümmern: das Geldverdienen. Es ist absolut sinnvoll, hier einen Experten für Steuerfragen ins Boot zu holen. Denn es ist fast unmöglich, sich neben der Arbeit als Selbstständiger auch noch mit allen Gesetzen, Vorschriften, Regelungen und Richtlinien auszukennen, die es im Steuerrecht gibt. Wer noch keinen Steuerberater hat, kann mithilfe der gelben Seiten im Internet einen suchen.
Da die Beziehung zum Steuerberater so wichtig ist, sollte die Auswahl sorgfältig erfolgen. Im persönlichen Kontakt lässt sich das Gegenüber einfacher kennenlernen und besser einschätzen. Doch notwendig ist das heute nicht mehr.
Das Berufsbild des Steuerberaters geht auf das Jahr 1933 zurück. Ein Gesetz gab es zu der Zeit noch nicht. Jeder konnte Steuerberater werden und sich als solcher bezeichnen. Erst mit dem Gesetz über die Zulassung von Steuerberatern hat ein konkretes Berufsbild definiert. Das Gesetz hat sich weiterentwickelt und enthielt irgendwann auch die genauen Vorschriften über die Zulassung als Steuerberater.
Dass ein Steuerberater vor Ort sein musste, liegt daran, dass die Kommunikation zwischen Steuerberater und Klient sehr wichtig ist. Zur Kommunikation gab es zu Anfang nur das persönliche Gespräch, Briefe oder vereinzelt auch das Telefon. Moderne Kommunikation sieht ganz anders aus.
Aber nicht nur die Kommunikation war lange nicht so einfach wie heute. Es war auch viel schwieriger, sich über die einzelnen Steuerberater zu informieren. Die Meinung anderer aus der eigenen Stadt war der einzige Maßstab. Heute können Klienten sich online über den Steuerberater informieren, aber auch online Kontakt aufnehmen. Mit dem papierlosen Büro ist auch die Übermittlung der Unterlagen einfacher geworden.
Moderne Medien machen es möglich, dass der Steuerberater nicht mehr vor Ort sein muss. Wichtige Kriterien bei der Auswahl: Er spricht deutsch, kennt sich mit deutschem Steuerrecht und Unternehmensrecht aus und ist entsprechend qualifiziert. Die Zusammenarbeit gestaltet sich nicht deshalb schwieriger, weil beide Parteien nicht am selben Ort sein können.
Viele fragen sich, woran sie erkennen können, ob ein Steuerberater kompetent ist. Schließlich wird er alles über seinen Mandaten erfahren, vom Kontostand, der familiären Situation oder dem Gehalt. Daher ist es wichtig, dass der Steuerberater zum einen vertrauenswürdig ist. Zum anderen sollte er zu den Bedürfnissen des jeweiligen Mandanten passen. Es gibt spezialisierte Steuerberater, die sich hauptsächlich beispielsweise um die Altersvorsorge oder um Insolvenzen kümmern. Manchmal ist es auch hilfreich, wenn neben dem Steuerberater auch ein Rechtsanwalt in der Kanzlei verfügbar ist, beispielsweise wenn es um Erbschaftsfragen geht.
Wenn der erste Kontakt hergestellt ist, steht das erste Beratungsgespräch an. Dabei hat der Klient die Möglichkeit, sich einen eigenen Eindruck vom Steuerberater zu verschaffen. Steuerberater stellen viele Fragen zu den Lebensumständen ihrer Mandanten. Das zeugt nicht von übermäßiger Neugier, sondern im Gegenteil. Je mehr der Steuerberater über seine Klienten weiß, umso besser kann er sie beraten. Ein ausführliches Gespräch oder ein sehr detaillierter Fragebogen sind ein Qualitätsmerkmal. Viele Steuerberater fragen im weiteren Verlauf auch immer wieder nach, ob sich etwas verändert hat. Das müssen nicht unbedingt große Veränderungen sein.
Die Digitalisierung geht im Geschäftsleben meistens mit Optimierung von Prozessen einher. Das gilt auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Auch sie können Prozesse automatisieren und effizienter machen. Ein digitaler Steuerberater hilft den Unternehmen Zeit zu sparen.
Noch vor wenigen Jahren war die Steuerberatung von viel Papier und hohem Zeitaufwand geprägt. Aber ohne kommen Unternehmen und Selbstständige kaum aus. Heute erleichtern digitalisierte Steuerberater kleinen und mittelständischen Unternehmen den Alltag.
Mithilfe von Apps, papierloser Übertragung der Belege, Webfreizeichnung und schnellen Zugriffsmöglichkeiten sparen die Unternehmen viel Zeit. Die verbesserten Prozesse im Unternehmen und die schnelleren Abläufe tragen dazu bei, dass unnötige Kostentreiber abgeschafft werden können. So entfällt beispielsweise das lästige Kopieren der Belege oder der Versand ganzer Ordner. Das ist am Ende viel kosteneffektiver. Die modernen Strukturen und die damit einhergehende Transparenz sorgen dafür, dass die Unternehmen leichter der Datenschutz-Grundverordnung entsprechen können. Steuerunterlagen sind digital archiviert, der Zugriff ist ganz einfach. Das spart viel Zeit und vor allem auch viel Steuern. Denn Gestaltungsspielräume lassen sich leichter erkennen und nutzen.
Es ist nur dann wichtig, dass der Steuerberater vor Ort ist, wenn die Mandanten das persönliche Gespräch von Angesicht zu Angesicht wünschen. Bei Standardfragen ist ein virtuelles Steuerbüro absolut ausreichend. Denn bei Bedarf sind auch hier Vier-Augen-Gespräche per Skype oder Video-Telefonat möglich. Mithilfe moderner Technologie sind auch diese Verbindungen sicher. Welche Art der Steuerberatung der Einzel vorzieht, hängt sehr eng damit zusammen, womit sich jeder am wohlsten fühlt und womit jeder am besten zurechtkommt.