15. Sep 2017 | Unternehmenssteuerung
Der Hochschulabschluss ist geschafft, die Lernerei hat ein Ende und das Bewerbungsverfahren beim Wunschbetrieb ist auch schon erfolgreich durchlaufen worden – dann steht dem erfolgreichen Start ins Berufsleben ja nichts mehr im Wege, oder? Nicht ganz, denn die Arbeitswelt unterscheidet sich doch noch einmal eindeutig von Schule und Universität und auch hier gibt es Regeln und Dinge, die zu beachten sind, um sich gut einzugliedern und nicht unangenehm aufzufallen und gar in Schwierigkeiten zu geraten, die mitunter den Job gefährden können. Was Du über den Einstieg ins Berufsleben wissen solltest und auf was im Einzelnen zu achten ist, wenn du neu im Job bist, liest du in folgendem Artikel.
Die Probezeit ist der Anfang eines befristeten oder unbefristeten Arbeitsverhältnisses und dient zum Zwecke der Erprobung der Tätigkeit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. In der Regel bestehen nach Ablauf der Probezeit unbefristete Arbeitsverhältnisse; allerdings ist dies nicht zwingend, wie auch die Probezeit im Allgemeinen nicht gesetzlich geregelt ist, sondern sie individuell vom Arbeitgeber festgelegt und mit dem Arbeitnehmer vereinbart wird.
Die Probezeit kann nach § 622 Abs. 3 BGB für eine maximale Dauer von sechs Monaten vereinbart werden und es darf keine Verlängerung erfolgen. Auch eine krankheitsbedingte oder andersartige Fehlzeit des Arbeitnehmers bildet in diesem Punkt keine Ausnahme.
Anders als in einem festen Arbeitsverhältnis gelten in der Probezeit allerdings kürzere Kündigungsfristen: das Arbeitsverhältnis kann während der maximalen Probezeit von sechs Monaten mit einer Frist von zwei Wochen ohne Angabe eines Kündigungsgrundes gekündigt werden. Ausnahmen gelten nur dann, wenn tarifvertraglich eine andere Bestimmung vorliegt. Die zweimonatige Frist gilt sowohl für dich als Arbeitsnehmer, als auch für den Arbeitgeber. Der Vertrag kann während der Probezeit auch wegen einer Krankheit gekündigt werden. Gibt es betriebsbedingte Kündigungen werden in aller Regel ebenfalls zunächst die Mitarbeiter entlassen, die sich noch in der Probezeit befinden. Unter besonderem Kündigungsschutz stehen nach § 9 des Mutterschutzgesetzes (MuSchG) lediglich Schwangere.
Generell dient die Probezeit dazu, die Kollegen und den Betrieb kennenzulernen und sich einzuarbeiten. Der Arbeitgeber möchte sehen, dass du dich in deinen neuen Job engagiert einbringst und bereit bist, die Tätigkeiten schnell und kompetent zu erlernen und entsprechend auszuführen. Außerdem solltest du die Probezeit nutzen, um dich nicht nur besonders in die dir auferlegten Aufgaben zu stürzen und dich anzustrengen, sondern um das Betriebsklima aufzunehmen und dich an der Arbeitsstelle zu integrieren. Dazu gehört es, die Kollegen kennenzulernen, eine gewisse Bereitschaft zu zeigen, dich deren Gewohnheiten anzupassen und etwa bei einem traditionellen gemeinsamen Mittagessen nicht immer abzusagen. Wenn du dich den Gepflogenheiten der Kollegen ganz verschließt, wirst du es mitunter schwer haben, dauerhaft einen lockeren Umgang zu finden. Du lernst außerdem in der Probezeit beispielsweise wie Du vernünftigen Smalltalk bei Geschäftsterminen führst und ähnliche praktische Dinge. Ganz allgemein ist ein angemessenes Auftreten während der Probezeit nicht zu unterschätzen, denn selbst wenn die Arbeit gut erledigt wird, entscheiden hin und wieder auch andere Faktoren darüber, ob der Chef nach der Probezeit zufrieden ist.
Zum angemessenen Auftreten zählt zunächst einmal die bereits erwähnte Bereitschaft, sich dem Klima auf der Arbeitsstelle in gewisser Weise anzupassen. Genauso wichtig sind aber Formalia, die du selten irgendwo lernen oder in einem Regelkatalog festgelegt sehen wirst, die aber einfach dazugehören und für Berufseinsteiger wichtig sind. Du kannst sie als eine Art Knigge für’s Büro betrachten:
Natürlich lassen sich manche Verspätungen kaum vermeiden. Passiert ein Unfall oder etwas Ähnliches, kommen die sonst noch so pünktlichen Menschen auch einmal zu spät. In den meisten Fällen muss dann nicht sofort mit harten Konsequenzen gerechnet werden. Ausreden wie „Mein Wecker hat nicht geklingelt“ solltest du dagegen vermeiden.
Stehen die Haare seltsam zu Berge, sollten sie auch vor dem Arbeitstag schon gewaschen und mit etwas Gel oder Haarspray halbwegs in Form gebracht werden.
Ein Deo oder dezentes Parfüm sind bei strengem Körpergeruch eine Selbstverständlichkeit. Niemand möchte in einem Zimmer sitzen und sich die ganze Zeit über unangenehme Gerüche ärgern.
Diejenigen unter euch, die sich noch keine Sorgen um das richtige Auftreten am Arbeitsplatz machen müssen, wissen vielleicht noch nicht einmal, was genau sie nach dem Abschluss machen werden und wie viel sie verdienen können. Und eine genaue Angabe zum späteren Gehalt lässt sich auch schwer geben, denn es fällt von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich aus. Dennoch gibt es Durchschnitts- und Richtwerte für die Gehälter unterschiedlichster Berufsgruppen, an denen sich orientiert werden kann. Einige Beispiele findest du in folgender Übersicht:
Die oben genannten Gehälter entsprechen jedoch nicht dem Geld, was am Ende auf dem Konto landet und zum Leben zur Verfügung steht. Denn es handelt sich dabei um das Brutto-Gehalt, vom dem leider noch einige obligatorische Kosten abgezogen werden.
Dazu gehören:
Einstiegsgehälter sind in vielen Fällen nicht besonders hoch, weshalb Arbeitgeber auch oftmals eine zügige Gehaltserhöhung in Aussicht stellen. Manchmal erfolgt die Gehaltserhöhung auch direkt im Anschluss an die Probezeit. Auch zu einer Beförderung gehören Gehaltserhöhungen im Regelfall dazu.
Wichtig zu wissen sind hier weiterhin eigentlich nur zwei Dinge: Arbeitnehmer sollten nicht zu früh nach einer Gehaltserhöhung fragen. Wer gute Arbeit leistet und vielleicht sogar mehr arbeitet, als von ihm erwartet, wird früh genug vom Chef zu einem Gespräch vorgeladen. Genauso schlecht ist es allerdings, jahrelang guter Arbeit zu leisten und immer auf eine Gehaltserhöhung zu pochen und zu warten, sich aber nie zu Wort zu melden. Wenn du das Gefühl hast, dein Chef hat dich vielleicht einfach „übersehen“ oder braucht nur einen kleinen Impuls, kannst du ihn höflich auch auf deinen Wunsch nach etwas mehr Gehalt ansprechen.
Über 50% der Arbeitnehmer in Deutschland bekommen außerdem von ihrem Arbeitgeber ein Weihnachtsgeld ausgezahlt. Zusammen mit dem Urlaubsgeld stellt es die verbreitetste Form der finanziellen Sonderleistungen in Deutschland dar. Die Höhe des Weihnachtsgeldes ist enorm heterogen und variiert von Tarifbereich zu Tarifbereich.
Der größte Anteil aller Arbeitgeber, die Weihnachtsgelder bezahlen, zahlt durchschnittlich zwischen 0 und 499€ am Ende des Jahres, meistens im November. Gesetzlichen Anspruch auf das Weihnachtsgeld haben Arbeitnehmern übrigens nicht.
Viel Geld vom Nettolohn bleibt Berufseinsteigern nach Abzug der Kosten für Miete und die Lebenserhaltung oftmals nicht übrig. Dennoch ist es empfehlenswert nicht alles von dem übrig gebliebenen Geld für Feierei und Freizeit zu verwenden, um auf kleinere oder größere „Notfälle“ vorbereitet zu sein. Am besten und einfachsten ist es, einen Teil des Geldes als Notfallreserve auf ein Tagesgeldkonto zu mindestens einem Prozent Zinsen einzuzahlen. Wer sich über einige Jahre eine Grundlage geschaffen hat, kann dann irgendwann darüber nachdenken, das Tagesgeld strategisch zu nutzen.
Mit den gesetzlichen Abgaben, wie der Rentenversicherung, der Kranken- und der Pflegeversicherung sind die wichtigsten Versicherungen bezüglich der eigenen Gesundheit und der finanziellen Sicherheit abgedeckt. Dennoch kann es sinnvoll sein, eine weitere Versicherung abzuschließen: die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Sie ist genau dann wichtig, wenn Arbeitnehmer vor dem Erreichen des regulären Rentenalters berufsunfähig werden – sei es aufgrund eines Unfalls, einer schweren Krankheit oder psychischer Probleme. Wer berufsunfähig wird, aber keine entsprechende Versicherung abgeschlossen hat, kann immense Probleme bekommen, denn die monatlichen Kosten laufen weiter. Miete, Energiekosten, Darlehen und weitere Lebenserhaltungskosten können mit der Unterstützung vom Staat in den meisten Fällen nicht gedeckt werden. Wer nach 1961 geboren ist, hat keinen Anspruch mehr auf eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente. Eine Vorsorge ist daher gerade auch in Berufen, in denen bestimmte motorische Fähigkeiten extrem wichtig sind, das entsprechende Körperteil aber gefährdet ist, mehr als empfehlenswert.
Wer neu in einem Job ist, fehlt natürlich gerne so selten, wie möglich. Hin und wieder wird aber jeder Mensch krank und dann nützt es auch nichts, sich dagegen zu wehren und auf Teufel komm raus zur Arbeit zu gehen, wenn dort dann keine Leistung gebracht werden kann. Arbeitnehmern ist aber nicht nur zu empfehlen, im Falle einer Krankheit, die ein normales Arbeiten verhindert sind, zu Hause zu bleiben. Vielmehr sind sie, sofern sie nicht zur Arbeit erscheinen, zu zwei Dingen verpflichtet:
Was ist das schönste an der Arbeit als Berufseinsteiger? Der Urlaub natürlich, die Zeit, in der die Füße hochgelegt werden oder ferne Länder erkundet oder deren Sonnenstunden genossen werden können. Auf diesen Urlaub hat jeder Arbeitnehmer gesetzliches Recht.
Das Urlaubsgesetz, auch Bundesurlaubsgesetz genannt, regelt die Mindestanforderungen bezüglich des Urlaubsanspruches. Neben dem generellen Recht auf Urlaub für jeden Angestellten, besagt es, dass laut Arbeitsrecht ein Urlaubsanspruch von mindestens 24 Werktagen bei einer Woche mit sechs Werktagen besteht.
Während der Probezeit besteht übrigens ebenfalls Anspruch auf Jahresurlaub. Die meisten Arbeitgeber gewähren hier schon die vollen 24 Werktage, gesetzlich geregelt ist, dass Urlaubsanspruch bezogen auf den gesamten Jahresurlaub anteilig für jeden vollen Monat der Betriebszugehörigkeit besteht.
Firmenevents umfassen meist Ausflüge oder Feiern mit den Mitarbeitern und Vorgesetzten, die in der Regel dazu dienen, sich gegenseitig besser kennenzulernen und außerhalb der Arbeitszeit ein wenig Zeit miteinander zu verbringen und Spaß zu haben.
Das heißt aber dennoch nicht, dass du dich hier vollkommen gehen lassen kannst und dich nicht darum kümmerst, wie du dich verhältst, denn schließlich triffst du deine Kollegen und Chefs mitunter bereits am nächsten Werktag wieder am Arbeitsplatz an und willst vermutlich peinliche Begegnungen vermeiden.
Viele Berufseinsteiger verzweifeln in den ersten Tagen oder Wochen während und nach der Arbeit. Und das liegt oftmals nicht an der Arbeit selbst, die ja vielleicht sogar Spaß macht. Vielmehr nimmt der Beruf plötzlich deutlich mehr Zeit in Anspruch, als vorher vielleicht gedacht. Während auf der Uni trotz Lernerei noch eine Menge Freizeit vorhanden war, sind die Stunden außerhalb der Arbeit jetzt knapp bemessen. Deshalb solltest du dir deine Zeit mit folgenden drei Tricks von Anfang an gut einteilen:
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