27. Juni 2019 | Unternehmenssteuerung
Wenn am Ersten des Monats ein fremdes Gesicht im Büro auftaucht, könnte es sich um eine neue Kollegin oder einen neuen Kollegen handeln. Nun gilt es erstmal einiges zu organisieren, denn neue Mitarbeiter können selten von null auf hundert in die laufenden Arbeitsprozesse einsteigen. Neben der großen Vorstellungsrunde sind noch andere Dinge zu beachten, so braucht der oder die Neue einen voll eingerichteten Arbeitsplatz und muss auch in die Informationsflüsse des Teams integriert werden. In diesem Beitrag verraten wir Dir, wie die Integration neuer Mitarbeiter gelingt.
Es war einmal ein IT-Spezialist, der für einen neuen Arbeitsplatz viele viele hundert Kilometer vom Norden in den Süden unsere Staates zog. Als er an seinem ersten Arbeitstag im Büro ankam, wusste am Empfangstresen der Firma niemand, dass er kommen würde. Als er sich bis in seine Abteilung durchgefragt hatte, wusste auch da niemand, dass er seinen ersten Tag haben würde. Und der Abteilungsleiter, der es vielleicht hätte wissen können, war im Urlaub und hatte niemanden informiert. Da stand also unser IT-Spezialist – im übrigen ein an sich geselliges und zur Kommunikation mit anderen Menschen befähigtes Kerlchen – an seinem Arbeitsplatz, ohne einen konkreten Platz zum Arbeiten zu haben: Es gab keinen Stuhl und keinen Schreibtisch, kein Telefon und keinen Computer für ihn. Man hatte weder Zugangsdaten für das Firmennetzwerk noch eine Telefonnummer für ihn eingerichtet oder einen Apparat zum Telefonieren für ihn besorgt. Und es hatte auch niemand seiner angehenden Kolleginnen und Kollegen Zeit, sich mit ihm gemeinsam auf die Suche nach all diesen Dingen zu machen, die so die übliche Arbeitsplatzgrundausstattung sind.
Man muss es kaum erklären: Sonderlich willkommen fühlte sich der IT-Spezialist nicht.
Niemand, der in einer Firma neu anfängt, erwartet eine Willkommensparty mit knallenden Sektkorken und Feuerwerk zum Einstand. Aber die Grundlagen für den Einstieg in den neuen Job sollten geschaffen sein, damit der oder die Neue gleich mit in die Abläufe im Betrieb eingebunden wird. Nur so ist eine rasche Einarbeitung möglich und der neue Mitarbeiter wird zum Teammitglied. Wenn du gerade jemanden neu eingestellt hast – egal ob den oder die Allererste oder ob du schon ein Dutzend Leute beschäftigst:
Der real existierende IT-Spezialist aus der Rahmengeschichte dieses Textes, wurde nun binnen weniger Wochen innerhalb der Abteilung zum Teamleiter. Inzwischen hatte er einen Stuhl, einen Tisch, einen Computer, ja sogar ein Büro. Das mit dem Telefon allerdings hatte noch immer nicht geklappt. Dies sei aber, so verriet er einer Freundin, deren Job was mit dem Schreiben von Texten zu tun hat und die gewillt ist, dieser Geschichte zu einem guten, wenn auch womöglich fiktiven Ende zu verhelfen, eigentlich gar nicht so übel: Nur über Mail für die Beschwerden der Kollegen oder Druck von oben erreichbar zu sein, bewirke, dass nur ein Bruchteil der Ideen des Managements bei ihm ankämen. Auch für Kunden sei er faktisch nicht zu sprechen. Dennoch hielt es unseren IT-Spezialisten nicht lange bei dieser Firma. Eines Tages kündigte er diesen Job sehr spontan – mit der Begründung als Teamleiter nicht so mit dem Team umgehen zu wollen, wie es seitens des Managements verlangt war.
Ein guter Start ist wichtig. Wenn die Arbeitsbedingungen nicht stimmen und sich Mitarbeiter nicht wohl oder wert geschätzt fühlen, können die teuer angeworbenen und endlich eingearbeiteten Fachkräfte auch ganz schnell Reißaus nehmen.