13. Jan. 2020 | Unternehmenssteuerung

Not-to-Do-Liste: Subunternehmer und Dienstleister abschrecken

Dienstleister abschrecken: Nichts einfacher als das! Zumindest ist es das für die geschulten Arbeitnehmer-Foltermeister, professionellen Mitarbeitervergrauler und talentierten Bossing-Fachkräfte unter euch! So viel anders als Angestellte ticken auch Subunternehmer, Freiberufler und andere Auftragnehmer nicht. Alle wollen sie gut und fair bezahlt und gut und fair behandelt werden. Damit lässt sich arbeiten!

Wer unsere Not-to-do-Listen verfolgt hat, weiß:

Neben abhängig Beschäftigten hat ein Unternehmer aber noch mit Freiberuflern, Dienstleistern und Subunternehmern zu tun. Diese kommen nur für einzelne Aufträge mit dem Unternehmen in Kontakt. Oft wollen sie zu deiner Firma langfristige Kundenbeziehungen aufbauen und einen guten Kontakt pflegen. Womöglich machen diese Dienstleister exzellente Arbeit. Doch wer als Firmenchef ein echter Misanthrop ist, muss auch hier den Menschenfeind geben. Als gefürchteter Boss hat man schließlich einen Ruf zu verlieren. Zieh die richtigen Schlüsse: Zu Freiberuflern, die wiederholt gerne mit dir arbeiten, warst du einfach zu nett. Zum Dienstleister abschrecken musst du aber nur ein paar einfache Richtlinien befolgen!

Acht Merksätze zum effektiven Dienstleister abschrecken

  1. Würdest du dich informieren wollen, würdest du Dinge tatsächlich lesen.
    Du fragst jede Referenz und jede Arbeitsprobe nochmal einzeln ab. Was auf der Webseite des Dienstleisters an Informationsmaterial zu Methoden, Arbeitsweisen, früheren Kunden steht, strengt dich nur an. Kostenvoranschläge lässt du dir en detail mehrfach erläutern, um dir dann alles noch einmal anders zu überlegen und einen weiteren Kostenvoranschlag zu fordern. Eine raffinierte Zermürbungstaktik, weil es so gar nicht erst zu einem ersten Auftrag kommt. Eine sehr kostengünstige Methode, Dienstleister zu nerven.
  2. Probearbeiten für lau – das wird man doch wohl noch fragen dürfen!
    Weil all die Arbeitsproben und die namhaften Adressen, für die der Freiberufler bereits tätig war, dich nicht überzeugen, forderst du Arbeitsproben an Teilstücken deines Projekts. Selbstverständlich hast du nicht vor, diese Arbeit zu bezahlen.
  3. Wenn die Luft raus ist, ist der Preis gedrückt – vorher nicht.
    Verhandele um jeden Cent. Wenn dir ein Dienstleister jetzt schon abspringt, ist das schade, denn schließlich hattest du noch geplant, am Ende den Preis noch einmal zu drücken. Mache ein paar Versprechungen, von denen du nicht beabsichtigst, auch nur eine zu halten. Jammere über die Wirtschaftslage, behaupte, dass du beim nächsten Mal sicher mehr zahlen kannst.
  4. Verwirrende Gedanken sind ein ausreichendes Briefing.
    Wie kann man von dir nur verlangen, dass du tatsächlich artikulieren kannst, was du willst? Frechheit! Erfahrene Dienstleister sollten doch riechen können, was du genau willst!
  5. Allzeit erreichbar und zwar nur für dich:
    Du rufst an, wann immer es dir einfällt, ob nachts um 23 Uhr oder morgens um 6, schließlich weißt du, dass der Freiberufler ein Homeoffice hat. Da wirst du doch wohl erwarten können, dass immer jemand ans Telefon geht. Solltest du tatsächlich mal früh um 7 deinen Dienstleister am Schreibtisch erreichen, kannst du noch ein unterstützendes: „Na endlich erreiche ich Sie, ich versuche es schon seit einer Stunde!“ herausschmettern.
  6. Erfahrung und Qualifikation in Frage stellen.
    Ist dir das noch nicht unter Punkt 1 gelungen und der Auftrag kam tatsächlich zustande, sodass nun ein Freiberufler oder ein Selbstständiger für dich ein Projekt umsetzt, kannst du immer noch während der Ausführung der Arbeiten oder im Anschluss daran bei der Abnahme, die Qualifikation des Dienstleisters anzweifeln.
  7. Sexismus törnt jeden ab.
    Ein ins Telefon gesäuseltes „Sie haben aber eine sexy Stimme“ und andere verbalen Übergriffe führen dazu, dass so manches Gespräch mit Dienstleisterinnen sofort sehr kühl, sehr sachlich und sehr abgekürzt wird. Das zügige Ende der Zusammenarbeit ist die logische Konsequenz.
  8. Wer nicht zahlt, ist raus aus der Kundenkartei.
    Der letzte Tipp zum Dienstleister abschrecken: mit zur Schau gestellter Nicht-Zahlungsmoral erledigst du auch die hartnäckigsten Dienstleister. Zahlungen absichtlich hinauszögern und Mahnung um Mahnung sammeln, obwohl alle Leistungen ordentlich erbracht wurden, damit bringst du jeden dazu, die Arbeit mit dir aufzugeben. Gänzlich vereinsamen wirst du dennoch nicht, irgendwann kommt dann ja der Gerichtsvollzieher vorbei.

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