15. März 2016 | Unternehmenssteuerung
Brainstorming beim Billomat-Magazin: Hatten wir schonmal etwas über Pitches? Nein. Schreiben wir etwas darüber? Klar! Doch wovon sprechen wir eigentlich gerade? Wieso Fahrstuhl? Wieso Ausschreibung? Reden wir gerade komplett aneinander vorbei? Schnell war klar: Mit dem Wort Pitch assoziierten wir im Team vollkommen unterschiedliche Dinge. Ist ein Pitch nun ein Elevator-Pitch oder ein Agenturpitch? Und darum brauchen wir erstmal eines: Einen Überblick über die unterschiedlichen Formen von Pitches, die es gibt.
Den Begriff Pitch, abgeleitet vom englischen Verb „to pitch“ für werfen, gibt es in vielen Disziplinen. Im Sport kennen ihn Golfer, Baseball- und Cricketfans. Wer sich mit Windkraftanlagen auskennt, denkt dabei an den Anstellwinkel von Rotorblättern. Piloten wissen, dass es im Roll-Nick-Gier-Winkel vorkommt. Der Fluggast bemerkt dessen Existenz nur, wenn das Flugzeug in Turbulenzen gerät, weil die Maschine dann ruckelt. In der Musik kann damit eine Tonhöhenänderung gemeint sein und auch Elektroniker und die Petrochemie haben Verwendung und eine Bedeutung für diese Vokabel.
Doch nichts davon haben wir bei unserer Themensuche gemeint (und das meiste auch nicht gewusst). Wir müssen also die Frage präzisieren, um zu den Pitches zu kommen, die Unternehmer und Selbstständige interessieren: Welche Formen von Pitches gibt es in der Wirtschaft?
Tatsächlich ist dieser Begriff auch in der Wirtschaft in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen gebräuchlich.
Ein Agenturpitch ist ein Wettbewerb, dessen Ziel es ist, einen Auftrag zu vergeben.
Hier erstellt eine Firma eine Aufgabe mit Briefing und lädt mögliche Auftragnehmer dazu ein, daran teilzunehmen. Diese reichen Vorschläge ein, entwickeln Präsentationen und investieren oft viel Zeit in ihre Teilnahme.
Der glückliche Gewinner, der ausgewählt wird, darf anschließend seine Idee realisieren. Die übrigen gehen oft leer aus, deshalb ist die Methode durchaus umstritten und die Teilnahme will gut überlegt sein. Das Risiko, viel Zeit und Ressourcen für nichts investiert zu haben, kann für Agenturen hoch sein. Darum gilt: vorab sehr genau die Bedingungen für den Pitch studieren und den Nutzen abwägen.
Dieses Verfahren, eine Ausschreibung als Pitch zu gestalten, ist allerdings durchaus üblich, zum Beispiel bei Architektenwettbewerben.
Im Fahrstuhl gemeinsam mit den Mitfahrenden nur der Fahrstuhlmusik zu lauschen, ist vertane Zeit. Eine Fahrstuhlfahrt ist kurz, doch in ein oder zwei Minuten kann das Wesentliche gesagt sein.
Der Fahrstuhl ist hier nur Metapher, du brauchst keinen: Ein Elevator-Pitch ist eine aussagekräftige kurze Vorstellung. Bist du darauf vorbereit, bei einem Treffen mit Geschäftspartnern oder wenn du zufällig auf potenzielle Kunden triffst, in nur wenigen Sätzen dich und dein Unternehmen vorzustellen? Es geht darum, beim ersten Eindruck in kurzer Zeit zu punkten.
Der Pitch als Verkaufsgespräch, dazu gehören Gesprächsführung, Vertriebskompetenz und Kommunikationsfähigkeit. Damit die potenzielle Käuferin und der mögliche Kunde tatsächlich zugreifen, müssen sie überzeugt werden.
Beim Verkaufsgespräch vermittelst du Fakten, argumentierst bei Einwänden, erläuterst die Konditionen. Kurz: Du musst dich als kompetent erweisen und deine Dienstleistung oder dein Produkt gut präsentieren.
Du hast dafür aber mehr Zeit als beim Elevator-Pitch und es geht nicht um eine allgemeine Präsentation deines Unternehmens, sondern ganz konkret um Produkte oder Dienstleistungen.
Damit die Produktion von Waren ungestört laufen kann, muss nicht nur genügend Material vorhanden sein. Es braucht auch ausreichend Facharbeiter und Maschinenkapazitäten, sowie An- und Abfuhr.
Neben der Logistik muss auch die Auftragsplanung passen. Zeitlich richtig zu takten, was, wann, wo und womit geschehen soll, kann ein hochkomplexes System sein. Ein Pitch ist hier der zeitliche Abstand zwischen dem Arbeitsbeginn an zwei aufeinander folgenden Werkstücken.
Der ein oder andere kennt es bestimmt aus dem Fernsehen; Startups, die auf der Suche nach Investoren sind, pitchen ihren Businessplan vor Interessenten. Dabei stellt das Startup nicht nur sein Produkt vor, sondern auch die Zahlen des Unternehmens und die Prognosen für die Zukunft.
Wird die Geschäftsidee überzeugend gepitcht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Investor sich für das Jungunternehmen begeistert und es mit finanziellen Mitteln unterstützt.
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