08. Feb. 2021 | Planen & Hilfen
Der Wunsch zur Selbstständigkeit ist für viele ein Lebenstraum. Deshalb werden in Deutschland zurzeit eine Vielzahl von Startups gegründet. Laut Statistiken gehören die hiesigen Bedingungen zu den besten weltweit. Obwohl bei den Unternehmensgründungen, Freiberuflern und Selbstständigen von der absoluten Zahl her andere Länder die Nase vorne haben, können diese sich hierzulande besser etablieren.
Wer in Deutschland ein Geschäft eröffnen möchte, profitiert von zahlreichen Chancen und guten Voraussetzungen. Sicherlich sollte niemand das Unternehmen blauäugig angehen und ein vernünftiges Fundament ist grundlegend für den Erfolg. Im Jahre 2020 wurden mehrere Milliarden Euro in vielversprechende Unternehmen aus den verschiedensten Branchen investiert. Oftmals kommen die Gründer aus dem B2B-Sektor und stellen digitale Unternehmenskonzepte vor. Dabei werden die Geschäftsideen immer grüner, da das steigende Umweltbewusstsein in vielen Köpfen der jungen Unternehmer angekommen ist.
Aufgrund der Lage am Arbeitsmarkt, attraktiver Geschäftsmodelle und der digitalen Umwälzungen eröffnen sich gerade ungeahnte Möglichkeiten sowohl in Nischen als auch im Mainstream. Besonders erfreulich dabei ist der signifikante Anstieg der Frauen, die langsam, aber stetig in die Gründerszene vordringen. Doch welche Aufgaben hat ein Gründer zu erfüllen, um sein Geschäft reibungslos am Markt einzuführen?
Viele Selbstständige und Gründer beginnen mit dem eigenen privaten Girokonto, um die Geldflüsse zu verwalten. Ein Geschäftskonto ist zwar nur bei Kapitalgesellschaften zwingend vorgeschrieben. Trotzdem ist es ratsam, ein Business Konto direkt am Anfang zu eröffnen. Zum einen machen dabei viele Banken Stress, wenn alle Geldflüsse nur über ein Konto laufen. Der wahre Vorteil eines Businesskontos liegt aber in der Übersichtlichkeit. Privatausgaben und Business werden klar voneinander getrennt und am Jahresende ist der notwendige Abschluss schnell gemacht. Mit einem Geschäftskonto kann zudem der Buchführungspflicht besser nachgekommen werden, müssen doch alle Belege der letzten zehn Jahre aufbewahrt werden. Zudem bekommt das Finanzamt nur Einblick auf den geschäftlichen Bereich, alles andere bleibt dabei Privatsache.
Die Eröffnung eines Firmenkontos ist in der Regel einfach. Dazu bedarf es als Selbständiger nur eines Gewerbescheines und eines gültigen Ausweises. Bei anderen Unternehmensformen kann ein Auszug aus dem Handelsregister notwendig werden. In naher Zukunft wird da noch die Wirtschaftsidentifikationsnummer dazukommen.
Für den angehenden Unternehmer ist die wichtigste Entscheidung zugleich eine der schwierigsten – hängen daran doch rechtliche, steuerliche und wirtschaftliche Konsequenzen. Jede Variante hat sowohl Vor- und Nachteile und wer über das Niveau des Solo-Selbstständigen hinauskommen will, sollte sich mit dieser Frage eingehender beschäftigen.
60% der Deutschen betreiben ihr Geschäft als Einzelunternehmen. Das ist ob des geringen bürokratischen Aufwands verständlich. Doch es bleibt zu bedenken, dass bei dieser Rechtsform im Falle von Verlusten das Privatvermögen herangezogen werden kann. Weitere Rechtsformen bieten sich als Personen- oder Kapitalgesellschaften an. Manche gründen eine Genossenschaft und im Detail ist da der Steuerberater der richtige Ansprechpartner.
64% der deutschen Gründer tendieren zum Einzelunternehmen ohne Mitarbeiter. Das ist in der Regel verständlich, haben doch Neulinge noch keinen allumfassenden Überblick über die zukünftige Entwicklung. Und so wagen nur gut 20% den Sprung in die Selbstständigkeit als Arbeitgeber. 15% gründen ein Unternehmen in einem Team, dass aus weiteren Selbstständigen besteht. Einerlei, welche Form gewählt wird, ein ausgefeilter Businessplan ist die Grundlage jeder vernünftigen Gründung.
Darauf legen auch Banken wert, sollte ein Kredit beantragt werden müssen. Der Businessplan dient als Grundlage für weitere Entscheidungsfindungen wie Förderungen, Finanzierungen und Versicherungslösungen. Viele Banken bieten dabei Checklisten an, die der Gründer auf sein Gewerbe anwenden kann.
Das Kapital eines Unternehmens dient vor allem dazu, dass der Zahlungsverkehr reibungslos läuft. Es ist nicht mit Umsatz oder Gewinn zu verwechseln. Junge Startups müssen anfangs oft mit Leistungen oder Wareneinkauf in Vorlage gehen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Ohne Rücklagen kommt es schnell zu Liquiditätsengpässen, weshalb eine detaillierte Vorausplanung von Ausgaben und Einnahmen umso wichtiger wird.
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