13. Jan 2020 | Unternehmenssteuerung

Pro und contra: Preislisten auf der Webseite

Preislisten auf der Webseite werden sehr unterschiedlich gehandhabt: Während ein Anbieter eine ganze Reihe von Preisen angibt, findet man bei anderen nichts als die Angabe, man möge den Dienstleister wegen eines Angebotes kontaktieren. Wer macht es richtig? Vermutlich beide, denn beide haben sich ja etwas dabei gedacht, es so zu machen.

preislisten auf der webseite
Die Entscheidung für oder gegen Preislisten auf der Webseite hängt von den angebotenen Produkten oder Leistungen, der Branche, der Kundschaft und nicht zuletzt davon ab, was dir besser gefällt. (Bild © unsplash.com)

Was wollen Kunden über Preise wissen?

Im Supermarkt finden wir neben dem Verkaufspreis für Nudelsoße, Käse oder Softdrinks noch die Preise pro Kilogramm oder Liter. Das soll für Vergleichbarkeit und Transparenz sorgen – so zumindest die Theorie. Preislisten auf der Webseite sind oft ebenfalls dazu gedacht, mögliche Kunden bestmöglich zu informieren. Keine Frage: Wer einen Shop betreibt und Waren verkaufen will, der muss immer detailliert angeben, was wie viel kostet.

Sollte man Preise auf der Webseite angeben?

Doch wie ist es bei Dienstleistern oder Anbietern von sehr beratungsintensiven hochpreisigen Dingen? Hier finden sich auf der Webseite oft statt Preisangaben Kontakt-Formulare oder eine Telefonnummer. Wo individuelle Angebote zu kalkulieren sind, ist die Aussage „das kostet so viel und zwar immer“ nicht möglich. Dies ist einer der Gründe, warum auf den Webseiten solcher Firmen keine Preislisten stehen.

Was spricht gegen Preislisten auf der Webseite?

Andere Argumente gegen die Angabe von Honorarsätzen und Pauschalen:

  • die Konkurrenz soll nicht wissen, was man selbst mit seinen Projekten umsetzt.
  • Kunden sollen fragen. Du glaubst, so den Kontakt leichter herstellen zu können.
  • es melden sich ausschließlich Kunden mit wirklichen Projekten, denen mit nur vagem Interesse ist eine Kontaktaufnahme zu anstrengend.

Was spricht für Preislisten auf der Webseite?

Das kann man aber auch ganz anders sehen. Wer Preise auf seiner Webseite angibt:

  • gibt dem Kunden schon einmal eine grobe Vorstellung, auf welchem Honorarniveau sich die Zusammenarbeit bewegen wird und
  • erleichtert damit das Gespräch, weil nicht schon gleich am Anfang die Honorarfrage steht.
  • filtert schon vorab die Anfragen von Personen aus, die nicht bereit sind, Dienstleister zum angegebenen Stundensatz zu beauftragen.
  • stillt Erwartungen von Personen, die unbedingt Preisangaben lesen wollen, bevor sie ein Unternehmen kontaktieren.

Preisliste: Ja oder nein?

Was denn nun? Preislisten auf der Webseite, ja oder nein? Berechtigte Frage. Als Unternehmer oder Gründer musst du entscheiden, was für deine Firma passend ist. Dazu gehört die Betrachtung, was für deine Branche üblich erscheint. Und du musst du dir auch die Frage stellen, was du an Anfragen bekommen möchtest und wie gut du bei Verhandlungen um Honorare bist. Preisangaben auf dem Internetauftritt führen dazu, dass Kunden anrufen, die mehr oder weniger klare Vorstellungen davon haben, was dein Angebot kosten darf und wird. Stehen keine Preise im Netz, sind die Anfragen ergebnisoffener. Dann hast du aber bei jedem potenziellen Neukunden auch ein ausführliches Honorargespräch vor dir.

Es hängt aber nicht allein von Dir ab: Wie sind deine Wunschkunden gestrickt? Erwarten sie konkrete Preisangaben im Netz oder tun sie es nicht, weil sie wissen, dass sie für ihr Projekt ein individuelles Angebot von Dir brauchen?

Fazit: Beides kann richtig sein. Die Entscheidung für oder gegen konkrete Angaben zu Preisen auf deiner Webseite hängt von der Art der angebotenen Produkte oder Leistungen, der Branche, der Kundschaft und nicht zuletzt davon ab, was dir besser gefällt.

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