24. Nov 2021 | Unternehmenssteuerung
Die Corona Pandemie hat unseren Alltag deutlich verändert. Ihre Auswirkungen auf die menschlichen Beziehungen und die Arbeitswelt sind sehr deutlich. In diesem Artikel erfährst Du, was für die jungen Leute bei der Jobsuche wichtig ist und wie Du sie am besten ansprechen und gewinnen kannst.
Vor Corona war alles ganz anders. Die Pandemie hat unser Leben in allen Facetten verändert: die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Wirtschaft und natürlich auch die Arbeitswelt. Soziale Kontakte wurden aufgrund der Kontaktbeschränkungen immer weniger. Im Berufsleben haben sich die Kontakte wegen der Förderung von Telearbeit und Homeoffice auf das Minimalste reduziert. Von einem Tag auf den anderen sind viele Angestellte ins Homeoffice umgestiegen. Viele sind in der Zwischenzeit in den Büroalltag zurückgekehrt, jedoch gibt es die Debatte ob Homeoffice die neue Normalität wird.
Die Bedürfnisse der Angestellten haben sich dementsprechend auch seit dem Beginn der Pandemie geändert. Das hat die Global Talent Survey 2021 von der Boston Consulting Group und The Network untersucht. Im Rahmen dieser Umfrage wurden insgesamt 209.000 Personen zu ihren Erwartungen an den Arbeitsplatz sowie zu den gewünschten Arbeitsmodellen gefragt. Es zeigte sich, dass die Pandemie, soziale Bewegungen und die Nachhaltigkeit eine sehr wichtige Rolle für die Wahl der Stelle spielen. Die Menschen interessieren und engagieren sich heutzutage deutlich mehr für diese Themen. Nachhaltigkeit und Diversität werden laut 78,5 Prozent der Befragten immer wichtiger für die Wahl des Arbeitgebers. Eins ist aber auch deutlich: Nach dem Abbau vieler Stellen achten die Menschen immer mehr auf die finanzielle Sicherheit des Arbeitgebers und wünschen sich eine sichere Anstellung. Eine gute Beziehung zu Kollegen und Vorgesetzten und eine angemessene Work Life Balance wird von großer Bedeutung. Weiterbildung und Karriereentwicklung bleiben relevant. Menschen wünschen sich Vereinbarkeit von Familie und Beruf und dass ihre Arbeit geschätzt wird.
Laut der Studie hat die Mehrheit der Befragten angegeben, dass ihnen der soziale Aspekt fehlt. Das ist nicht verwunderlich, denn die Mehrheit noch von zu Hause aus arbeitet. Man kennt es von früher, in der Küche oder während der Mittagspause konnte sich man mit Kollegen unterhalten, mittlerweile sitzt man in den eigenen vier Wänden und macht alleine Mittagspause oder kommuniziert mit Kollegen über digitale Dienste wie Skype oder Zoom. Diese Flexibilität aus dem Homeoffice arbeiten zu können ist für viele Menschen sehr wichtig. Auch die Befragten der Studie wünschen sich Flexibilität. Nur 24 Prozent der Befragten wünscht sich komplett aus dem Homeoffice zu arbeiten, 11 Prozent komplett im Büro.
91 Prozent der deutschen Befragten wünschen sich flexible Arbeitszeiten und eine Mischung aus Homeoffice und Büro für die Zukunft. Die Studie der Firma Zenjob mit dem Thema „Future of work“ konnte sehr wichtige Erkenntnisse bezüglich dieses Themas liefern. Wie die Beschäftigten zum Homeoffice stehen ist laut der Studie vom Beruf abhängig: 70 Prozent der Personen in digitalen oder wissensbasierten Berufen momentan im Hybrid-Arbeitsmodell, während dies nur 20 Prozent der Leute aus handwerklichen Berufen oder Berufen mit Kundenkontakt tun. Die Mehrheit der Befragten aus diesen Bereichen möchte gerne im Homeoffice arbeiten. Wie sehen es die jüngsten unter uns? Die jungen Angestellten, die frisch mit dem Studium fertig geworden sind, machen sich viele Sorgen bezüglich der Homeoffice Regelung. Sie befürchten, dass sie sich isolieren, soziale Kontakte mit dem Team verpassen und dass ihr Onboarding nicht so effektiv sein wird. Ihre größte Angst ist es, vom Chef vergessen zu werden und dass die Mitarbeiter, die öfter im Büro arbeiten bevorzugt werden. Doch diese Angst kannst Du wegnehmen, indem Du unsere Tipps befolgst.
Die Präferenzen der jungen Talente haben sich seit dem Beginn der Pandemie verändert. Die Studie von Zenjob hat dieses Phänomen untersucht und konnte sehr wichtige Ergebnisse gewinnen, die uns einen besseren Einblick in die Mentalität und Denkweise der jungen Generationen geben. Im Mai 2021 wurden im Rahmen dieses Studie 538 Millennials und 1.237 junge Talente der Generation Z befragt. Millennials oder Generation Y bezeichnet die Generation, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurde. Generation Z ist die Nachfolgegeneration von Millennials, also Leute, die nach 2000 geboren wurden. Die Studie zeigte, dass beide Generationen sich ein attraktives Grundgehalt, flexible Arbeitsbedingungen mit hybriden Modellen und eine angemessene Work-Life-Balance wünschen. Die Work-Life-Balance scheint insbesondere für Millennials von großer Bedeutung zu sein. Für die Generation Z ist die Vereinbarkeit mit dem Privatleben am wichtigsten. Gen Z hat kein Problem damit, auch im Urlaub erreichbar zu sein. Sie möchte sich mit dem Unternehmen, für welches sie arbeitet, identifizieren können. Die Arbeit definiert nicht mehr das Leben, sondern sie ist eine Bereicherung. Gen Z wünscht sich Vielfalt, Inklusion und soziales Engagement vom Arbeitgeber. Sie möchte was bewegen und wünscht sich, dass der Arbeitgeber digital, fortschrittlich und offen für neue Ideen und Konzepte ist. Im Gegensatz dazu sind die Millennials pragmatischer, was auf ihre Berufserfahrung zurückzuführen ist. Sie möchten ehrlich und offen kommunizieren und wünschen sich Weiterbildungsangebote, damit sie sich verbessern und entwickeln können.
Die Pandemie hat neben dem Stellenabbau, der jungen Generationen auch sehr viel Angst gebracht. Eine sichere Anstellung ist für beide Generationen sehr wichtig und das lässt sich auch an den Ergebnissen der Studie widerspiegeln. Aus diesem Grund suchen sich viele junge Menschen einen Job in einer Behörde, der Sicherheit vermittelt. Trotzdem ist der Mittelstand laut der Studie die bevorzugte Unternehmensform für Millennials und Gen Z. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass die Präferenzen nicht nur von dem Alter, sondern auch vom Geschlecht abhängig sind. Somit sind flexible Arbeitsbedingungen für die weiblichen Befragten wichtiger als für die männlichen. Letztere achten mehr auf zukünftiges Gehalt und Anerkennung der Leistung.
Die Suche nach motivierten und qualifizierten Mitarbeitern ist schwer und das ist uns allen bekannt. Hast Du offene Stellen, die du besetzen möchtest? Wie kannst Du junge Talente anlocken und für Dein Unternehmen gewinnen? Wie Du die Stellenausschreibungen richtig gestalten kannst und auf welche Kanäle, Du die jungen Talente ansprechen kannst, findest Du im zweiten Teil des Artikels.
In der Zeit des Homeoffice ist es leicht sich isoliert vom Team zu fühlen. Was Du als Arbeitgeber machen kannst ist, die virtuelle Beziehungen zu fördern. Du kannst Kaffee-Runden oder Team-Abende organisieren und Deinem Team anbieten. Somit kannst Du den Zusammenhalt Deines Teams stärken, Vertrauen anschaffen, Dein Team motivieren und neue Mitarbeiter besser integrieren. Außerdem ist es sehr gute und effektive Teambuilding Maßnahme. Insbesondere für neue Angestellte kannst Du ein Mentoring-Programm anbieten. Somit haben die jungen Angestellten die Möglichkeit, sich mit den Erfahrenen in Kontakt zu setzen, ein gutes Verhältnis aufzubauen und vieles zu lernen.
Eins der wichtigsten Erkenntnisse der Studie von Zenjob ist, dass sich die Young Professionals Anerkennung von Leistung und eine Unternehmenskultur wünschen, wo jeder geschätzt wird. Als Arbeitgeber hast Du die Möglichkeit, die erbrachte Leistung und Erfolg zu belohnen. Sie ist ein Grundbedürfnis und ein wichtiger Faktor für den Erfolg. In der Bedürfnispyramide nach Maslow steht die Anerkennung und Wertschätzung unter den „Individualbedürfnissen“, die für das Wachstum des Menschen sehr wichtig sind. Wenn Du die Leistung Deiner Mitarbeiter ehrst, wird ihr Selbstbewusstsein gesteigert und sie werden mehr Spaß an der Arbeit haben. Die jungen Talente schätzen und wünschen sich Ehrlichkeit und offene Kommunikation. Sei dankbar für Deine Mitarbeiter und zeige es!
Junge Menschen wünschen sich flexible Arbeitszeiten und -bedingungen. Natürlich darf die Möglichkeit auf Homeoffice nicht fehlen, aber auch flexible Arbeitsmodelle machen Dein Unternehmen attraktiver! Weiterhin wünschen sich die jungen Menschen, dass ihr Arbeitgeber offen für neue Ideen und Konzepte ist. Versuch auf ihre Ideen zu hören und fördere ihre Kreativität.
Die Ergebnisse der Studie machen eins so gut wie klar: junge Talente möchten eine sichere Anstellung und legen großen Wert darauf. Daher ist es wichtig, dass Du genau das ansprichst. Versprich nichts, was Du nicht halten kannst, jedoch kommunizier ehrlich und offen über das Wohlbefinden Deines Unternehmens und die Sicherheit der Stelle zu sprechen und beantworte alle Fragen.
Was macht einen Arbeitgeber attraktiver, als die Förderung der Talente? Identifiziere die Talente der Angestellte und investiere in sie. Biete ihnen verschiedene Weiterbildungen und Schulungen. So können sie sich mehr Wissen aneignen und werden qualifizierter für den Job und Dein Unternehmen. Vergiss nicht das Zitat von Herb Kelleher, Co-Founder der amerikanischen Fluggesellschaft Southwest-Airlines:
Hire for attitude – Train for skills
Die jungen Menschen haben Angst, dass der Arbeitgeber die vor Ort arbeitende Angestellten bevorzugt. Diese Angst solltest Du wegnehmen, indem Du es ansprichst und sicherstellst, dass es nicht passiert. Wenn Du der Angestellten die Möglichkeit gibst, im Homeoffice zu arbeiten, sollten es keine Nachteile für sie herrschen.
Erzähle was Dein Unique Selling Point ist. Betone wieso die jungen Talente für Dein Unternehmen arbeiten sollten. Die jungen Generationen wünschen sich einen Job mit Sinn, der die Gesellschaft was bringt. Sie möchten an der Lösung von Problemen beisteuern und genau das solltest Du betonen, wenn Du es natürlich auch anbietest. Erkläre Deine Vision und Mission. Wichtig ist es hier wieder: versprich nichts, was Du nicht halten kannst. Wenn es in Deinem Unternehmen nicht um Lösung von weltweiten, realen Problemen wie Armut oder Erderwärmung oder Klimawandel geht, hast Du trotzdem ein Alleinstellungsmerkmal, welches überzeugen sollte.