14. Nov. 2017 | Gründung

Saisongeschäft: Selbstständig mit einem Weihnachtsmarktstand

Du magst Glühwein, Waffeln, Grog und Duftkerzen und deshalb liebst du Weihnachstmärkte. Ideal also, um dein Geld selbstständig mit einem Weihnachtsmarktstand zu verdienen? Nicht ganz. Für das Saisongeschäft mit der Weihnachtsstimmung brauchst du Durchhaltevermögen, musst unter Umständen zunächst viel Geld investieren und womöglich einige Auflagen erfüllen.

Weihnachtsmärkte: Lichterglanz, Bratwurstduft, Gedrängel und kalte Füße. Welcher Stand soll denn deiner sein: Kunsthandwerk, Imbissbude, Punschausschank? Möchtest Du auf den kleinen Weihnachtsmärkten, die nur einzelne Wochenenden dauern, deinen Stand aufbauen oder lieber eine Bude auf einem der mehrwöchigen Märkte in einer Großstadt mieten? Beides geht. Aber die Konditionen können sehr unterschiedlich sein. Und gerade bei den großen Märkten, musst du dich oft schon Monate vorher anmelden. Spontan zum Weihnachtsmarkthändler zu werden und sich selbstständig mit einem Weihnachtsmarktstand machen, ist also eher nicht möglich.

Selbstständig mit einem Weihnachtsmarktstand
Sich mit einem Weihnachtsmarktstand selbstständig machen ist harte Arbeit, lohnt sich aber für kommunikative, kundenaffine Budenbesitzer. (© drubig-photo – Fotolia)

Das ist aber auch gut so, denn damit dein Weihnachtsmarktstand ein lukrativer Erfolg wird, solltest du gut planen und vorbereiten.

Selbstständig mit einem Weihnachtsmarktstand: zunächst investieren!

Für einen Weihnachtsmarktstand entstehen natürlich zunächst Kosten.

Produkte, Rohstoffe, Ausstattung

Ganz klar: Wer vier Wochen lang mit Waren handelt, braucht ein gut gefülltes Lager und die Flächen, um ausreichend Waren vorrätig zu halten und den Stand täglich neu befüllen zu können. Bei selbstgemachtem, musst du früh auf Vorrat arbeiten und entsprechend in Rohmaterialien investieren, lange bevor du die ersten Einnahmen erzielst. Auch bei Waren, die du einkaufst, um sie wieder zu verkaufen, investierst du zunächst.

Selbst wenn du eine der einheitlichen Buden auf einem Markt anmietest, brauchst du Ausstattung und Präsentationsflächen. Regale, Dekostoffe und Lichterketten müssen her, um eine gute Atmosphäre zu schaffen.

Standpacht, Bude mieten, Stromkosten

Weihnachtsmärkte haben meist einen Veranstalter. Das kann die Stadtverwaltung selbst oder ein Unternehmen sein, das den Weihnachtsmarkt für die Stadt ausrichtet. Beim Veranstalter meldest du deinen Stand an. Wirst du als Händler für den Markt akzeptiert, dann bekommst du eine Fläche zugewiesen und eine Pacht wird festgesetzt. Selbst wenn die Standgebühr nur wenige Euro pro Quadratmeter Standfläche beträgt, läppert sich das über vier Wochen oft zu mehreren Tausend Euro. Kunsthandwerker und Händler, die Gegenstände verkaufen, zahlen meist geringere Pachtsätze als Glühweinhändler und Bratwurstbudenbetreiber. Das liegt daran, dass die Kunsthandwerk- und Deko-Verkäufer weniger Umsatz machen, aber dafür für mehr Vielfalt und Ambiente auf dem Markt sorgen. Die Lebensmittelbuden machen dafür insgesamt oft deutlich höhere Umsätze.

Stromkosten zahlst du ebenfalls an den Veranstalter, denn der stellt die entsprechende Infrastruktur für die Dauer des Weihnachtsmarktes.

Aushilfen

Nur wenige können selbstständig mit Weihnachtsmarktstand die ganze Arbeit alleine schaffen. Schließlich muss die Bude unter Umständen 12 Stunden am Tag – oder länger – geöffnet sein. Also brauchst du Aushilfen und es entstehen Lohn- und Lohnnebenkosten.

Gewerbeschein, Zulassungen etc.

Als professioneller, selbstständiger Weihnachtsmarkthändler mit Gewinnerzielungsabsicht betreibst du ein Gewerbe. Folglich musst du rechtzeitig einen Gewerbeschein beantragen. Falls du bereits ein Ladengeschäft und einen solchen Schein hast, kann eventuell eine Erweiterung nötig sein, denn deine Tätigkeit auf dem Weihnachtsmarkt könnte als reisendes Gewerbe eingestuft werden. Erkundige dich am besten bei der zuständigen Stadtverwaltung.

Wer Glühwein oder andere alkoholische Getränke ausschenken will, muss mit dem Ordnungsamt klären, ob Alkoholausschank okay ist. Für den Verkauf von Lebensmitteln gelten alle Hygienebestimmungen wie sonst auch im Handel.

Wenn du an deinem Stand Weihnachtslieder vom Band laufen lassen möchtest, dann denk an die GEMA.

Sicherheit

Eine kleine Holzbude mit Vorhängeschloss – große Werte solltest du hier nicht über Nacht lassen. Es besteht immer die Gefahr von Vandalismus, Diebstahl oder anderen Schäden. Kläre vorab, welche Versicherungen du für den Zeitraum des Weihnachtsmarktes abschließen kannst, damit dich üble Überraschungen nicht ruinieren.

Selbstständig mit einem Weihnachtsmarktstand: Süßer die Kassen nie klingeln!

Wer sich einmal einen vierwöchigen Weihnachtsmarkt lang bei Regenschauern und frostkaltem Ostwind die Beine in den Bauch gestanden hat, weiß, dass es Knochenarbeit sein kann. Es ist aber auch eine aufregende Zeit voller lustiger Verkaufsgespräche, direktem Kundenkontakt und intensivem Netzwerken mit den Händlerkollegen.

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