21. Nov 2017 | Gründung

Schnelles Geld für Kleinunternehmer: 4 Möglichkeiten

Meistens ist es einfach Pech, das einem Knüppel zwischen die unternehmerischen Beine wirft: Erst tut der Computer seine letzte Berechnung – für einen Neuen gehen dann die gesparten Reserven drauf. Dann aber geht auch noch ein anderes Gerät kaputt und die Kapitalkasse ist leer. Oder vielleicht ist auch das Gegenteil notwendig: Alles funktioniert glänzend, aber um an einen exklusiv dotierten Auftrag zu gelangen, muss man erst mal Geld investieren und sein Equipment auf den allerneuesten Stand bringen. Es gibt gute Gründe, warum Kleinunternehmer plötzlich Geld benötigen, das sie nicht haben. Vier Möglichkeiten, das Problem zu lösen, stellen wir im Folgenden vor. Schnelles Geld für Kleinunternehmer, kein Problem!

1. Geld für Kleinunternehmer: Hilfe von Papa Staat

Gerade Kleinunternehmer wissen oft nicht, welche Summen alljährlich von der EU, der Bundesrepublik oder den Bundesländern in die Wirtschaft gepumpt werden – nur so viel: es sind Milliarden.

Schnelles Geld für Kleinunternehmer: 4 Möglichkeiten im Überblick
Geld für Kleinunternehrmer? Der Staat hilft – meist aber nur mit recht großen Summen und wenn diese eine wirklich gute Geschäftsidee haben. (pixabay.com © 1820796)

Allein schon die KfW – die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau, unterstützt bereits Gründer durch verschiedene Hilfsmaßnahmen, die natürlich – unter gewissen Voraussetzungen – als Geldbeschaffungsmaßnahme im Notfall tauglich sind, sofern man sich an die vereinbarten Spielregeln hält und das Geld nur für den bestimmten und vertraglich festgelegten Zweck nutzt. Ein weiterer staatlicher Hilfsfonds ist in diesem Bereich das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand, kurz ZIM. Das ist eine besonders interessante Option für Kleinunternehmer, die sich mit wirklich innovativen Neuerungen beschäftigen und durch eine solche Finanzspritze – immerhin sind bis zu 380.000 Euro möglich – ihr Projekt zur Markt- oder Serienreife entwickeln möchten.

Doch das Problem an all diesen staatlichen Methoden ist, dass sie längst nicht für jeden Kleinunternehmer taugen, schon weil sie erfordern, dass man sich gründlich durchleuchten und auf „Förderwürdigkeit“ abklopfen lässt.

2. Geld für Kleinunternehmer: Kredite

Freilich kann es auch Situationen geben, wo die zuvor genannten Programme schlicht „Overkill“ wären, weil die dort zur Debatte stehenden Summen nicht mal ansatzweise benötigt werden. An dieser Stelle kommt dann der klassische Kredit zu seinen Ehren. Doch welcher? Und wann?

  • Reguläre Firmenkredite sind leider nur dann eine Option, wenn das eigene Unternehmen genügend finanzielle Sicherheiten bietet. Genau daran hapert es aber bei vielen Kleinunternehmern, die aus wenig mehr als einem Computer und einer Idee bestehen.
  • Minikredite sind nicht nur die mit Abstand schnellste Variante des Kredits, weil sie oft noch am gleichen Tag auf dem Konto sind, sondern auch weil sie online ohne weitere Umstände abgeschlossen werden können. Allerdings: Die meisten dieser Kredite sind im untersten fünfstelligen Bereich gedeckelt
  • Konsumkredite einer Bank schließen hier an, sind aber in der Regel sowohl beim Beantragen langwieriger wie in der Laufzeit. Falls einem die Hausbank nicht gerade Sonderkonditionen einräumt, muss man wahrscheinlich aber damit leben, dass es ein klassischer Konsumkredit mit entsprechend hohen Zinsen sein wird.

Insbesondere wenn das Geld jedoch nur benötigt wird, um ein einzelnes Ausrüstungsstück zu kaufen (etwa eine neue Kamera für den kleinunternehmerischen Fotografen), bietet es sich natürlich auch an – sofern man das Geld sicher wieder am Monatsende einzahlen kann – bei der Hausbank seinen Dispo einmalig erhöhen zu lassen, denn schließlich ist auch der Dispo eine Art von Kredit.

In die gleiche Bresche der Einmal-Käufe schlagen zudem natürlich auch die Ratenkäufe verschiedenster Händler. Deren Vorteil: Nicht selten bekommt man hier eine Null-Prozent-Finanzierung.

3. Geld für Kleinunternehmer: Leihen von Privat

Die wenigsten Kleinunternehmer dürften ganz allein auf der Welt sein. Die meisten haben Familienangehörige oder gute Freunde. Und natürlich bietet es sich in einer finanzschwachen Lage deshalb an, sich ganz einfach bei diesen das Geld zu leihen. Tatsächlich hat das sogar eine Reihe gewichtiger Vorteile:

  • Beliebige Summe
  • Keinerlei Kontrolle (Stichwort Schufa)
  • Unbegrenzt flexible Rückzahlungsvereinbarungen

Klingt doch gut, oder? Doch ganz ohne Fallstricke geht es bei solchen Familienkrediten leider nicht. Denn selbst wenn man die Eltern anpumpt und diese einem ohne Wenn und Aber das Geld fürs Unternehmen leihen, bewegt man sich auf rechtlich dünnem Eis, weil das Ganze bei den Familien-intern typischen Geringst- oder gar Nullzinsen als Vermeidung der Schenkungssteuer angesehen werden könnte. Ganz recht, denn selbst bei sehr dicht Verwandten wie etwa Eltern und Geschwistern liegt der Steuerfreibetrag nur bei 20.000 Euro – und die Finanzämter setzen 5,5% Zinssätze an.

Natürlich gäbe es Wege, das alles zu verschleiern, aber schließlich wollen wir hier im legalen Rahmen bleiben.

4. Geld für Kleinunternehmer: Beleihen

Was früher nur aus Großstädten bekannt war, hat sich mittlerweile auch deutschlandweit ausgebreitet. Sie nennen sich Pfandhaus, Pfandleiher oder Leihhaus und das Geschäftsmodell ist immer das gleiche: Man liefert einen nahezu beliebigen Gegenstand ab und bekommt dafür eine vom Pfandleiher festgelegte, flexible und subjektive Summe ausgezahlt – zusätzlich zu einem Pfandschein, mit dem man den Gegenstand samt Rückzahlsumme wieder auslösen kann.

Uropas Erbstücke verpfänden? Dafür gibt es meist sehr viel weniger, als man sich auf der Fahrt ins Pfandhaus ausmalt.(pixabay.com ©  annca )

Doch was sich einfach anhört und gerade bei Gegenständen, die wirklich entbehrlich sind, eine durchaus praktikable Möglichkeit ist, hat in der Praxis diverse Holpersteine:

  • Der Wert des Pfandes wird höchst subjektiv geschätzt und kann sich zwischen einzelnen Pfandleihern erheblich unterscheiden
  • In jedem Fall werden höchstens 60% (meist wesentlich weniger) des Marktwerts ausbezahlt
  • Die Sache ist tatsächlich ein Kredit: Bei Summen bis 300 Euro müssen monatlich 3% Zinsen auf das erhaltene Geld gezahlt werden, darüber liegt der Zinssatz bei zwei Prozent

Zudem liegt die Laufzeit bei den allermeisten Häusern bei drei Monaten – selbst wenn man das Pfand früher auslösen könnte, es geht nicht, weil sich über den Zins ja die ganze Sache finanziert. Hinzu kommt, dass der Pfandleiher den Gegenstand, sofern er nicht ausgelöst werden kann, veräußern bzw. versteigern darf.

Summa Summarum ist das Beleihen damit nur eine Option für den alleräußersten Notfall, wenn alle anderen Stricke bereits gerissen sind und man zudem Dinge von echtem Wert beleihen kann, die man aber obendrein auch nicht benötigt – also eine eher seltene Kombination. Überdies bekommt man eben unfair wenig Geld für den Wert eines Gegenstandes: Pfandleiher selbst geben zu, dass es in der Regel höchstens 50% sind. Und der ideelle Wert von Omas Ehering oder Opas Fernglas zählt eben in diesem Business nicht.

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