25. Apr 2018 | Gründung
Der Beruf als Schreiner gilt als krisensicher und attraktiv. Denn die Qualität von Handwerksmeistern ist bei zahlungskräftigen Kunden sehr gefragt. Das selbstständig machen als Schreiner erfordert umfangreiche Informationen und eine intensive Vorbereitung.
Bevor Du Dich als Schreiner in die Selbstständigkeit begibst, ist eine dreijährige Ausbildung in einem Meisterbetrieb erforderlich. Nach erfolgreicher Ausbildung und abschließender Prüfung erhältst Du einen Gesellenbrief. Dieser eröffnet Dir die Möglichkeit, Dich zum Meister weiter ausbilden zu lassen. Mit dem Meisterbrief in der Tasche kannst Du Dich im Bereich der Schreinerei spezialisieren. Die Fachbereiche des Schreinerberufs sind Bauschreiner, Modellschreiner und Möbelschreiner. Darüber hinaus bieten sich zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten mit weiteren Fachspezifikationen, wie Bootsbauer, Fertigteilhausbauer, Restaurator oder Holztechniker.
Das selbstständig machen als Schreiner erfordert neben einer qualifizierten Ausbildung eine gründliche Vorbereitung. Denn der Traditionsberuf Schreiner verlangt Dir nicht nur handwerkliches Können ab. Die Selbstständigkeit bringt neben umfangreichen Anschaffungen auch betriebswirtschaftliche Herausforderungen mit sich. Daher solltest Du vor einer Existenzgründung folgende Überlegungen ins Blickfeld nehmen:
Die wirtschaftliche Lage mit stabiler Konjunktur ist ein idealer Nährboden für eine erfolgreiche Schreinerei. Das Handwerk im Mittelstand entwickelt sich in Deutschland seit langer Zeit kontinuierlich und positiv. Der Beruf des Schreiners verspricht eine gute Auftragslage mit steigenden Umsätzen. Gerade in der Baubranche haben Schreiner gut gefüllte Auftragsbücher. Aber auch die Möbelschreinerei erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Kunden aus der Wirtschaft ebenso wie bei Privatkunden. Da die Zahl der Schreinereien in Deutschland dank der guten wirtschaftlichen Prognosen stetig steigt, solltest Du vor dem Schritt in die Selbstständigkeit Deinen Aktionsradius abstecken und planen.
Der Businessplan sollte rechtliche Voraussetzungen für die Gründung des Schreinerbetriebes enthalten. Es gilt zu prüfen, inwiefern besondere Richtlinien für den Betrieb gelten, wie zum Beispiel Lärmschutz, Abfallrecht, Geräte- oder Produktsicherheit. Die Handwerkskammer erteilt Dir detaillierte Auskünfte über Gesetze und Regelungen, die für den Betrieb einer Schreinerei von Bedeutung sind. Ein weiteres wichtiges Kriterium für das selbstständig machen als Schreiner ist Dein Finanzbedarf. Welche Werkzeuge und Maschinen sind für Deine Selbstständigkeit erforderlich? Wie hoch sind die monatlichen Aufwendungen für Werkstattmiete mit Neben- und Betriebskosten? Bei der Gründung eines Handwerksbetriebs ist zudem die Situation des Wettbewerbs zu erörtern. Hier gilt es, die Situation in der näheren Umgebung Deiner Werkstatt zu untersuchen. Wenn die Dichte an Schreinereien sehr hoch ist, dann musst Du Dich gegebenenfalls spezialisieren, um eine eigene Zielgruppe zu erreichen. Definiere im Businessplan sowohl Dein Leistungsspektrum als auch die Zielgruppe, die Du erreichen möchtest.
Das Schreinerhandwerk ist zulassungspflichtig und bringt die Erfordernis zur Eintragung in die Handwerksrolle mit sich. Nach der Eintragung erhältst Du eine Bestätigung. Erst danach kannst Du Dein Gewerbe anmelden. Mit der Gewerbeanmeldung entsteht eine Pflicht zur Mitgliedschaft in der Handwerkskammer. Die Kammern bieten Unterstützung und Information für die Existenzgründung. Grundsätzlich erfordert das selbstständig machen als Schreiner einen Meistertitel. Wenn Du als Schreiner keinen Meistertitel aufweisen kannst, hilft Dir auch die so genannte Altgesellregelung. Diese besagt, dass Du auch dann eine Selbstständigkeit als Schreiner umsetzen kannst, wenn Du mindestens sechs Jahre lang als Schreiner und davon vier Jahre in leitender Position gearbeitet hast. Du hast ohne Meisterbrief aber auch die Möglichkeit, einen Meister einzustellen.
Als selbstständiger Schreiner musst Du der gesetzlichen Rentenversicherung beitreten. Du kannst Dich als Selbstständiger freiwillig bei der gesetzlichen oder bei einer privaten Krankenversicherung anmelden. Darüber hinaus solltest Du eine Zusatzversicherung für Krankentagegeld und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Deine Schreinerei sollte darüber hinaus durch eine Betriebshaftpflichtversicherung abgesichert sein.