13. Feb 2021 | Gründung
Wenn Du Dich als Online-Händler selbstständig machen wirst, stehen Dir aufregende Zeiten bevor. Vielleicht gründest Du ja das neue Amazon oder ziehst mit Deinen Verkaufszahlen an Zalando vorbei! Aber auch mit einem soliden kleinen Online-Shop hast Du Aussichten auf gute Erfolge. Selbstständig mit einem Onlineshop zu sein – das bedeutet viel Arbeit. Was aber ist entscheidend für Dich, wenn Du einen Onlineshop eröffnen willst?
Wenn Du künftig als Online-Händler Deine Brötchen verdienst, musst Du ein Gewerbe anmelden. Dafür meldest Du Dich bei dem Gewerbeamt Deines Wohnortes und kannst die Anmeldung gegen eine geringe Gebühr mit relativ kleinem Aufwand hinter Dich bringen. Das Gewerbeamt gibt Deine Gewerbeanmeldung automatisch an die Industrie- und Handelskammer (IHK) weiter, die sich dann nach einiger Zeit bei Dir melden wird. In den ersten zwei Jahren nach der Gründung ist die Pflichtmitgliedschaft in der IHK kostenfrei, solange Deine Gewinne unter 25.000 Euro liegen. Wenn Deine Gewinne auch nach diesen zwei Jahren noch unter 5.200 Euro liegen, musst Du weiterhin keine Beiträge zahlen.
Wichtig: Du musst Dein Gewerbe sofort anmelden, sobald Du Deinen Online-Shop mit der Absicht, Gewinne zu erzielen, startest. Selbstständige mit Onlineshop, die ihre Anmeldung hinauszögern, gehen ein hohes Risiko ein Ärger mit dem Finanzamt zu bekommen.
Ohne sich selbst sehr gut mit Programmierung und Webdesign auszukennen, ist der Aufbau des eigenen Online-Shops nur schwer möglich. Zwar gibt es kostenlose Shop-Systeme, die auch Laien mit etwas Geschick und Intuition einrichten können. Bei diesen kostenlosen Systemen stößt Du aber schon bald an die Grenzen der Möglichkeiten. Bedenke schon bei der Gründung: Beim Shop-System zu sparen bedeutet Sparen am falschen Ende. Sobald Dein Business wächst, werden Umstellung und Umzug auf eine professionellere Technik Dich viel Geld, Ressourcen und Honorare für externe Techniker kosten. Lieber gleich vernünftig investieren!
Als künftiger Online-Händler ist die Preisangabenverordnung für Dich relevant. Ganz frei nach Lust und Laune kannst Du die Waren in Deinem Online-Shop nicht mit Preisen auszeichnen. Achtung, rund um Steuern im Onlineshop kann es schnell haarig werden. Die wichtigsten Regeln für Deine Preisgestaltung haben wir für Dich zusammengestellt:
Ganz wichtig für Dich als Online-Händler: Du musst an eine Widerrufsbelehrung denken. Deine Kunden haben das Recht, eine Ware innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückzusenden. Darüber muss Deine Widerrufsbelehrung sie informieren. Du kannst zum Beispiel eine eigene Seite in Deinem Shop einplanen, um die Belehrung dort zu platzieren.
Ohne professionelle Produktfotos hat ein Online-Shop keinen Erfolg. An dieser Stelle darfst Du genauso wenig sparen wie bei der Einrichtung Deines Shop-Systems. Vielleicht hilft Dir schon ein guter Fotografie-Kurs weiter, Deine Produkte künftig selbst abzulichten. Sonst muss ein Profi ran.
Selbstständig mit Onlineshop zu sein, bedarf einer breiten fachlichen Ausrichtung. Zum Glück gibt es eine Vielzahl von hilfreichen Anwendungen wie Buchhaltungsprogramme für Onlineshops, Erklärvideos auf Youtube oder Foren, die Dir beim Aufbau des Shops helfen.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Unternehmen zu gründen, wird schnell mit der Frage konfrontiert, ob sich die Investition in einen Onlineshop rentiert und ob diese Form der Selbstständigkeit eine lange anhaltende wirtschaftliche Existenz gewährleisten kann. Bei der Entscheidung, ob sich Gründungswillige mit einem Onlineshop selbstständig machen sollten, kann der Blick auf einige Fakten hilfreich sein. Denn der Markt im Internet boomt und birgt für zahlreiche Branchen hohes wirtschaftliches Potenzial. Zugleich gilt es, den Einstieg in den E-Commerce gründlich zu planen.
Der E-Commerce Markt ist in einem fortlaufenden Wachstum begriffen. Laut einer Statistik von statista.com entwickeln sich die Umsatzzahlen des E-Commerce in Deutschland stetig in einer jährlich steigenden Kurve an. So wurden im Jahr 2018 in Deutschland mehr als 53 Milliarden Euro durch E-Commerce umgesetzt. Im Jahr 2019 wird eine erneute Steigerung des deutschlandweiten Umsatzes auf knapp unter 58 Milliarden Euro erwartet, während im Jahr 2009 der Umsatz bei 15,6 Milliarden und im Jahr 2000 noch bei nur 1,3 Milliarden Euro lag. Alleine in den Jahren zwischen 2014 und 2016 lag die Steigerung der Umsätze im E-Commerce bei 138%. Weitere Prognosen gehen davon aus, dass in den kommenden vier Jahren im Bereich E-Commerce mit einer jährlichen Wachstumsrate zwischen 13 und 20% zu rechnen ist. (Quelle: Statista) Inzwischen betreibt jedes dritte Unternehmen in Deutschland einen Onlineshop.
Von der positiven Entwicklung des E-Commerce profitiert insbesondere die Modebranche. Sie stellt mit einem Umsatz von über 12 Milliarden Euro die Branche mit dem stärksten Umsatz in Deutschland dar. An zweiter Stelle liegen mit einem Jahresumsatz von über 11,5 Milliarden Euro Onlineshops, die Elektronikartikel und Telekommunikation anbieten. Als sehr starkes Segment im Onlinehandel hat sich die Branche Möbel, Leuchten und Dekoration gezeigt. Sie verzeichnete im Jahr 2017 einen Anstieg von 25% innerhalb eines einzelnen Jahres und war damit die Branche mit dem prozentual stärksten Wachstum (Quelle Studie shopanbieter.de) Wer sich in einer dieser führenden Branchen mit einem Onlineshop selbstständig machen möchte, hat demnach die besten Chancen, sein Unternehmen zu wirtschaftlichem Erfolg zu führen. Dennoch können auch Unternehmer aus anderen Branchen, die sich mit einem Onlineshop selbstständig machen möchten, gleichermaßen am Erfolg des E-Commerce teilhaben. Denn die positiven Prognosen für ansteigende Umsätze von Onlineshops beziehen sämtliche Branchen des E-Commerce gleichermaßen mit ein.
Nicht nur Branchenneulinge profitieren von den Möglichkeiten, die der Onlinehandel bietet. Für viele Einzelhändler eröffnen sich mit einem Onlineshop sehr vielfältige Möglichkeiten, um neue Kunden zu gewinnen und Bestandskunden zu halten. Viele Ladenbetreiber haben inzwischen erkannt, dass der E-Commerce nicht als existenzgefährdende Konkurrenz gefürchtet werden muss, wenn sie selbst im Onlinehandel aktiv werden. Denn Onlineshops können den stationären Einzelhandel unterstützen, indem sie die Vorzüge beider Verkaufswege nutzen und sinnvoll zusammenführen.
Viele Händler setzen inzwischen auf das Multichannel Marketing, um ihr Waren- oder Dienstleistungsangebot in beiden Formen des Handels anzubieten. So können sie ihr Ladengeschäft traditionell führen und ihre Kunden vor Ort beraten und betreuen, während sie zugleich ihr Angebot in einem Onlineshop anbieten. Dabei können sie beide Angebote preislich und logistisch unabhängig voneinander ausgestalten, um die Vorzüge beider Verkaufskanäle optimal zu nutzen. Wer als Ladenbesitzer zusätzlich selbstständig mit einem Onlineshop arbeitet, kann zum Beispiel Sonderaktionen im Internet bereitstellen oder Onlinebestellungen portofrei zur Abholung im Laden anbieten. Auch die typischen Werbemaßnahmen des Internet können Händler mit Onlineshop und Laden für beide Verkaufsformen einsetzen. So erreichen sie online neue Kunden, die sie zusätzlich in das Ladengeschäft holen können.
Neben der positiven Entwicklung des E-Commerce mit verhältnismäßig sicheren Chancen für den wirtschaftlichen Erfolg, der auch langfristig durch ansteigende Umsatzprognosen gesichert scheint, sprechen aber auch noch weitere Gründe dafür, sich mit einem Onlineshop selbstständig zu machen.
Ein grundlegendes kaufmännisches Prinzip spricht davon, dass jeder Selbstständige zuerst Geld investieren muss, bevor er darauf hoffen darf, auch Geld zu verdienen. Doch Gründer können durch den gezielten Einsatz unterschiedlicher Verkaufsinstrumente sehr genau steuern, wieviel Geld sie investieren, um wirtschaftliche Erträge zu erzielen. Die Kosten für einen Onlineshop sind sehr viel niedriger als die Miete und die sonstigen Kosten für die Betreibung eines Ladens. Auch die Betreuung von Onlineshops kann mit wenig Personalaufwand geleistet werden.
Unternehmer, die sich mit einen Onlineshop selbstständig machen, können die Kosten in den Gründungsjahren sehr niedrig halten, um ihr Angebot auf dem Markt einzuführen und zu etablieren. Die Bereitstellung von Onlineshops wird zumeist über monatliche Fixkosten abgerechnet, die sich danach richten, über welche Funktionen der Shop verfügt. Auf diese Weise behalten sie nicht nur die Kontrolle über die Kosten, sondern können zudem das Wachstum in moderaten Schritten steuern und Investitionen erst dann leisten, wenn auch ausreichend Einkommen erzielt wird.
Während Unternehmen, die ein Ladengeschäft gründen, im Vorfeld eine umfangreiche Planung vornehmen und in ihrer Entscheidungsfreiheit durch örtliche Gegebenheiten stark eingeschränkt sind, ist ein Onlineshop nicht nur sehr schnell, sondern auch vergleichsweise einfach realisiert. Der Markt bietet zahlreiche Unternehmen für die Erstellung von Onlineshops, die den Großteil der Arbeit erledigen, die bei der Einrichtung anfällt. Darüber hinaus finden sich viele Anbieter von Baukastensystemen für Onlineshops, die es auch unerfahrenen Nutzern ermöglichen, ihren Onlineshop selbst zu erstellen. Auch den Gestaltungsmöglichkeiten für Onlineshops sind keine Grenzen gesetzt, sodass Betreiber ihren Shop in Konzeption und Grafik individuell ausstatten können.
Im Internet können Unternehmer die Kundenakzeptanz für ihre Produkte optimal testen. So können Gründer zum Beispiel mit nur einem einzigen Produkt in die Selbstständigkeit starten, indem sie dieses im Onlineshop präsentieren. Aufwand und Kosten für die Veröffentlichung sind sehr gering gehalten. Auf diese Weise können Unternehmen testen, wie sich die Nachfrage nach dem Angebot gestaltet und gegebenenfalls Verbesserungen am Produkt oder an der Leistung auf Basis von Kundenwünschen umsetzen.
Für die Entscheidung darüber, ob im individuellen Fall die Gründung eines Onlineshops in Betracht kommt, lohnt es sich, die folgenden Merkmale zu überprüfen und Empfehlungen zu beachten.
Ein Onlineshop sollte ebenso wie die Gründung jedes Unternehmens gründlich geplant werden. Da Onlineshops sehr kurzfristig erstellt werden können, besteht die Versuchung, dass sich Gründungswillige recht kurzfristig dafür entscheiden. Die Gründung des Onlineshops sollte jedoch nicht auf eine spontane Idee zurückgehen, sondern vielmehr ausschließlich auf gründliche und sorgfältige Vorbereitung hin erfolgen.
Wer bereits ein stationäres Ladengeschäft oder eine Werkstatt betreibt, verfügt bereits über ein solides Standbein, das mit einem Onlineshop weitere Unterstützung findet. Der Erfolg des Onlineshops ist zugleich durch das Bestandsgeschäft besser gesichert. Gründer von Onlineshops, die bereits ein Geschäft betreiben, sollten den Onlineshop für Synergien nutzen, indem sie beide Unternehmungen zusammenführen und sinnvoll miteinander verknüpfen.
Auch wer sich mit einem Onlineshop selbstständig machen möchte, hat sehr viel Arbeit vor sich. Denn jede Unternehmung erfordert neben Fleiß und Beständigkeit eine konzentrierte Einsatzbereitschaft. Daher sollten sich Gründungswillige nicht erwarten, mit einem Onlineshop mit wenig Einsatz einfach viel Geld zu verdienen. Nur wer bereit ist, sich für seinen Onlineshop mit sehr viel Arbeit zu investieren, hat die Chance auf wirtschaftlichen Erfolg.
Unabhängig davon, ob ein Onlineshop neben der Angestelltentätigkeit oder als Hauptberuf gegründet wird, müssen Gründer gerade in der Anfangsphase des Onlineshops sehr viel Zeit investieren. Denn mit der Erstellung und Einrichtung eines Onlineshops ist nur ein erster Schritt getan. In der Gründungsphase ist sehr viel Zeit insbesondere in das Marketing und in den Aufbau eines Kundenstamms zu investieren. Daher sollten Gründer von Onlineshops dafür sorgen, dass sie besonders in den ersten Monaten nach der Eröffnung über ausreichend Zeit verfügen, um alle anfallenden Aufgaben gründlich zu erfüllen.
Um Onlineshops auf dem Markt zu etablieren, müssen Betreiber von Anfang an dafür sorgen, dass ihre Kunden zufriedengestellt werden. Daher ist es zwingend erforderlich, sich neben der Erstellung des Onlineshops rechtzeitig darum zu bemühen, ausreichend qualitätsgesicherte Ware zu lagern und auch für Verpackungs- und Werbematerial zu sorgen sowie eine schnelle Bearbeitung von Bestellungen mit der einhergehenden Kundenkommunikation zu gewährleisten.
Während der Gründungsphase müssen Unternehmer damit rechnen, dass sie trotz eines hohen Arbeitseinsatzes nur wenig Einnahmen erzielen. Daher sollten Gründer von Onlineshops dafür sorgen, dass sie in den ersten Monaten der Selbstständigkeit auf Rücklagen zurückgreifen können, die ihre Existenz sichern.
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