11. Apr 2017 | Buchhaltung
Mit Deinen Ansprechpartnern beim Kunden duzt Du Dich. Aber welche Anrede nutzt du, wenn Du eine Rechnung schickst? Wer bearbeitet dieses Stück Geschäftskorrespondenz beim Kunden? Neben Deinen direkten Kontakten dort, kann es noch durch mehrere Hände gehen, Vorgesetzte des Teams müssen einen Haken drauf machen, die Buchhaltungsabteilung sorgt dafür, dass der Rechnungsbetrag überwiesen wird. Ist also das Du passend als Anrede auf Rechnungen?
Dem Finanzamt ist es vollkommen egal, wie Du mit Deinen Kunden redest. In bürokratischer Hinsicht kannst Du es also mit Du oder Sie halten, wie Du willst. Hauptsache Du hast alle Pflichtangaben auf der Rechnung.
Wer Formulierungsbausteine wie „Ich bitte um Überweisung des Rechnungsbetrages XY“ nutzt, vermeidet damit die Anrede. Gänzlich ohne geht es auf Rechnungen aber eigentlich kaum. Warum auch? Du musst Dir nur klar darüber sein, wann Du sie wie einsetzt.
Das oben genannte Beispiel vom Firmenkunden, bei dem Du einen Teil der Mitarbeitenden bei der Zusammenarbeit duzt, andere nicht, ist sicher kein seltener Fall. Es gibt Teams, in denen alle alle duzen und Kunden bei denen man automatisch beim Sie bleibt, auch wenn die Zusammenarbeit vertrauensvoll und hervorragend läuft. Es hat nichts mit Wertschätzung zu tun. Die Sache mit der Anrede ist im Deutschen einfach sehr kompliziert. Und viele Menschen reagieren auf eine gefühlt falsche Ansprache sehr empfindlich. Falsch geschriebene Nachnamen gehören da ebenso dazu wie ein „Du“, wo man keines erwartet.
Es kann vor allem in größeren Unternehmen schon sein, dass jemand Deine Rechnung bearbeitet, mit dem Du noch nie gesprochen hast. Das Sie als Anrede entspricht da mehr der Konvention.
Im Grunde ist es aber eine Entscheidung, die Du treffen kannst. Entweder die Anrede variiert individuell mit der Anrede, die Du tatsächlich für den Rechnungsempfänger nutzt, oder Du wählst generell das Sie oder Du als Anrede auf Rechnungen.
Eine Nuance, die uns die Rechtschreibreform beschert hat, ist der Unterschied zwischen dem großgeschriebenen und dem kleingeschriebenen Du. Das „Du“ in der Anrede oder in Briefen war früher immer groß. Heute ist auch ein kleines „Du“ gebräuchlich, das einen Leser duzt, den man aber nicht unbedingt persönlich anspricht und kennt. So kann es zum Konzept gehören, dass auf einer Firmenwebseite als Ansprache an Informationssuchende und potenzielle Kunden das kleine „du“ durchgängig verwendet wird. Ob das zum Kommunikationskonzept Deiner Firma passt, hängt von der Zielgruppe ab. Fühlt die sich mit einer zu persönlichen Ansprache unwohl, kann es Dich Kundenkontakte kosten. Ist Deine Zielgruppe vom eher ungezwungenen Du angetan, dann lohnt es sich, das konsequent in der gesamten Geschäftskorrespondenz einzusetzen.