18. Apr. 2017 | Buchhaltung

Steuererklärung vorbereiten: 5 Tipps gegen Abgabestress

Es gibt sie, die Selbstständigen, die ihre Steuererklärung nicht nur pünktlich sondern deutlich vor dem 31.5. abgeben. Sie arbeiten Ende Mai an ihren Projekten und sitzen nach Feierabend in der Eisdiele oder auf dem Fahrrad. Bei ihnen ist alles längst erledigt, während zeitgleich in derselben Stadt die Last-Minute-Junkies mit tellergroßen Augenringen und Koffein-Tremor in ihren Büros nach Belegen suchen. Wie man das verhindert? Mit diesen Tipps, um effizient seine Steuererklärung vorbereiten zu können.

Steuererklärung vorbereiten oder auch: Die stressarme Steuererklärung

Noch sind ein paar Wochen Zeit, um Versäumtes aufzuholen und das Steuerjahr 2016 sauber abzuschließen. Und wer in diesem Jahr seine Buchhaltung immer auf dem Laufenden hat, der arbeitet damit schon hervorragend für die Steuererklärung 2017 vor. Wichtig ist: sofort damit anfangen, nichts noch weiter auf die lange Bank schieben. Und sich nicht vom Stress überwältigen lassen.

Tipp 1: Anfangen. Übersicht verschaffen. Jetzt!

Wenn du weißt, dass deine Unterlagen zum Steuerjahr 2016 noch nicht pikobello sind und du Mühe haben wirst, die Zahlen zusammen zu suchen, dann fange jetzt damit an. Noch ist mehr als ein Monat Zeit, um für Ordnung zu sorgen. Wenn dir der ganze große Batzen Steuererklärung zu gewaltig erscheint, gehe das Projekt Steuererklärung vorbereiten an, wie jedes andere Projekt auch: Mit Zeitmanagement. Mach Dir einen Zeitplan und lege los.

Steuererklärung vorbereiten: 5 Tipps gegen den Abgabestress
Gut vorbereitet ist halb gewonnen! Das gilt auch, wenn es um’s Steuererklärung vorbereiten geht. Wer sich rechtzeitig darum kümmert, seine Unterlagen zusammen zu sammeln, spart Stress und Zeit.

Auch die dickste Steuererklärung lässt sich in kleine Arbeitsportionen zerlegen, sofern du nur rechtzeitig damit anfängst. Zunächst erledigst du zum Beispiel alles, was du für die Umsatzsteuererklärung brauchst. Das bietet dir die Basis, um dich um die EÜR zu kümmern. Dann nimmst du dir alle einzelnen Anlagebögen vor, die du zur Einkommenssteuererklärung brauchst. Letztere kommt ganz am Schluss. Am Ende hast du die Möglichkeit, nochmal zu korrigieren und zu prüfen, ob alles zueinander passt und dann kannst du in Ruhe abgeben.

Tipp 2: Software noch aktuell?

Das Finanzamtseigene Programm ELSTER, das du brauchst, um deine Steuererklärung auf elektronischem Weg einzureichen, wird regelmäßig aktualisiert. Meist liegt ab Januar die neuste Version zum Download bereit. Dein allererster Schritt gegen den Steuererklärungs-Abgabestress kann also sein, ELSTER zu aktualisieren. Ist dein Zertifikat noch aktuell? Wer nicht direkt in ELSTER arbeitet, sondern eine andere Steuersoftware nutzen möchte, sollte sich rechtzeitig darum kümmern, dass die aktuelle Version läuft.

Tipp 3: Buchhaltung mit System – immer

Wer das ganze Jahr über alle Belege immer sofort erfasst und bei Eingangs- und Ausgangsrechnungen auf dem Laufenden ist, hat alles im Griff. Fahrtenbuch pflegen, Ausgaben erfassen, Zahlungseingänge prüfen: Wer es sofort angeht, behält den Überblick. Hier stimmen nicht nur zu jeder Zeit die aktuellen Unternehmenszahlen, so dass stets klar ist, wie die finanzielle Situation der Firma ist. Es ist auch zu jeder Zeit alles vorhanden, was an Daten für die Steuererklärung und die verschiedenen Umsatzsteuervoranmeldungen nötig ist. Wer Buchhaltung regelmäßig, mit System und der richtigen Buchhaltungssoftware angeht, spart sich fast den gesamten Steuererklärungsstress ganz automatisch.

Tipp 4: Steuersparmöglichkeiten ganzjährig mit bedenken

Der frühe Vogel behält bei der Steuererklärung unter Umständen mehr Würmer für sich. Denn wer rechtzeitig und gezielt Betriebsausgaben so plant, dass sie sich steuerlich bestmöglich auswirken, kann Steuern sparen. Auch wenn die Materie gar zu trocken erscheint: Es lohnt sich, sich immer mal wieder darüber zu informieren, was überhaupt für Selbstständige und Freiberufler steuerlich absetzbar ist.

Tipp 5: Fristverlängerung beantragen oder Steuerberater beauftragen

Du brauchst definitiv mehr Zeit und Hilfe? Also dieses eine Mal noch, denn du weißt ja nun, wie es eigentlich geht und wirst im nächsten Jahr die entspannteste Steuererklärung deines bisherigen Lebens machen. Aber für hier und jetzt hast du zwei Möglichkeiten: Eine Fristverlängerung beantragen oder einen Steuerberater beauftragen. Auch das solltest du beides möglichst schnell in die Wege leiten. Zwar gibt das Finanzamt dir in begründeten Fällen auf einen formlosen Antrag hin ein paar Monate Aufschub, aber auch dieser Antrag muss vor dem 31.5. gestellt sein. Das Finanzamt kann auch Nein sagen und dann? Das Mandat an einen Steuerberater zu geben, verschafft dir automatisch mehr Zeit. Für von Steuerberatern erstellte Erklärungen gelten andere Abgabefristen. Aber auch hier müssen die Unterlagen rechtzeitig und in ordentlichem Zustand beim Fachmann sein.

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