16. Juli 2018 | Unternehmenssteuerung
Unique Content („einzigartiger Inhalt“) ist ein strenges Gebot im Content-Marketing und auf dem Gebiet der Suchmaschinenoptimierung. Was hat es auf sich mit dem Einzigartigen – warum ist es so wichtig, keinen „Duplicate Content“ („doppelten Inhalt“) zu erzeugen?
Suchmaschinen sind sehr streng im Bewerten von Inhalten: Steht ein Text in Kopien an verschiedenen Stellen (also unter verschiedenen URLs) im Internet, werten Google & Co. ihn in ihren Suchergebnissen als duplicate content ab. Das bedeutet:
Wenn Du hochwertige Inhalte in Deinem Blog, auf Deiner geschäftlichen Website oder anderswo im Netz veröffentlicht hast und jemand bedient sich einfach daran und schreibt sie ab, ist das sowieso nicht okay: Als Urheber hast allein Du Das Recht zu entscheiden, was mit Deinen Texten geschieht. Neben der Verletzung Deines Urheberrechts machen Textdiebe unter Umständen auch die positiven Auswirkungen Deiner Texte für Suchmaschinenergebnisse kaputt. Mehr als schade, wenn Dein Suchmaschinenranking sinkt, weil jemand anderes sich Deiner Texte bedient hat! Doch Du kannst Dich auch vor dem Textklau schützen: Google bietet seit einiger Zeit einen speziellen Meta-Tag an, um die Quelle des Contents zu bestimmen. Dieser Meta-Tag nennt sich Canonical. Schreibst Du nun einen Text, so legst Du am besten gleichzeitig mit dem Veröffentlichen Deines Contents auch den Canonical-Tag an. Hierbei verweist Du auf exakt die URL, unter der Du Deinen neuen Content veröffentlichst. So weiß Google, dass Du Urheber dieses Textes bist. Sollte Google im Laufe der Zeit Duplicate Content Deinen Text betreffend bemerken, so weiß Google, dass Du Urheber des Textes bist.
Auch längere Auszüge eines Textes sollten nicht doppelt online veröffentlicht werden, um Suchmaschinenrankings nicht zu gefährden. Natürlich stellt sich die Frage, ab wie viel Prozent gleichen Wortlauts Google & Co. Duplicate Content abstrafen. So eine Überlegung ist sicherlich nicht zielführend. Die Algorithmen der Suchmaschinen werden laufend verbessert, so dass es sich empfiehlt, immer Unique Content zu produzieren. Sollte es sich nicht vermeiden lassen, dass Du dieselben Textblöcke auf unterschiedlichen URLs benutzen möchtest, so wird Google diesen Textblock nur einer Deiner URLs als Quelle zurechnen. Du solltest immer – falls möglich – Unique Content produzieren. Und auch den Leser solltest Du im Blick behalten: liest Dein Leser immer wieder dieselben, duplicate Content Textblöcke auf Deiner Webseite innerhalb der Customer Journey, kann es passieren, dass er schnell gelangweilt ist und Deine Seite verlassen wird. Denkbar wäre es duplicate Content auf verschiedenen Landingpages zu nutzen, bei denen ausgeschlossen ist, dass Leser diese unterschiedlichen Landingpages im Normalfall alle besuchen. Aber als Faustregel gilt: je weniger duplicate Content und je mehr unique Content, desto besser.
Suchmaschinen versuchen im Falle von doppelten Inhalten zu erkennen, welche Seite die Originalquelle des Contents ist. Hierzu wird zum Beispiel der Canonical-Tag herangezogen. Ist dieser nicht vorhanden, versuchen Suchmaschinen zu definieren, welche Inhalte am hilfreichsten für die User sind und welche Inhalte älter – also das Original sein könnten. Das heißt leider nicht, dass sie mit ihrer Einschätzung recht behalten. Falls Du der Urheber von Content bist, der beklaut wird, kann es passieren, dass die – eventuell besser bzw. aggressiver suchmaschinenoptimierte – andere Website bei Suchanfragen angezeigt, Deine eigene Website aber keine Rankings bekommt.
Ein häufiger Grund, wie Duplicate Content entsteht: Unter einer alten URL hast Du Inhalte aufgesetzt, entscheidest Dich aber irgendwann für eine neue URL (Neupositionierung, Erweiterung Deines Angebots, der Name Deines Unternehmens hat sich geändert …). Weil auf die alte Seite noch Besucher kommen, lässt Du sie eine Weile online und leitest Du von dort aus auf die neue URL um. Nutzt Du dieselben Texte – wenn auch nur teilweise – verbaust Du Dir mit diesen doppelten Inhalten selbst eine bessere Auffindbarkeit in Suchmaschinen! Die bessere Lösung ist es, gleich eine 301er-Weiterleitung anzulegen. Hierbei werden die User, die auf den alten Text kommen, sofort beim Laden der Seite auf die neue URL weitergeleitet. Und nicht nur die User, auch den Crawlern wird mit einer 301er-Weiterleitung gesagt, dass diese Seite dauerhaft umgezogen ist und nun an neuer Stelle unique Content darstellt.
Je länger ein Zitat ist, desto größer das Risiko, dass der oder die Zitierte nicht sehr amüsiert sind, dass Du es in Deinem Blog verwendest. (Kommt es öfter vor, dass Du Dich in Deinem Blog mit anderen Quellen auseinandersetzt, solltest Du Dich sowieso unbedingt mit dem Zitatrecht beschäftigen, um niemandem unbeabsichtigt auf die Füße zu treten!) Zudem kommt bei längeren Zitaten aus einer anderen online veröffentlichten Quelle das Risiko hinzu, dass Du Duplicate Content erzeugst. Ein Trick ist das sogenannte „Blockquote“. Es hebt Textteile nicht nur für Deine Leserschaft deutlich sichtbar vom Rest des Textes ab und macht sie als Zitate kenntlich, es zeigt auch Google & Co. an, dass es sich hier um Zitate handelt. Sie signalisieren Suchmaschinen, dass es sich hier nicht um Texte handelt, die wie der übrige Content zu behandeln sind. In HTML kannst Du ein Blockquote auf diese Weise kennzeichnen: <blockquote>Hier das Zitat.</blockquote> Schreibst Du Deine Texte beispielsweise in WordPress, findest Du in der WYSIWYG-Ansicht den Blockquote-Befehl in Deiner Menüleiste.
Klar ist Unique Content aus SEO-Sicht sehr wichtig. Aber vor allem solltest Du Daran denken, dass nicht nur Suchmaschinen, sondern vor allem Menschen Deine Inhalte lesen. Also sei unverwechselbar und biete hochwertige, einzigartige Inhalte. Kau nicht wieder, was schon überall tausendfach gesagt wurde. Heb Dich von Deinen Mitbewerbern ab und ahme ihren Auftritt nicht nach: Das mögen nicht nur Suchmaschinen, das mögen vor allem Deine Zielgruppen – und auf die kommt es vor allem an!