19. Okt 2017 | Gründung

Unternehmen internationalisieren: Aber wie?

Auf zu neuen Märkten! Ein Unternehmen internationalisieren, das bedeutet, zusätzliche Absatzmöglichkeiten im Ausland zu erschließen. Durch die Auslandsgeschäfte kann das Unternehmen expandieren. Das geschieht entweder durch den direkten Export von Waren oder Leistungserbringung im Ausland oder über eine Niederlassung im Ausland. Ob du nun eine Zweigstelle, bzw. ein Tochterunternehmen gründest oder Partnerunternehmen im Ausland findest, die mit dir den Vertrieb deiner Produkte übernehmen: Es ist immer ein großer Schritt.

Unternehmen internationalisieren: sinnvoll oder nicht?

Außerdem kann es mit erheblichen Kosten und großem Aufwand verbunden sein, neue Märkte im Ausland zu erschließen. Denn es gibt nicht nur sprachliche Barrieren zu überwinden, du willst auch rechtssicher im Ausland agieren und musst die Wünsche der dortigen Kunden verstehen. Nutzungsgewohnheiten und Einkaufsverhalten sind nicht überall gleich. Auch die geschäftlichen Gepflogenheiten zwischen deinem Team und den Partnerunternehmen in einem anderen Land müssen sich erst einspielen, damit alle nationalen Gepflogenheiten berücksichtigt sind.

Unternehmen internationalisieren
Regelmäßige Geschäftsreisen gehören während der Internationalisierung einer Firma zum Unternehmeralltag. (© NicoElNino)

Gute Vorbereitung und Recherche zahlen sich langfristig aus, um Missverständnisse zu vermeiden und nicht über Zoll und Markenrechte zu stolpern.

Dein Produkt im Ausland

Dein Unternehmen internationalisieren, das bedeutet Wachstum. Ob dein Angebot sich aber überhaupt internationalisieren lässt, hängt von verschiedenen Dingen ab. Ist es überhaupt sinnvoll, zum Beispiel handgerollte Rumkugeln nach Jamaika zu exportieren? Fünf Fragen solltest du zunächst beantwortet haben, bevor du die nächsten Schritte machst:

1. Wie ist der Markt im Ausland strukturiert?

Während du die Konkurrenz auf dem heimischen Markt bereits kennst, weißt du nicht unbedingt, was dich im Ausland erwartet. Vielleicht ist deine Marktnische längst besetzt und du musst dich anders aufstellen, als du es gewohnt bist.

2. Was musst du mit und an deinen Produkten tun, um sie dort vermarkten zu können?

Kennst du dich mit Zoll und der Abwicklung von Exporten bereits aus? Die Kosten für den Ex- bzw. Import von Waren können sich durch Zollgebühren empfindlich erhöhen. Das musst du bedenken, bevor du Preise kalkulierst und deine Absatzchancen auf dem ausländischen Markt einschätzt. Bei eigenen Erfindungen und wenn du deine Marke bereits etabliert hast, brauchst du eventuell einen erweiterten Patent– und Markenschutz. Wer Dinge mit Aufbau- oder Gebrauchsanweisung liefert, der muss sich in allen gängigen Landessprachen der Staaten vorliegen haben, in die die Ware geht.

3. Darf ich überhaupt selbst auf diesem Markt agieren?

Während die Handelshürden innerhalb der EU relativ gering gehalten sind, sieht das außerhalb teilweise anders aus. Hier musst du dich genau informieren, was erlaubt ist und was nicht.

4. Habe ich in meiner Firma die Kapazitäten und das Know-how für diese Expansion?

Das Unternehmen internationalisieren ist ein großer Schritt. Unter Umständen reichen die personellen Kapazitäten nicht, um diesen Aufwand zu stemmen. Darüber musst du rechtzeitig nachdenken, um darauf reagieren zu können. Entweder findest du die passenden Partner im Ausland, oder engagierst an deinem bisherigen Firmensitz weitere Fachkräfte.  Zum nötigen Know-how für die Expansion gehören zum Beispiel Sprachkenntnisse und kulturelles Verständnis und idealerweise auch Erfahrung mit internationalen Märkten.

5. Die finanzielle Seite von Auslandsgeschäften: Worauf musst du achten?

Wer sich überwiegend in der Euro-Zone aufhält, ist Währungsschwankungen und Umrechnung gar nicht mehr gewohnt. Bei internationalen Geschäften musst du aber in unterschiedlichen Währungen abrechnen und dich mit einem schwankenden Wechselkurs befassen, denn die Kursschwankungen können deinen Gewinn erhöhen oder reduzieren. Wer Rechnungen ins Ausland verschickt, muss unter anderem wissen, ob zusätzliche Angaben erforderlich sind und zum Beispiel darauf achten, wer wo die Mehrwertsteuer abführen muss.

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